Kapitel 11

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POV: Robert
Ich war ziemlich überrascht, als Annalena mir beichtete, dass sie und Daniel nun schon seit einiger Zeit getrennt lebten. Normalerweise schaffte sie es nicht, etwas so gut vor mir zu verbergen, aber diesmal war sie wohl sehr erfolgreich, wenn man das so nennen will. Aber umso einfacher war, es sie davon zu überzeugen mit zu mir zu kommen, damit sie nicht allein war. Nur der Punkt, nicht jetzt bei ihren Kindern vorbeizufahren, kostete etwas mehr Überzeugung als gedacht. Da es jedoch schon spät war, entschieden wir schlussendlich gemeinsam, die beiden morgen Nachmittag aus der Schule und dem Kindergarten abzuholen. Also sprachen wir das ganze noch schnell mit Daniel ab und machten uns auf den Heimweg.
Entgegen meiner Erwartungen, war Annalena den Rest der Fahrt sehr ruhig und auch als wir bei mir ankamen, änderte sich das nicht gleich. Erst als wir beide zusammen in der Küche standen und überlegten, was wir denn kochen könnten, wurde sie wieder gesprächiger. Da wir beide hungrig waren und gern italienisch aßen, entschieden wir uns für Pasta, da es nich allzu lang dauerte. Während ich also das Essen zubereitete, versuchte Annalena sich dabei, den Tisch zu decken. Als sie dann verzweifelt fluchte, wollte ich ihr helfen und griff nach dem Besteck, doch sie hielt es fest in ihrer Hand und zog diese zurück, wobei wir uns verdächtig nahe kamen. Ihre Ozean blauen Augen funkelten wie Sterne und ich musste gegen die Versuchung ankämpfen sie zu küssen, doch plötzlich spürte ich ihre Lippen auf meinen. Weich wie Seide.

POV: Annalena
Ich konnte der Versuchung nicht mehr standhalten und schloss die kleine Lücke, die mich noch von Robert trennte. Um ehrlich zu sein hatte ich Angst davor, wie er reagieren würde, aber zu meiner Überraschung entstand aus dem einseitigen, stumpfen Kuss, unfassbar viel Leidenschaft. Langsam lösten wir uns voneinander und standen eine Weile schweigend, aber lächelnd voreinander. Er machte mich einfach so unfassbar glücklich.

Robert: „Du kannst dir nicht vorstellen, wie lange ich das schon tun wollte Annalena."
Annalena: „Und ich erst."..."Danke das du mich gerade nicht zurück gewiesen hast."
Robert: „Wie könnt ich auch. Aber solange ich noch hier mit dir stehen könnte, ich glaube das Essen wird wieder kalt."

Ich hatte mich gerade hingesetzt, da erinnerte er mich daran, dass er ja noch die Liste aus dem Krankenhaus durchgehen musste. Na danke, ich hatte es gerade fast vergessen, aber was sein muss, muss eben sein. Also suchte er alles zusammen und kam zurück zu mir ins Wohnzimmer.
Eigentlich hasste ich es, wenn ich auf andere „angewiesen" war, aber irgendwie fand ich es süß, wie er sich um mich kümmerte, so liebevoll.

Robert: „Mhm immer noch etwas niedrig. 90. Tiefer darf der Wert nicht sinken."
Annalena: „Und das heißt jetzt was?"

POV: Robert
Ich sah die Angst in ihren Augen, als ich zu ihr meinte, dass sie diese zwei Tabletten nehmen musste, die ich ihr hinhielt. Die Ärztin hatte mich schon vorgewarnt, dass Annalena  jetzt wohl unterbewusst eine Art Abwehrreaktion gegen Tabletten haben könnte und mir daher ein paar Tipps gegeben.
Nachdem wir das leidige Thema abgehackt hatten, widmeten wir uns dem erstaunlicherweise noch warmen Essen, wobei wir wieder über alles mögliche redete. Auch wie wir den Tag morgen verbringen wollte.

Robert: (leicht energisch) „Annalena denk gar nicht erst daran."
Annalena: „Ich hab doch gar nichts gesagt?"
Robert: „Wir wissen aber beide, woran du gedacht hast. Du gehst morgen nicht arbeiten!"
Annalena: „Aber ich muss, ich muss den anderen klarmachen, dass ich die richtige für den Job bin. Ich will nicht wegen dem Vorfall meinen Job verlieren. Politik ist meine Leidenschaft Robert. Und außerdem ist morgen eine wichtige Sitzung angesetzt, zu der alle Parteivorsitzende kommen sollen. Und da wir beide aktuell noch Parteivorsitzende sind, betrifft uns das."

Nun sah sie mich wieder mit ihrem Hundeblick an. Wie soll ich denn da ordentlich diskutieren?

Robert: „Ist ja schon gut, es macht eh keinen Sinn mit dir zu diskutieren du Sturkopf."

Wir ließen den Abend noch in Ruhe ausklingen und gingen doch recht zeitig schlafen. Aber da wir nun morgen doch viel vor hatten, war das wahrscheinlich das beste.

Hello mal ein etwas kürzeres Kapitel, aber sonst wäre das ein zu harter Cut in Mitte des Kapitels geworden 🙈

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