Vater und Tochter

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Sang Woos Sicht:

"Wie geht es dir?", fragte meine Mutter als ich auf meinem Bett bloß mit Shirt und Boxershorts saß und mein Blick auf den Boden gerichtet war. "Nicht besser als gestern", antwortete ich und wendete meinen Blick nicht ab. "Ich muss wieder zum Markt aber ich weiß nicht ob ich dich ohne Probleme hier allein lassen kann", erwähnte sie und setzte sich zu mir aufs Bett. "Glaube mir Mama. Du brauchst dir keine Sorgen um mich machen", antwortete ich. "Da bin ich anderer Meinung. Was wäre gestern passiert, wenn ich nicht nochmal nach dir gesehen hätte?", fragte sie besorgt und mit ein wenig Wut in ihrer Stimme. Ich entschied mich dafür ihr keine Antwort zu geben, da sie so oder so sauer auf mich war. "Du hättest dich tot gesoffen! "Du weißt ganz genau wie furchtbar der Tod deines Vaters war! Erinnerst du dich? Es lagen viele leere Flaschen Alkohol auf dem Boden und er tot mittendrin!". Als Mama dies sagte, erinnerte ich mich daran und bekam Tränen in den Augen. Diese Situation war ein furchtbarer Anblick für mich als mein Vater tot inmitten der leeren Alkoholflaschen lag. Man konnte ihn nicht mehr retten. Es war zu spät. "Sang Woo. Bitte tu mir das nicht an. Ich will nicht noch einen Menschen in meinem Leben verlieren, der mir so viel bedeutet", sagte sie, umarmte mich daraufhin und ich legte meinen Kopf an ihrer Schulter ab. "Ich liebe dich doch so sehr mein Sohn", erwähnte sie und ich hörte ein leises Schluchzen von ihr. "Mama". Als ich dies sagte, sah sie mich mit Tränen in den Augen an. Ich sah meine Mutter nie weinen. "Mama, ich liebe dich auch und wollte das nicht. Doch ich sah keinen anderen Weg meine Probleme für einen Moment zu vergessen", erklärte ich und nahm nun sie in den Arm. Sie lehnte sich in meine Umarmung und legte ihren Kopf an meiner Schulter ab. "Warum hast du nicht mit mir darüber geredet? Ich hätte dir zugehört und wir hätten gemeinsam eine Lösung finden können", antwortete Mama und sah mich daraufhin kurz an. "Reden bringt nichts, vor allem kann mir niemand helfen", erklärte ich und seufzte. "Wir schaffen das gemeinsam Sang Woo.

Willst du mit mir zum Stand gehen? Dann habe ich dich immer in meiner Nähe", schlug meine Mutter mit einem kleinen Lächeln vor. "Nein Mama. Ich bleibe lieber hier", antwortete ich und sah sie an. "Versprich mir aber bitte eines. Lass die Finger vom Alkohol und tu dir nichts an. Hast du das verstanden?", fragte sie ernst und sah mich an. "Ja Mama", antwortete ich. "Ich hoffe du hörst auf das was ich dir sage. Ich muss noch einiges für den Stand vorbereiten. Ju Lyn wird nachher an der Tür klopfen. Machst du ihr dann bitte die Tür auf mein Junge?", fragte sie und sah mich gespannt an als sie ihren Kopf von meiner Schulter nahm. "In Ordnung", stimmte ich zu und daraufhin verließ Mama mein Zimmer und ging Richtung Schlafzimmer. Ohne mir noch etwas anzuziehen, ging ich ins Wohnzimmer und setzte mich auf eines der Kissen. Mein Handy war derzeit abgeschaltet, da ich nur Nachrichten von der Polizei und den Kreditinstituten bekam. Nach kurzer Zeit nahm ich ein Klopfen an der Tür wahr, welches mich aus meinen Gedanken riss. "Es ist garantiert Ju Lyn, Sang Woo!", rief meine Mutter und daraufhin machte ich mich auf den Weg zur weiß gestrichenen Eingangstür. Ohne großes Interesse öffnete ich diese und hätte nicht erwartet wer vor mir stehen würde. "Sag jetzt bloß nicht wir sind wieder falsch", sagte Gi Hun als er mich verwundert ansah. "Papa!", rief meine Tochter Min Yu und umarmte mich sofort. Perplex und starr stand ich da und konnte gerade nicht realisieren was passierte. Warum ist meine Tochter hier? Ist irgendetwas Schlimmes passiert? Träume ich gerade? Was hat Gi Hun mit der Sache zu tun?

