Gganbu

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"Versprich mir bitte eines. Kümmere dich gut um Min Yu. Sie hat es verdient einen fürsorglichen Vater wie dich zu haben", erklärte Yena und ich sah sie an. Als sie unsere Tochter erwähnte, schossen mir verschiedene Gedanken durch den Kopf. Ich fühlte mich schuldig. Min Yu wurde von mir bei meiner Mutter zurückgelassen ohne den blassen Schimmer in welcher Situation wir beide uns gerade befinden würden. Sie würde denken Yena und ich würden ohne Probleme wieder zu ihr zurückkehren, doch bereits jetzt wusste ich, dass einer von uns nicht lebend nach Hause kommen wird. Schlimmer Gedanke aber leider war es die pure Wahrheit. "Warum erwartest du, dass ich hier heil rauskomme und du hier verenden wirst?", fragte ich gespannt und richtete meinen Blick auf sie. "Da du schon mal hier warst und du es überstehen wirst", antwortete sie und legte ihre Hände an meine Wangen. "Wenn ich nicht mehr unter den Teilnehmern bin, werde ich dir auf andere Weise helfen können. Du musst nur auf meine Zeichen achten". Diese Erkenntnis sie bald nicht mehr bei mir haben zu können, trieb Tränen in meine Augen und ich konnte meine Angst von Verlust vor ihr nicht verbergen.  Ich schloss Yena in meine Arme als Tränen meine Wangen hinab liefen. Yena erwiderte meine Umarmung und drückte mich fest an sich. "Ich glaube an dich. Vergiss das bitte nie", flüsterte sie und nach einigen Stunden wechselte sich die Nachtwache.

Der nächste Morgen wurde mit klassischer Musik eingeläutet und erneut stand eines der schrecklichen Spiele am Tagesplan. Zu unserem Glück fanden diese Nacht keine Kämpfe statt, somit war die Teilnehmerzahl identisch geblieben. In Kürze trafen wieder die Guards gekennzeichnet mit dem Kreis in der Halle ein und brachten unser Frühstück. Es wurden Reihen gebildet wobei sich unser Team ebenfalls anstellte, obwohl nicht wirklich ein Hungergefühl bestand. An unserem Rückzugsort angekommen, setzte ich mich in eine Ecke und legte das Essen beiseite. Mein Blick war auf die Anzeige der verbliebenen Teilnehmer gerichtet und ich grübelte. Welches schreckliche Spiel würde heute folgen? Wann ist der Zeitpunkt gekommen, dass ich Yena verliere? An welchem Spiel werde ich schlussendlich scheitern? Fragen, die ich mir derzeit nicht im Geringsten beantworten konnte. Chunghee schien meine gedankliche Abwesenheit zu bemerken und gesellte sich an meine Seite. "Worüber denkst du nach?", fragte er und wendete seinen Blick von dem in Plastik eingepackten Brötchen ab. "Welches grausame Spiel heute starten wird", war meine kurze Antwort. "Hast du eine Vermutung um welche Art es sich handeln könnte? Teamspiel, Partnerspiel oder Jeder gegen Jeden?". "Keine Ahnung. Schwer zu sagen was als nächstes folgen wird aber ich habe ein schlechtes Gefühl, dass wir wieder viele Spieler verlieren werden", und versuchte dieses Thema in den Hintergrund verschwinden zu lassen. "Du könntest recht haben Sang Woo. Wir werden es heute erfahren".

Einige der Teilnehmer schafften es ihr Essen zu verspeisen während ich das Gegenteil tat. "Ein paar Bissen für mich?", bat Yena die rechts neben mir Platz genommen hatte. "Dir ist bekannt, dass ich morgens nichts esse". "Ja aber das hier ist ohne Essen nicht zu überstehen", argumentierte sie und Yena hatte recht. Anschließend nahm ich das Brötchen aus der Verpackung und zwang mich dazu es zu essen, um Kraft für den Vormittag zu haben. Über die Lautsprecher wurde angekündigt, dass in Kürze das nächste Spiel startet. Ein Gefühl von Unbehagen breitete sich in mir aus und ich würde am liebsten hier in der Halle bleiben. Wie erwartet, betraten die Guards bewaffnet mit einem Maschinengewehr die Halle und begleiteten uns zum nächsten Raum. Zuvor blickte ich nochmals zur Anzeige und konnte dort die Zahl 30 erkennen. Nacheinander stiegen wir einige Stufen nach oben und durchquerten viele Gänge bis wir an unserem Ziel ankamen. Ein eintönig weißer Raum ohne weitere Einrichtungsgegenstände oder Besonderheiten. Als alle Teilnehmer den Raum betreten hatten, wurde der erste Teil des Spiels erklärt. "In diesem Spiel werden Sie paarweise antreten. Suchen Sie sich einen beliebigen Partner ihrer Wahl aus. Sind beide Seiten einverstanden, werden diese durch einen Handschlag zu Partnern", erklärte die Stimme aus den Lautsprechern. Nach dieser Erklärung sah ich mir kurz die anderen Teilnehmer an und eine Sache stand bereits fest. Yenas Blick traf meinen und wir waren uns gedanklich bereits einig. Mithilfe des Handschlages bildeten wir ein Team und waren damit ganz zufrieden. Nachdem wir nun Partner waren, setzten wir uns am Rande des Geschehens auf den Boden und blickten auf die weiteren Teams die entstanden.

Squid Game 2.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt