Allein in Ssangmun-Dong

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"Sang Woo", sagte meine Mutter überrascht als sie mich anblickte. "Kann ich eine Weile hierbleiben?", fragte ich und sah sie an. "Natürlich komm rein aber was ist denn mit dir passiert?", fragte sie besorgt und ließ mich ins Haus eintreten. "Das ist eine lange Geschichte Mutter", antwortete ich knapp. "Zieh dir zuerst deine nasse Kleidung aus. Du wurdest völlig vom Regen durchnässt", stellte sie fest und ich wartete im kleinen Wohnzimmer auf sie. Das bestand aus einem kleinen Fernseher, einem alten Radio einer kleinen Küche wie Teppichen auf dem Boden. Alten Möbeln, wie Bildern an der Wand von mir und meiner Mutter. In diesem Alter hatte ich noch keine Probleme. Als ich den Raum betrachtet hatte, fing ich an mein Jackette wie mein Hemd auszuziehen. Meine Haut war eiskalt und nass vom Regen. "Hier mein Junge", sagte meine Mutter als sie mit einem Handtuch in der Hand und trockenen alten Klamotten von mir wieder in den Raum kam. "Danke Mama", bedankte ich mich und fing an mich abzutrocknen. "Was ist denn mit dir passiert Sang Woo?", fragte sie besorgt als sie meine Schrammen und Verletzungen bemerkte. "Lange und komplizierte Geschichte", antwortete ich und trocknete danach meine Haare ab. "Willst du etwas essen? Ich habe noch ein wenig vom Abendessen übrig", erklärte sie und deutete auf einen Topf in der Küche. "Nein danke Mama. Ich habe schon unterwegs etwas gegessen", antwortete ich und trocknete somit meine Haare und meinen Oberkörper ab.

"Willst du mir jetzt erzählen, was mit dir passiert ist?", fragte sie als ich gerade meine alte trockene Kleidung anzog. "Ich habe versucht Geld zu verdienen", antwortete ich kurz und setzte mich mit meiner Mutter auf zwei Kissen die auf dem Boden lagen. "Und dabei bekommt man diese Verletzungen?", fragte sie skeptisch. "Ja Mum", gab ich zu und schluckte kurz. "Ich hoffe du bist nicht ins Drogengeschäft eingestiegen, denn das würde deine Verletzungen gut erklären", sagte sie und ich sah sie mit großen Augen an. "Nein Mutter. Was denkst du von mir?", fragte ich enttäuscht und sah sie gespannt an. "Sang Woo. Ich habe gehört, dass du hohe Schulden hast und diese Drogensache würde die Antwort auf deine aktuelle Lage sein", erklärte sie. "Woher weißt du das mit den Schulden?". "Die Polizei war vor einigen Tagen hier und hat nach dir gefragt. Sie erzählten mir, dass du hoch verschuldet bist und dich dringend bei der Polizei melden sollst. Wegen Veruntreuung und Fälschung geheimer Dokumente und weiteren Straftaten", erklärte sie und sah mich enttäuscht an als ich auf den Boden blickte. "Du bist so ein kluger Junge Sang Woo. Wie konnte das passieren?", fragte sie besorgt und legte ihre Hand auf meine. Kurz atmete ich durch und versuchte es ihr dann zu erklären ohne lange Erklärung. "Ich habe in eine Sache investiert, die nicht so funktionierte, wie ich gehofft hatte", antwortete ich und sah auf den Boden vor mir. Meine Mutter sagte kurze Zeit nichts, stattdessen legte sie ihren Kopf auf meine Schulter und umarmte mich. Es fühlte sich so gut an, wieder von seiner Mutter umarmt zu werden, obwohl man etwas Dummes getan hatte.