"Sang Woo? Ist alles ok bei dir?", fragte Gi Hun als er seine Hand auf meine Schulter legte. "Ja. Ich bin nur sehr überrascht euch hier vor allem dich zu sehen", antwortete ich als ich zu Min Yu sah. "Ist Ju Lyn schon da Sang Woo!", rief meine Mutter als ich hörte, dass sie ebenfalls ins Wohnzimmer kam. "Gi Hun?", fragte sie verwundert als sie ihn betrachtete. "Oma!", rief Min Yu als sie nun zu meiner Mutter rannte und sie umarmte. "Wo kommst du denn her Min Yu?", fragte sie überrascht als sie meine Tochter ebenfalls umarmte. "Was machst du mit meiner Tochter hier?", fragte ich verwundert und sah Gi Hun gespannt an. "Wollen wir das nicht alles drinnen besprechen?", fragte er und ich stimmte zu. "Das ist echt eine schöne Überraschung euch hier zu sehen und ich würde auch gerne bleiben aber ich muss zum Markt", erwähnte Mama. "Ich dachte du wartest noch auf Ju Lyn?", fragte ich gespannt. "Das war die Abmachung aber ich denke Ju Lyn hat sich mal wieder in der Zeit geirrt. Wir sehen uns heute Abend Min Yu und mein Sohn", verabschiedete sie sich von uns und gab mir noch einen Kuss auf den Kopf. Daraufhin verließ meine Mutter mit zwei Kisten das Haus und nun war ich allein mit Gi Hun und Min Yu. "Erkläre mir nun die Situation Gi Hun", verlangte ich und sah ihn gespannt an. "Alles begann damit, als ich gestern aus dem Bus ausgestiegen war und nach Hause wollte. Auf dem Weg dorthin sah ich ein kleines Mädchen auf einer Parkbank sitzen und schien ganz allein hier zu sein. Daraufhin ging ich zu ihr und fragte sie was sie allein hier machen würde. Sie sagte, dass sie ihre Oma suchen würde, da sie hier wohnt aber nicht mehr genau weiß wo sie war. Nach einem kurzen Gespräch entschied ich mich dazu sie mit zu mir zu nehmen und, dass ich ihr helfe am nächsten Tag nach ihrer Oma zu suchen. Somit sind wir nun hier zum Ende unserer Suche gekommen", erklärte Gi Hun die gesamte Geschichte.

Bevor ich etwas sagen konnte, unterbrach mich Min Yu. "Papa Gi Hun war sehr lieb zu mir. Er hat sich gestern und heute darum gekümmert, dass ich Oma finde. Allein hätte ich das nie geschafft", erwähnte sie und sah mich mit einem Lächeln an. "Ich bin froh, dass er dich gefunden und hier her gebracht hat aber solltest du nicht bei deiner Mutter sein?", fragte ich verwundert. "Ja aber Mama verhielt sich schon einige Wochen komisch und gestern Nachmittag ist sie nicht mehr nach Hause gekommen. Sie sagte mir nicht wohin sie gehen würde und somit entschied ich mich dazu nach Oma zu suchen", antwortete Min Yu. "Daraufhin bist du allein hier her gekommen? Min Yu! Du weißt ganz genau wie gefährlich das ist. Es hätte sonst etwas passieren können", regte ich mich auf und sah sie wütend an. "Sang Woo!", unterbrach mich nun Gi Hun und stellte sich zwischen mich und Min Yu. "Ihr ist nichts passiert und sie ist wohl auf. Also beruhige dich", sagte er und das machte mich noch wütender. "Willst du mir nun sagen, wie ich mit meiner Tochter zu reden habe?", fragte ich sauer und sah Gi Hun an. "Nein aber dein Umgangston ist nicht gerade angemessen", erklärte er. "Papa!", schrie Min Yu was uns beide erschreckte. "Bitte nicht streiten. Gi Hun hat nichts gemacht. Er hat mich zu dir gebracht und ich bin froh, dass er gestern und heute für mich da war. Bitte beruhige dich Papa. Ich hasse es, wenn du dich aufregst", sagte Min Yu als sie mich mit Tränen die ihre Wangen hinunterliefen umarmte. Dieser Anblick, wenn Min Yu weinte, zerbrach mir das Herz. Daraufhin kniete ich mich auf ihre Höhe und umarmte sie fest. "Es ist alles gut Min Yu. Beruhige dich", sagte ich und fühlte wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. "Ich werde dann mal gehen aber mich würde trotzdem noch interessieren warum du nun hier bei deiner Mutter bist obwohl du das auf keinen Fall wolltest?", fragte Gi Hun interessiert als ich die Umarmung von Min Yu löste. "Der Grund ist, dass ich kein Geld mehr hatte und im strömenden Regen mir etwas anderes einfallen lassen musste", erklärte ich kurz und sah Gi Hun an. "Verstehe aber ich bin froh, dass du dich für deine Mutter entschieden hast", sagte er und umarmte mich ebenfalls kurz. "Wir sehen uns Sang Woo", verabschiedete sich Gi Hun von mir. Doch als ich gerade die Tür schließen wollte, lief Min Yu aus dem Haus zu Gi Hun. "Danke Gi Hun", bedankte sie sich und umarmte auch ihn. "Kein Problem. Pass auf deinen Papa auf", sagte er noch bevor Min Yu wieder zu mir ins Haus rannte.

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