POV: Robert
Mehr oder weniger begeistert hatte Annalena zugestimmt, dass ich sie heute Nachmittag am Flughafen abholen würde, warum sie so reagiert hatte, war mir zu dem Zeitpunkt noch unklar. Das einzige, was mir zu dem Zeitpunkt klar war, ist, dass es ihr nicht so gut geht, wie sie gerade getan hatte. Sie versucht immer nichts nach außen hin zu zeigen, um den Medien bloß keine weitere Angriffsfläche zu bieten, aber langsam bekomme ich das Gefühl, dass sie sich damit selber schadet...POV: Annalena
Kaum hatte er aufgelegt, überkam mich wieder das Gefühl von Schwindel und Müdigkeit, was ich seit dem Vorfall gestern nicht mehr losgeworden war. Schnell suchte ich nach den Tabletten aus dem Krankenhaus, machte mir dazu noch ein Glas Wasser und legte mich noch einmal hin, um die 4 Stunden bis wir zurück fliegen würden sinnvoll zu nutzen. Leider bekam ich kein Auge zu und starrte die ganze Zeit nur die Decke an, in der Hoffnung es würde wenigstens etwas besser werden, doch gerade als ich kurz davor war einzuschlafen, riss jemand die Tür auf und stürmte ins Zimmer. Es war Theresa.Theresa: "Oh Gott, sorry ich wollte dich nicht wecken."
Annalena: "Alles gut, ich kann sowieso nicht schlafen."
Theresa: "Du siehst ganz blass aus, ist alles oke?"
Annalena: "Wenn ich ja sage, würde ich lügen, aber geht schon, muss ja."POV: Theresa
Um ehrlich zu sein war ich froh, dass wir heute schon zurück flogen und dass schon recht bald, denn viel länger hält Annalena das nicht mehr aus, ihr scheint es ja jetzt schon miserabel zu gehen, sie will, stur wie sie eben ist, es nur wieder nicht zugeben.
Eine halbe Stunde später klopfte es auch schon, was dass Zeichen war, dass es gleich losginge. Fix suchte ich unsere Sachen zusammen und machte mich langsam mit Annalena auf den Weg zum Taxi, wobei langsam hier wahrscheinlich schon fast übertrieben war, denn sie konnte sich gerade so auf den Beinen halten und ich war froh als wir endlich das Auto erreichten und schlussendlich sogar noch überpünktlich am Flughafen ankamen.
Eine gute halbe Stunde später waren wir auch schon durch die Sicherheitskontrolle durch und auf dem Weg zum Flieger. Kaum hatten wir unsere Plätze erreicht und alles etwas geordnet, war Annalena auch schon eingeschlafen. Zum Glück, denn Schlaf hatte sie bitter nötig. Aber auch ich schien kurz eingeschlafen zu sein, denn als ich meine Augen wieder öffnete waren wir bereits gelandet. Da Annalena noch immer tief und fest schlief und noch blasser aussah, als heute morgen, rief ich Robert an, ob es irgendwie möglich wäre, dass er sie jetzt direkt zum Arzt fährt, da sie, stur wie sie eben ist, wohl lieber noch einen Tag warten würde. Kurz darauf blieb das Flugzeug auch schon stehen und ich packte gerade meine und Annalenas Sachen zusammen, als Robert plötzlich neben mir stand.Theresa: „Was machst du denn hier? Und wie bist du überhaupt aufs Rollfeld gekommen?"
Robert: „Dir helfen und mein Geheimnis."Da auch er es nicht schaffte, Annalena zu wecken, nahm er sie hoch und trug sie vorsichtig nach draußen, zu den dort bereits wartenden Autos."
POV: Robert
Ich sagte dem Fahrer, er solle uns zum Krankenhaus bringen, denn auch nach weiteren Minuten hatte ich es nicht geschafft, Annalena zu wecken. Und um ehrlich zu sein, machte ich mir inzwischen extrem Sorgen, denn normalerweise haut es Annalena nicht so schnell um. Normalerweise. Normalerweise wurde sie auch nicht von einem polnischen Journalisten angegriffen. Ich hoffe einfach, dass es nichts schlimmes ist, denn sie bedeutet mir viel mehr, als sie sollte. Sie war für mich schon lange nicht mehr nur eine Kollegin oder Freundin, sie war so viel mehr für mich. Und sie jetzt so zu sehen, so kraftlos, dass tat weh. Ich war kurz davor, endgültig in Gedanken zu versinken, als sie plötzlich zusammenzuckte. Sie schien wach zu sein, vorsichtig strich ich ihr eine Strähne hinters Ohr, die sich irgendwie verirrt hatte und nahm sie dann vorsichtig in den Arm, um ja nicht an ihre Schulter zu kommen, denn das war ja direkt das nächste Problem...Ja bisschen über dramatisiert das ganze 😅, aber irgendwie rutsch ich immer in die Schiene alles bis ins Extremste zu ziehen. Jetzt wäre die Frage, ob es so "extrem" weitergehen soll, oder ob ich den Vorfall als harmlos abkürze.
Aber der gute Robert hat ja schonmal seine Meinung gestated hehe
