Alternative

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Als wir unsere Nudeln nach kurzer Zeit gegessen hatten, verließen wir den Shop und gingen die Straßen entlang. "Sang Woo", sagte Gi Hun als er sich vor mich stellte und mich am Arm festhielt. "Ja?", fragte ich emotionslos und sah ihn bloß an. "Wenn du schon nicht mit deiner Mutter reden willst, dann versprich mir, dass du mich anrufst", bat er. "Es sind schwierige Zeiten Gi Hun". Als ich das gesagt hatte, sah er mich wütend an und ich wartete darauf was er nun zu sagen hatte. "Ich hätte dich mit dem Messer auch einfach töten können. Aber ich habe dich verschont, da du mir wichtig bist. Du bist mein Freund und der Einzige den ich noch habe. Den einzigen Freund den ich behalten möchte", erklärte er. "Bitte versprich mir, dass du dich bei mir meldest Sang Woo", bat er und sah mich mit hoffnungsvollen Augen an. "Ich werde sehen was ich tun kann", antwortete ich und nach diesem Gespräch gingen wir den Weg entlang. "Wo wirst du die heutige Nacht verbringen?", fragte er mich als wir nun in der Stadt angekommen waren. "Ich werde mir ein Hotel suchen", antwortete ich knapp. "Du kannst auch gerne mit zu mir kommen. Wir haben zwar nicht viel Platz aber wir werden schon eine Lösung finden", schlug er mir vor. "Gi Hun! Ich brauche mal Zeit für mich nach allem was wir durchgemacht haben. Ich bin mit meinen Nerven am Ende", erklärte ich wütend. "In Ordnung aber melde dich bei mir", verlangte er und sah mich gespannt an. "Das werde ich, wenn ich einen Grund habe", antwortete ich und kurz darauf kamen wir an einer Bushaltestelle an. "Ich werde mit dem Bus nach Hause fahren", erwähnte Gi Hun als gerade ein Bus in unsere Richtung kam. "In Ordnung", sagte ich und wollte gerade gehen als ich mich Gi Hun aufhielt. Er sagte nichts sondern, zog mich in eine enge Umarmung. Ihm schien viel an mir zu liegen. Ich legte ebenso meine Arme um ihn und drückte Gi Hun fest an mich. "Wir sehen uns", verabschiedete ich mich von ihm und ging nun allein meine Wege.

Als ich durch einige Straßen ging, erblickte ich eine gewisse Anzahl an Hotels. Ich sagte Gi Hun, dass ich die Nacht in einem Hotel verbringen würde, doch ich hatte nicht genug Geld dabei. Daraufhin ging ich zum nächsten Geldautomaten, um mir ein wenig Geld abzuheben. "Scheiße!", fluchte ich als ich feststellte, dass mein Konto gesperrt wurde und ich somit keinen Zugriff mehr darauf hatte. Das mit dem Hotel wird nun nichts mehr, dachte ich mir und sah mich um. Unter der Brücke wollte ich nicht schlafen genauso wenig wie im Park auf einer Parkbank. Zu allem Übel regnete es nun in Strömen und nun musste ich mir eine Alternative überlegen. Also ging ich viele Straßen entlang und wurde regelrecht vom Regen durchnässt. Mir war kalt und ich zitterte. Auf dem Weg zu meinem neuen Ziel, kam ich an einem Krankenhaus vorbei, das ich sofort betrat. Ich hatte noch einige Wunden zu versorgen nach dem Kampf mit Gi Hun. Nachdem ich das Krankhaus betreten hatte, kam eine Krankenschwester auf mich zu und musterte mich. "Wie können wir Ihnen helfen?", fragte sie als sie meine Schnittwunde und meine Verletzungen im Gesicht betrachtete. "Eine Wundversorgung wäre sehr vom Vorteil", antwortete ich und sie führte mich sogleich in ein Behandlungszimmer. Abends war in unserem Krankenhaus im Ort nie wirklich etwas los. Im Behandlungszimmer angekommen, kam sogleich auch ein Arzt der sich meine Wunden ansah. "Einmal Wunde desinfizieren eventuell nähen genauso wie auf der Hand. Haben Sie noch andere Verletzungen oder war das alles?", fragte der Arzt mich gespannt. Kurz überlegte ich und zog daraufhin mein Jackette aus und knöpfte mein Hemd auf. Ich hatte ebenfalls einige Schrammen in der Magengegend. Der Arzt sah sich diese an, tastete sie ab woraufhin ich einige Male zischte. "Wir machen ein Röntgen von der Magengegend", beschloss der Arzt und eine Schwester führte mich zu den entsprechenden Räumen.

Dort angekommen, wurde ich gebeten mein Hemd und Jackette abzulegen, um ein Röntgen durchführen zu können. Ich betrat den Raum, der abgedunkelt war indem eine Liege inmitten des Raumes stand. "Wir führen ein Röntgen im Stehen durch. Stellen Sie sich dafür bitte an diese Wand", erwähnte die Krankenschwester und ich tat was sie sagte. Ich bekam danach eine Weste umgelegt, die verhindern sollte, dass schädliche Strahlen auf meine Organe kommen würden. Kurz gab sie mir noch ein paar Anweisungen die ich während dem Vorgang beachten sollte und danach wurden die Bilder gemacht. Als das erledigt war, wurde ich wieder in den Behandlungsraum gebracht, wo man sich noch um meine restlichen Verletzungen kümmerte. Als die Bilder der Röntgenaufnahmen nach kurzer Zeit einsehbar waren, stellte der Arzt fest, dass nichts Ungewöhnliches wie Knochenbrüche oder desweiteren zu sehen war. "Es ist nichts Tragisches. Bloß einige Schrammen, die mit Schmerzmitteln wieder von allein abheilen werden", erklärte der Arzt und verließ daraufhin den Behandlungsraum. Die Schwestern verbanden noch meine Hand mit den Schnittwunden und danach konnte ich das Krankenhaus verlassen. Es regnete weiterhin, doch ich war nicht mehr weit von meinem Ziel entfernt. Eine Stunde später war ich fast da und durchquerte gerade einen Park. Meine Kleidung war wieder vollkommen durchnässt und ich fühlte überall das kalte Wasser des Regens auf meiner Haut. Ein furchtbares Gefühl. Auf dem Weg sah ich einige Menschen die mich verwundert und abwehrtend ansahen. Wenn die bloß wüssten in welcher Lage ich mich aktuell befinde, dachte ich mir und ging ohne diese weiter zu beachten meinen Weg weiter.

In der Ferne konnte ich schon den Marktplatz erblicken. Es war nicht mehr weit bis zu meinem Ziel. Nach einigen Minuten erreichte ich diesen Platz und sah mich um. Es sah alles noch genauso aus wie vor einigen Tagen als ich kurz hier war. Ich durchquerte diese Straße und ging danach noch einige Straßen entlang bis ich endlich das kleine Haus erblicken konnte. Es war heruntergekommen und musste dringend renoviert werden, doch ohne Geld war dies schwierig. Dort angekommen, hatte ich Angst zu klopfen, da ich nicht wusste wie ich mein Verschwinden erklären sollte oder warum ich plötzlich im strömenden Regen hier auftauche. Daher fasste ich meinen ganzen Mut zusammen und klopfte an die Tür vor mir. Der Regen tropfte vom Dach direkt auf meine längst nassen Haare. Ich hörte jemanden zur Tür kommen und war über die Reaktion gespannt. Einige Sekunden später wurde mir die Tür geöffnet und ich sah in ein besorgtes und gleichzeitig erfreutes Gesicht.

Squid Game 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt