Kapitel 24

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Schon als Felix weg war entstand eine ziemlich doofe Stille zwischen uns. Keiner machte sich die Mühe, irgendetwas zu fragen oder zu sagen. Wir beide starrten einfach den Rhein an. Fertig.
"Wieso warst du eigentlich mit Felix im Kino?", unterbrach Taddl plötzlich die Stille.
"Wieso nicht?"
"Ach egal."
"Nein ernsthaft, stört dich das?"
"Nein", sagte er knapp.
Ich hatte irgendwie das Gefühl, das er sauer war. Aber wieso sollte er sauer sein?
Er schaute mich immer noch nicht an.
"Was ist eigentlich los mit dir?"
Jetzt endlich drehte er sich zu mir um. "Was soll mit mir los sein?"
Ich musterte sein Gesicht. Warte, falsch, sein hübsches Gesicht. Es war ausdruckslos, doch man merkte, das er mit den Zähnen knirschte.
"Du bist so... so komisch." Ich wusste nicht, wie ich's anders ausdrücken sollte.
"Was meinst du?"
"Nein, vergiss was ich gesagt hab."
"Nein, jetzt sag doch mal."
Er durchbohrte mich mit seinem Blick.
"Man, erst verstehen wir uns super, dann sagst du mir es ist besser wenn wir und nicht mehr sehen, danach geh ich mit Felix ins Kino, wo du mich völlig ignorierst und das jetzt mit vorhin? Taddl ich versteh dich nicht. Wirklich."
Jetzt drehte er sich wieder von mir weg.
Ich wartete.
Schließlich gab ich es auf und schaute nun auch auf den Rhein, währenddessen begann ich mit meinen Schuhen Löcher in die Erde zu graben. Das tat ich immer, wenn ich nervös war.
"Julia...ich... weiß es selbst nicht..., wieso ich so bin...", brachte er schließlich raus.
"Es muss ja aber ein Grund haben wieso..."
Wieder brauchte er so lange.
"Du bist der Grund, Julia." Seine Stimme klang nicht böse, sondern irgendwie... kläglich.
Er stand auf und nahm sein Longboard,"Ich fahr jetzt nach Hause, ich hab keine Lust mehr." Er drehte sich um und ließ mich allein.
Ich schaute ihm hinterher.
Danach zog ich meine Beine an meinen Körper ran und vergrub meinen Kopf darauf. Nicht, weil ich jetzt heulen wollte, nein, ich wollte in Ruhe nachdenken.
Also war ich der Grund. Aber wieso? Kann er sich nicht entscheiden? Entweder hielt er sich von mir fern oder kommt mir nah.
Scheiße, war das.
Konnte er nicht einfach wieder normal zu mir sein? Könnte nicht alles so sein wie letzte Woche Freitag? Nein. Natürlich nicht. Alles muss scheiße laufen.
Jemand tippte mich an und ich hob den Kopf.
"Hey, Julia, wo ist Taddl?", fragte mich Felix.
"Ähm", ach kacke, was sollte ich jetzt sagen? "Der hatte keine Lust mehr, er ist nach Hause gefahren."
"Ach so, hier", er gab mir ein Schockoladen-Eis und setzte sich wieder neben mich.
"Danke."
"Dann müssen wir uns wahrscheinlich um das dritte streiten", sagte er grinsend und legte das übrig gebliebene Eis ins Gras.
"Ich verlier jetzt schon, kannst du gerne haben."
"Hey, seit wann gibst du so schnell auf?"
Ich zuckte mit den Schultern.
"Okay, was ist los? War wieder was mit Taddl?"
Ich wusste, das ich ihn nicht anlügen brauchte, er würde es eh von ihm erfahren.
"Nein... Ja, wir haben miteinander geredet... und dann ist er gegangen.."
"Ist schon okay, wenn du's mir nicht sagen willst. Aber dann sei bitte, wieder ein bisschen besser drauf!", er schubste mich leicht an der Schulter.
Irgendwie musste ich anfangen zu lachen "Okay, überredet!"

Wir saßen noch eine Weile rum, redeten, aßen unser Eis und danach fuhren wir auch schon nach Hause. Felix war echt nett und ein cooler Freund. Aber das mit Taddl beschäftigte mich immer noch.

Völlig erschöpft stapfte ich die Treppen hoch, bis ich an meiner Haustür ankam. Ich schloss auf und trat hinein. Sofort legte ich mein ganzes Zeug ab und tappte in die Küche. Dort fing ich an, mir Nudeln zu machen und setzte mich schließlich vor den Fernseher.
Es klingelte.
Erst war ich mir nicht ganz sicher, ob das klingeln vom Fernseher kam.
Es klingelte wieder.
Okay, jetzt war ich mir ganz sicher, aber...
wer klingelte bitte um 20:00?
Ich stand auf und ging zur Tür.
Ich machte auf und...
Taddl
stand vor mir.

"Haaay", begann ich langsam, denn ich musste erstmal realisieren, das er wirklich vor mir stand.
"Hi, kann ich reinkommen?"
"Äh, ja." Er trat ein und ich schloss hinter ihm die Tür.
Zusammen gingen wir ins Wohnzimmer, dort schaltete ich ganz schnell den Fernseher aus und ging schließlich in die Küche.
"Möchtest du was trinken?", fragte ich höflich.
"Nein, ich will mit dir reden", er kam auch in die Küche und stellte sich mir gegenüber. Sofort stellte ich das Glas und die Flasche weg.
"Wegen vorhin ich...'', begann ich.
"Nein darum geht es nicht", unterbrach er mich ,"Naja... doch auch, aber..."
Er atmete noch einmal tief durch.
"Es geht um die allgemeine Situation... zwischen uns."
Er musterte mein Gesicht.
Ich wartete.
"Man Julia! Ich mag dich, sogar sehr, nein, sogar mehr als Freundschaft, aber... Es gibt da etwas, was mich daran hindert... So zu sein, wie ich gerne zu dir sein möchte", er schaute mich mit einen unglücklichem Gesicht an.
"Und wieso sagst du mir das? Wenn dieses Hindernis so groß ist, wieso ignorierst du mich dann nicht, wie du es auf der Party gesagt hast?"
"Ich kann dich nicht ignorieren Julia."
Er kam näher.
"Ich...", setzte ich an, doch er kam noch näher.
Er legte seinen Zeigefinger auf meinen Mund und machte tschhhh.
Und dann küsste er mich.

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Naaa Leute?
Ich muss mich erst mal bedanken!!!!!!
Danke, danke, danke, danke!!!
Ich hab mich sooo riesig gefreut, als ich gesehen hab, das ich schon
1000 Reads habe.
Leute, ihr seid der Wahnsinn!!!! Danke, danke, danke!!!
Ich kann's jetzt immer noch nicht fassen...

Okay, gut dann hoffe ich das Kapitel hat euch gefallen :), ich hab's extra länger geschrieben ;)
Und jaaaa da gibt's noch ne traurige Nachricht und zwar, werde ich für eine Woche weg fahren, das heißt leider für euch, das es kein weiteres Kapitel in dieser Woche gibt :(
Aber ich hoffe ihr könnt es verschmerzen.

Love ya ❤

Zufall, Ja oder Nein? (Taddl ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt