Kapitel 9

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POV: Annalena
Theresa hatte Robert gebeten, mit mir ins Krankenhaus zu fahren. Hier waren wir nun. Mir ging es immer noch nicht besser, eher schlechter, dass schien man mir anzusehen, denn kaum waren wir in der Notaufnahme angekommen, wurden wir schon in eines der Zimmer gebeten und kurz darauf kam auch schon eine Ärztin. Viel bekam ich nicht mit, denn immerhin die Schlaftabletten zeigten ihre Wirkung, aber Robert schilderte der Ärztin die Situation und alles war okey, bis er die Tabletten erwähnte, die man mir in Polen gegeben hatte. Die Ärztin wollte diese sofort sehen und kaum hatte sie die Verpackung in der Hand verfiel sie nahezu in Panik. Was danach passierte weiß ich nicht, ich schien eingeschlafen zu sein, aber als ich wieder aufwachte, war zwar meine Übelkeit weg, aber ich hatte tierische Bauchkrämpfe. Vorsichtig öffnete ich meine Augen, schloss sie aber direkt wieder, in der Hoffnung zu träumen. Doch auch beim erneuten öffnen sah ich das gleiche Bild. Kabel und Schläuche...Was war passiert? Vor drei Tagen war doch noch alles in Ordnung? Leicht verunsichert sah ich mich weiter um und entdeckte Robert am Fenster. Er schien mitbekommen zu haben, dass ich wach war.

Robert: "Mensch Annalena was machst du nur für Sachen?"
Annalena: (verwirrt) "Was ist passiert?"
Robert: "Du standest kurz vor einem Multi-Organ Versagen, wahrscheinlich wegen der polnischen Tabletten. Die Ärztin hat diese direkt ins Labor geschickt."
Annalena: (leicht panisch) "Das kann nicht sein, das waren doch nur normale Schlaf- und Schmerztabletten?"
Robert: "Hey hey ganz ruhig, alles wird gut."

POV: Robert
Aus Angst ihr bei einer Umarmung weh zu tun, griff ich nur nach ihrer Hand und malte mit meinen Fingern vorsichtig Kreise darauf, um sie zu beruhigen. Zu meinem Glück beruhigte sich ihre Atmung wieder, und sie entspannte sich langsam. Kurz darauf kam auch die Ärztin vorbei, und erklärte ihr, was genau passiert war, und was nun auf sie zu kam. Während die beiden Frauen also miteinander sprachen, beobachtete ich die ganze Zeit Annalena und sah wie sich Tränen in ihren Augen ansammelten und sie mit aller Kraft versuchte, diese zu unterdrücken. Kaum waren wir jedoch wieder allein brachen jedoch alle Dämme und sie fing an zu weinen. Es fiel ihr schon immer schwer, jemand anderen um Hilfe zu bitte, da sie niemandem zur Last fallen wollte. Und nun musst sie ihren Vertreter anrufen und ihn bitten, die kommenden Antrittsbesuche zu übernehmen und das auch noch so kurzfristig. Wobei ich schlussendlich anrief, da sie immer noch von diversen Geräten überwacht wurde und sich wahrscheinlich sonst in irgendeinem Schlauch verheddert hätte.
Während ich also kurz telefonierte, wurde sie auf die Normalstation verlegt. Zurück bei ihr erwarteten uns direkt zwei weitere Hiobsbotschaften.
1. Die polnische Ärztin hat Annalena absichtlich ein falsches Medikament gegeben, um ihrem Land treu zu sein, oder wie auch immer sie das begründete.
Und 2. Annalena musste noch etwas hier bleiben, da die Medikamente ihre Lunge angegriffen hatten.
Nach außen hin zeigte sie natürlich nicht, wie getroffen sie von der ganzen Situation war, aber ich wusste, tief in ihr sah das ganze ganz anders aus, weswegen ich sie vorsichtig umarmte. Jetzt ging das ja, da sie nur noch zusätzlichen Sauerstoff bekam, aber der Rest an Kabeln und Schläuchen wieder verschwunden war. Nach einigen Minuten merkte ich, wie ihre Atmung wieder ruhiger wurde. Sie war eingeschlafen. Langsam löste ich mich von ihr, strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und sah sie noch einige Zeit an, bis ich mich am späten Nachmittag auf den Weg nach Hause machte. Da ich sowieso an unserer Geschäftsstelle vorbei kam, machte ich noch einen kurzen Abstecher ins Büro, um mir ein paar Sachen zu holen und zu schauen, was sich bei Annalena schon angesammelt hatte. Dort angekommen traf ich als erstes auf Claudia, die sichtlich besorgt schien.

Claudia: „Schön dich zu sehen Robert, wie geht es Annalena, Theresa hat mir erzählt was passiert ist."
Robert: „Den Umständen entsprechend okey, sie hat nochmal Glück gehabt."
Claudia: „Ich würde morgen mal bei ihr vorbeischauen, ist sie noch im Krankenhaus oder durfte sie schon wieder nach Hause?"
Robert: „Sie muss wohl noch ein, zwei Tage bleiben, aber sie wird sich sicher freuen."

Ich packte ein paar Unterlagen ein und machte mich jetzt endgültig auf den Heimweg. Zuhause angekommen schrieb ich schnell noch Annalena, dass ich morgen wieder vorbei kommen würde und setzte mich dann mit dem Papierkram aufs Sofa, um wenigstens noch ein paar Aufgaben zu erledigen.

Heeeeelp ich schreib das hier grad so und bekomm nur leicht mit das mein Deutschlehrer grade zu Politik abschweift. Da erwähnt der plötzlich den Ukraine Konflikt und fängt an gegen Annalena zu hetzen like bro was zur Hölle wir waren eben noch beim Thema Kant und Aufklärung 🥲

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