27. Kapitel

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Lukes P.o.V.

Ich war so dumm! So unendlich dumm!

Warum war ich so ausgerastete? Warum hatte ich Zack von mir gestoßen? Ich wollte doch nicht, dass er aufgab, ich wollte nicht,?dass er mich in Ruhe ließ. Warum also hatte ich ihm dann genau das gesagt? Ich wusste es nicht.

Das letzte Jahr hatte ich mich um meine Familie gekümmert und unsere Geheimnis gehütet, ich hatte meine Freunde belogen, sie vernachlässigt und immer wieder abgewimmelt, und dann trat Zack in mein Leben und stellte alles auf den Kopf. Ich hatte zugelassen dass er mir wichtig wurde, ich hatte ihn an mich rangelassen. Tja, das hatte ich nun davon. Auf der einen Seite war ich erleichtert, dass er es wusste, so musste ich wenigstens ihn nicht mehr anlügen, doch da gab es noch die andere Seite, die die sich tierisch aufregte und am durchdrehen war. Was wenn er es den anderen erzählt? Wie werden sie dann regieren? Sie würden mich hassen, weil ich sie angelogen hatte. Ich könnte es ihnen nicht einmal verdenken.

Kaum das ich unsere Wohnung betreten hatte stürmte auch schon eine top gestylte Caro auf mich zu.

„Perfektes Timing Bruderherz! Ich muss nämlich jetzt los. Ich treffe mich mit 'nem Freund. Mia macht gerade Mittagsschlaf und Mama ist in ihrem Zimmer. Keine Sorge ich bin spätestens um acht zuhause. Bis dann." Eilig huschte sie an mir vorbei, schnappte sich ihre Jacke und marschierte auf die Eingangstür zu. Ein wenig überfordert nickte ich bloß. Ich musste erstmal die ganzen Informationen verarbeiten.

„Warte! Mit was für einem Freund triffst du dich den bitte? Etwa mit einem Jungen?" rief ich. Mit einem Knall fiel die Tür ins Schloss. Und weg war sie. Darüber würden wir noch reden, Madam!

Seufzend zog ich meine Jacke und meine Schuhe aus. Mein Kopf schwirrte, viel zu viele Gedanken, Gefühle und Emotionen waberten in ihm herum.

„Luke? Bist du das?" Die Stimme meiner Mutter klang gedämpft durch die Schlafzimmertür.

Humpelnd ging ich auf die Tür zu, öffnete sie und schaute zu meiner Mutter herein.

„Brauchst du irgendwas?"

„Nein. Mir geht es gut. Aber dir nicht." Verdammt, wie machte sie das nur immer wieder? Sie brachte nicht mehr als einen Blick, manchmal nicht mal das, und ihr war klar, ob es dir gut ging oder nicht. Als könnte sie dir in dein Innerstes sehen, es war unmöglich ihr etwas zu verheimlichen.

„Wie machst du das bloß immer?" seufzte ich.

„Nennen wir es einfach mütterliche Intuition." Sie lächelte mich liebevoll an. „Du weißt, ich bin da, wenn du reden möchtest." Ich war ihr dankbar, dass sie mich nie zwang etwas zu erzählen, wenn ich es nicht wollte, und trotzdem wusste, dass wenn ich bereit war es ihr zu erzählen, sie mir zuhören würde. Niemand wusste wie oft ich noch die Gelegenheit dazu bekommen würde, ihr von meinen Problemen zu erzählen. Außerdem würde es mir bestimmt helfen meine Gedanken ein wenig zu sortieren und mir über einige Dinge klar zu werden, mein Mutter war wirklich eine sehr gute Zuhörerin.

Ich begab mich auf den Weg zu ihrem Bett, damit ich mich neben sie setzten konnte, meinen rechten Fuß versuchte ich dabei so wenig wie möglich zu belasten da er immer noch höllisch weh tat.

„Was hast du denn mit deinem Fuß gemacht?" fragte meine Mutter natürlich sofort besorgt.

„Ist halb so schlimm. Bin aufm Heimweg nur gegen eine Laterne gestoßen." Erwiderte ich, was nur halb der Wahrheit entsprach. Eigentlich hatte ich nämlich volle Karotte ausgeholt und auf die unschuldige Laterne eingetreten. Ich musste zugeben im Nachhinein bereute ich es ein wenig, ich hatte zwar mein Ziel erreicht und meine Wut hatte sich gelegt, dafür würde mein Fuß aber in den nächsten Tagen in den verschiedensten Farbkombinationen leuchten.

Liebe stirbt nicht! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt