Zack's P.o.V.Nein, Nein, Nein! Aus, Zack! Böse Junge. Pfui! Zur Bekräftigung haute ich mir volle Karotte selber in die Fresse, natürlich nur mental. Manche sagen ja es solle helfen, wenn man sich selber Befehle erteilt, wie man es bei einem Hund tun würde. Andere behaupten das wären die ersten Anzeichen für eine Psychosomatische Störung. So oder so, die gewünschte Wirkung blieb leider aus. Das einzige Resultat war, dass ich langsam selber an meinem Verstand zweifelte und mit dem Gedanken spielte, mich bald einweisen zu lassen.
Niemals hätte ich gedacht, dass mich ein einziger Junge so durcheinander bringen könnte. Der Tatbestand wurde durch die Zurschaustellung von Lukes Oberkörper auch nicht gerade verbessert. Dabei hatte ich mir doch fest vorgenommen, dass heute Abend nichts laufen würde. Die Knutscherei im Flur war schon viel zu viel gewesen. Der Punkt war ja nicht, das ich nicht wollte, ich wollte ihn schon seit dem ersten Abend auf der Party, der Punkt war viel eher, dass es das erste Mal war, dass ich nicht nur das Eine von einem Kerl wollte. Ich hatte viele erste Dates gehab, aber kein einziges Zweites. Es hatte weder mich noch meine Verabredungen gestört, beide hatte bekommen was sie wollte und gut war es. Doch dieses Mal sollte es anders laufen, ich wollte nicht, dass es bei diesem einen Date blieb, ich wollte ein zweites Date mit Luke, mehr als alles andere. Leider Gottes, machte er es mir nicht wirklich leicht standhaft zu bleiben.
Ich reagierte bestimmt nur über. Luke wirkte nicht wie der Typ von Junge der gleich beim ersten Date mit jemanden ins Bett sprang. Von daher sollte es doch wohl nicht so schwer sein meine Hormone im Griff zu behalten.
Ich schnappte mir die Gläser die ich mit Mousse au Chocolat gefüllt hatte, atmete noch einmal tief durch um mich zu sammeln und betrat wieder das Wohnzimmer.
„Einmal für den Herren, Mousse au - Scheiße!", das letzte Wort entriss sich meinen Lippen ungewollt bei dem Anblick der sich mir bot. Ein nun komplett oberkörperfreier und leicht verschwitzter Luke, der wie ein Wahnsinniger sein Hemd gegen die lichterloh brennende Wohnzimmerpalme schlug, in dem Versuch diese zu löschen. Anscheinend hatte ich eine der Kerzen zu nah an die fast einen Meter fünfzig hohe Pflanze gestellt. Obgleich der ernsten Situation kam ich nicht umhin einige Augenblicke fasziniert Lukes attraktive Gestalt zu bewundern. Sein leicht verschwitzter Oberkörper glänze im Licht der flackernden Flammen, seine trainierte Rückenmuskulatur bewegte sich geschmeidig unter seiner Haut, seine Haare standen zerzaust und wirr von seinem Kopf ab. Er sah aus, als wäre er ein zu Fleisch gewordener Engel, der aus den Himmel geschickt wurde um mich in Versuchung zu führen.
„Schnell Zack, hol Wasser!" schrie er mich an und fuchtelte mit seinem nun ebenfalls brennenden Hemd in der Gegend rum. Er warf es auf den Boden und versuchte die Flammen auszutreten. Aus meiner Trance erwacht, rannte ich wie von der Tarantel gestochen in die Küche, natürlich nicht ohne vorher die Gläschen mit dem Nachtisch vorsichtig auf dem Tisch zu platzieren. Immerhin befand sich in diesen Gläsern mein Meisterwerk und dieses würde ich nicht in Panik einfach achtlos irgendwohin schmeißen, Wohnungsbrand hin oder her.
In der Küche angekommen schnappte ich mir den nächstbesten Gegenstad und füllte ihn mit Wasser. Dass es sich dabei, um den immer noch mit Rest Soße gefüllten Topf handelte, ignorierte ich in einer Panik gekonnt. Ich stürmte wieder ins Wohnzimmer, peilte kurz mein Ziel an und schüttete das braune Gemisch mit geübtem Schwung in Nord-Östliche Richtung und somit direkt auf das brennende Hemd, die ebenfalls brennende Zimmerpalme und die dahinterliegende weiße Wand.
Einige Sekunden vergingen in denen ich nur das Adrenalin durch meine Adern pumpen hörte und geschockt auf die, zwar gelöschte aber nun dampfende Palme und den riesigen, dezent braun schimmernden Fleck der sich über die ehemals mattweiße Tapete zog und dessen Spritzer sogar die Decke noch verschönerten, blickte.
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Liebe stirbt nicht!
Romance-Wird überarbeitet- Wie viel würdest du aufgeben um deine Familie zu beschützen? Vor dieser Frage steht der siebzehn jährige Luke. Seit seine Mutter an Krebs erkrankte, muss es sich um sie und seine zwei Schwestern kümmern. Für ihn ist klar, dass...