Kapitel 1

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POV: Robert
Endlich wurde die Sitzung für beendet erklärt. Ganze vier Stunden hatten wir nun über die gleichen Themen diskutiert wie zu den vorherigen Sitzungen, natürlich wieder ohne uns vollständig zu einigen. Da Annalena diesmal nicht direkt neben mir, sondern am anderen Ende des Raumes saß, versuchte ich ihr mit einem kurzen Blick zu verdeutlichen, dass wir jetzt gehen könnten. Doch sie schien dies entweder nicht mitbekommen zu haben oder mich zu ignorieren, denn als ich mich kurz nach meinem Stift bückte, der unter den Tisch gefallen war, als Olaf mit voller Wucht auf den Tisch zu schlagen meinte, war sie plötzlich verschwunden.
Als ich nach einigen Minuten endlich meine Sachen in meiner Tasche verstaut hatte, machte ich mich auf den Weg sie zu suchen. Ich hatte Hoffnung, dass sie mir geschrieben hatte, aber die einzige Nachricht die sich auf meinem Handy befand, war die von Theresa, Annalenas Assistentin, die sich auch fragte, wo sie so schnell hin war. Also antwortete ich ihr kurz mit „Tut mir leid, ich weiß auch nicht wo sie so schnell hin war." Und machte mich auf die Suche nach ihr. Da ich nicht wusste, wo sie sonst sein sollte, machte ich mich direkt auf den Weg zu Ihrem Büro. Auf dem Weg dorthin begegnete ich diversen Abgeordneten, die alle auf ihr Handy starrten und wie üblich nicht zurück grüßten. Nach ein paar Minuten war ich endlich in dem Teil des Gebäudes angekommen, wo sich Annalenas und und mein Büro befanden. Nur noch den Gang hinunter und einmal nach links. Endlich an ihrem Büro angekommen, hatte ich, nun ja mehr oder weniger Glück, denn genau da fand ich sie. Sie saß an ihrem Schreibtisch, ihr Gesicht in ihren Händen vergraben. Es sah aus als ob sie geweint hätte. Vorsichtig ging ich zu ihr und streichelte ihr über den Rücken, während ich nachfragte, was denn los sei. Normalerweise erzählt sie mir immer alles, aber seit ein paar Wochen verhält sie sich anders. Nervöser, verunsichert, durcheinander, aber vor allem lässt sie sich schnell ablenken, was überhaupt nicht typisch für sie ist.

POV: Annalena
Ich wusste, dass er mich suchen würde. Etwa 8 Minuten nachdem ich in meinem Büro angekommen war und dort endlich meinen Emotionen freien Lauf lassen konnte, stand er in der Tür. Ich versuchte noch schnell mir die Tränen weg zu wischen, doch er kannte mich zu gut und hatte schon längst bemerkt, dass ich geweint hatte. Nachdem ich ihn einige Minuten ignoriert hatte, ging er wieder. Er war nicht so jemand, der tausend Mal nachfragte, einen immer wieder dazu drängte, die Frage zu beantworten. Also saß ich wieder allein in meinem Büro. Um mich von all den Emotionen und dem Stress der letzten Woche abzulenken, entschied ich mich den Papierkram der sich in letzter Zeit angesammelt hatte in Angriff zu nehmen. Plötzlich klopfte es leise und ich antwortete nur halb anwesend „herein".
Immer noch auf meine Arbeit konzentriert hatte ich kurz darauf schon vergessen, dass es geklopft hatte. Doch als plötzlich jemand direkt hinter mir stand und mich vorsichtig fragte, was denn los sei, erinnerte ich mich wieder. Ich drehte mich zu ihm um und schaute ihm direkt in die Augen. Im Sonnenlicht, welches gerade durch das Fenster schien, schimmerten seine Augen noch mehr als sonst. Aber anstatt mit seinem bezaubernden Lächeln sah er mich etwas besorgt an, was auch seine kurz darauf folgende Frage bestätigte.

R: „Annalena, was ist los mit dir, seit Wochen bist du nervös und unkonzentriert, dass kenn ich so gar nicht von dir."
A: „Was los ist? Du ähm alles in Ordnung, was sollte denn schon sein?"
Ich merkte, dass er mir das nicht abkaufen würde, dafür kennt er mich schon zu lange und zu gut.
R: „Alles in Ordnung? Annalena, ich habe dich vorhin völlig aufgelöst hier aufgefunden, du kannst mir nicht sagen, dass das nichts war."
A: „Es ist nur der Stress, du weißt doch, dass ich da gern dazu neige, emotional überzureagieren."
Natürlich war das gelogen, aber ich kann ihm ja nicht einfach aus dem nichts erzählen, dass mein Ma...Ex-Mann und ich uns getrennt haben.
R: „Ich werde das wohl so hinnehmen müssen, ABER Annalena du weißt, du kannst mir alles erzählen."

Mit diesen Worten verlies er mein Büro und schloss die Tür hinter sich, sodass ich wieder komplett allein war. Ja normalerweise erzähl ich ihm alles, er ist immer der erste der etwas erfährt, nachdem was passiert ist, aber so langsam werde ich das Gefühl nicht mehr los, dass ich ihn mit meinen Problemen belaste. Es gibt ja nicht um sonst ausgebildete Therapeuten, ich meine wenn jeder Mensch dafür geeignet wäre, gäbe es diesen Beruf ja nicht oder?

Hello also das ist meine erste FanFiction, also über Tips und konstruktive Kritik würde ich mich freuen

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