Gi Huns Sicht:

Als ich mit dem Bus eine Weile gefahren war, stieg ich an einer Haltestelle aus, wo ich noch eine halbe Stunde bis zu dem Haus von mir und meiner Mutter laufen musste. Es regnete nach wie vor noch in Strömen und in diesem Regen trat ich nun meinen Weg an. Mit einer Jacke ohne Kapuze ausgestattet, ging ich nun los und hoffte nicht komplett durchnässt zu werden. Doch nach einigen Straßen fühlte ich schon das kühle Nass an meiner Haut und merkte, dass meine Jacke nicht für diese Witterung gemacht wurde. Seufzend ging ich die dunkle Gasse die vor mir lag entlang und sah nach kurzer Zeit etwas für mich seltsames. In der Ferne sah ich ein kleines Mädchen sitzend auf einer Parkbank die unter einer kleinen Überdachung stand. Ohne Eltern, ohne eine Aufpassperson, ganz allein. Da ich Mitleid mit ihr hatte und ihr helfen wollte, entschied ich mich dazu zu ihr zu gehen und mit ihr zu reden. Mit langsamen Schritten kam ich ihr näher und hoffte ihr keine Angst zu machen. Unter der Überdachung angekommen, sah ich das kleine Mädchen an, die weiterhin auf den Boden starrte. "Hey. Wartest du auf jemanden?", versuchte ich ein Gespräch zu beginnen. "Ich bin Gi Hun und wer bist du?". Weiterhin keine Antwort von ihrer Seite. "Willst du nicht mit mir reden? Ich bin ganz nett und will dir nichts Böses. Ganz im Gegenteil ich will dir helfen", erklärte ich, doch sie sah mich weiterhin nicht an und werde keine Antwort bekommen. "Meine Mama hat mir immer gesagt, dass ich nicht mit Fremden reden darf", sagte sie plötzlich und ich war froh eine Antwort von ihr bekommen zu haben. "Da hat deine Mama recht aber ich tue dir nichts. Wie gesagt ich will dir helfen. Wie heißt du denn?", fragte ich sie neugierig.

"Kang Min-Yu", antwortete sie und sah mich danach an. Sie hatte schwarze schulterlange Haare, braune Augen und ein unverwechselbares Gesicht. Sie schien etwas Besonderes zu sein. "Was machst du denn bei so einem fürchterlichen Wetter allein hier draußen?", fragte ich interessiert und setzte mich zu ihr auf die Parkbank. "Ich suche meine Oma aber ich konnte sie bis jetzt nicht finden", erklärte sie und sah mich an. "Oh nein. Wo wohnt deine Oma denn?". "Das weiß ich nicht aber es muss hier in diesem Stadtteil sein", antwortete sie und sah wieder auf den Boden. "Bist du ganz allein hier in der Stadt?". "Ja". "Wo sind denn deine Eltern?", fragte ich weiter. "Mein Papa ist immer arbeiten aber ich habe ihn schon länger nicht mehr gesehen und meine Mutter ist nicht zu Hause und verhält sich eine Weile schon komisch", erzählte sie und ich sah sie besorgt an. "Oh. Ich kann dir einen Vorschlag machen. Ich helfe dir morgen früh deine Oma zu finden und dann wird alles wieder gut", schlug ich vor und sah sie beruhigt an. "Das heißt, wo werde ich die Nacht übernachten?", fragte sie verwirrt und sah mich mit ihren braunen Augen an. "Ich kann dich mit zu mir nehmen. Ich mache dir noch etwas zu essen und ich kümmere mich darum, dass wir morgen so schnell es geht deine Oma finden werden", erklärte ich ihr und sie lächelte leicht. "Ich hoffe, dass wir sie finden", sagte sie. "Das werden wir. Ich verspreche es dir. Komm gehen wir", sagte ich und hielt ihr meine Hand hin. Kurz überlegte sie, doch nahm meine Hand und stand von der Parkbank auf. Der Regen hatte nun aufgehört und wir beide machten uns auf den Weg zu mir nach Hause.

Squid Game 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt