Zack's P.o.V.Ich versuchte mir meine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen, als Max ohne Luke im Schlepptau zu uns stieß. Robin hatte mir erzählt, dass Max und Luke jeden Tag zusammen zur Schule kamen. Weshalb er wohl heute nicht da war? Vielleicht wegen gestern? Nein bestimmt nicht. Wir hatten uns Stundenlang unterhalten, und ich musste zugeben es hatte Spaß gemacht. Luke war ein cooler Typ, wir hatten denselben Humor und verstanden uns auf Anhieb ziemlich gut. Es war schon Ewigkeiten her, dass ich mich mit einem Jungen, von dem ich etwas wollte, einfach nur unterhalten hatte. Ohne gleich aufs Ganze zu gehen... Naja, auf jeden Fall fand ich es schön, weshalb ich auch gehofft hatte, dass wir unser Gespräch vielleicht heute weiterführen könnten. Von der Diskussion die Vanessa, Robin und Mirex gerade führten, hatte ich nicht wirklich viel mit bekommen, ich war viel zu beschäftigt damit zu grübeln. Luke und ich hatten mindestens anderthalb Stunden geredet, ich hatte ihm von meiner Familie und meinen alten Freunden erzählt, auch Luke hatte geredet, doch wenn ich im Nachhinein über das Gespräch nachdachte, hatte er seine Familie mit keinem einzigen Wort erwähnt. Aber das hatte wohl nichts zu bedeuten. Oder doch? Zack, du machst dir einfach wieder zu viele Gedanken! Typisch für mich, über unwichtige Sachen machte ich mir einen riesen Kopf, doch die wirklich wichtigen Dinge gingen an mir vorbei.
"Was denkst du darüber, Zack?" riss mich Vanessa aus meinen Gedanken. Ich hatte zwar keine Ahnung wovon sie redete, antwortete jedoch mit einem "Ja, auf jeden Fall!" Den Blick den ich drauf hatte, als alle anfingen los zu lachen, ähnelte wohl dem eines Seeadlers der gerade von einem fliegenden Fisch überholt wurde. Gott, woher nahm ich bloß diese verstörenden Vergleiche? Ist wohl doch nicht mehr alles dicht in meinem Oberstübchen.
Mittlerweile hatten sich die anderen wieder einigermaßen beruhigt. "Oh Gott. Bitte sag mir, dass du mir nicht zugehört hast, ansonsten können wir keine Freunde mehr sein!", sie grinste mich an.
„Nee sorry, war irgendwie in Gedanken und hab' dich nicht gehört. Worum ging's?"
„Ja, das hab ich gemerkt. Ich hab gerade gesagt, dass Leonora mich gefragt hat, ob ich ihr ein Date mit ihr klar machen kann!" erklärte sie mir lachend. Geschockt sah ich sie an, dass konnte ja wohl nicht ihr Ernst sein! Ich wollte gerade irgendetwas in Richtung „Lieber sterbe ich einen langsamen qualvollen Tod." , erwidern als meine Aufmerksamkeit von etwa anderem auf sich gezogen wurde. Eine wütender Luke stürmte durch die Massen an Schülern, ohne auf irgendjemand zu achten. Meine Güte was ist dem denn über die Leber gelaufen? Ich hatte Luke noch nie so gesehen, na gut ich kannte ihn auch erst seit ein paar Tagen, aber immerhin lange genug um zu wissen, dass es nicht normal war, wie er gerade drauf war. "Hey Leute schaut mal, da ist Luke!", machte ich die Anderen auf ihn aufmerksam, ohne meinen Blick von ihm abzuwenden.
„Oh, Oh! Der sieht nicht glücklich aus.", besorgt sah Max seinem Kumpel nach, der gerade an uns vorbeistürmte. Ich erkannte nicht genau wo er hin wollte, doch es sah aus, als ob er auf die Möchtegern Bad Boys eine Klasse unter uns, zusteuerte. Ich beobachtete, wie sich Luke ihnen mit schnellen Schritten näherte, als er endlich vor ihnen stand fixierte er den 'Anführer' dieser kleinen Gang mit einem mörderischen Blick. Luke war gut einen Kopf größer und wesentlich muskulöser, weshalb es schon fast putzig aussah, wie sich der Junge, dessen Name ich nicht kannte, versuchte vor Luke aufzubauen.„Ich will zurück was mir gehört! Du weißt genau was ich meine!" Sogar ich hatte ein klein wenig Angst vor Luke, was bei dem wütenden Funkeln in seinen Augen auch kein Wunder war, doch den kleinen Hosenscheißer schien das nicht zu beeindrucken, denn er antwortete bloß gelangweilt: „Sorry Bro, ich hab keinen Plan was du meinst."
„Du hast meiner Schwester, Carolin gestern ihr Handy abgezogen. Ich will es wieder haben!" forderte Luke doch der Angesprochene lachte bloß und auch seine Kumpels stimmten mit ein. „Du solltest wissen, dass niemand mir etwas befiehlt! Oder derjenige wird es bereuen. Außerdem, hab ich bereits gesagt, ich hab keine Ahnung was du meinst und wer diese Carolin sein soll, aber wenn sie heiß ist, kannst du sie ja mal vorbei schicken." Ich konnte mich nicht entscheiden, ob es zu viel Mut oder reine Dummheit waren die dieser Junge besaß. Kaum einer hätte es sich getraut Luke in so einem Moment auch noch zu reizen.„Ach ja? Dann helfe ich deinem Gedächtnis vielleicht ein bisschen auf die Sprünge." Er packte ihm am Kragen seines T-Shirts, hob ihn ein Stück an, sodass seine Beine in der Luft baumelten, dann donnerte ihn gegen die Wand hinter sich. „So und jetzt nochmal! ICH WILL DAS DU MIR DAS VERFICKTE HANDY WIEDERGIBST!" schrie er den Kleineren an, dessen Augen mittlerweile die Größe von Orangen hatte so weit wie er sie auf riss. Und weg waren seine Bad Boy Allüren.
„Ist ja gut, Alter! Hier!"!er holte aus seiner Hosentasche ein iPhone und überreichte es Luke, dieser nahm es entgegen und ließ den Zehntklässler zu Boden plumpsen. „Ich warne dich, komm meiner Schwester noch einmal zu nahe und du bist tot!" warnte Luke ihn nochmal, ehe er sich umdrehte. Mittlerweile hatte sich ein Halbkreis um die Szene gebildet, an den geschockten Gesichtern erkannte man deutlich, dass Lukes Mitschüler diese Seite an Luke nicht kannten, ich konnte es ihnen auch nicht verübeln ich selber war auch geschockt.
„Was guckt ihr so blöd?" fuhr er die Schaulustigen an, ehe irgendjemand etwas sagen konnte klingelte es und die Schülermenge machte sich langsam auf den Weg zu Unterricht, sogar die Bad Boys verschwanden. Nach einigen Minuten war der Schulhof leer nur ich und Luke standen noch dort. Er hatte mich noch nicht entdeckt da ich schräg hinter ihm stand, er rief einmal laut "
„Scheiße!" über den Hof, trägt gegen einen Metallenen Mülleimer und fuhr sich mit beiden Händen frustriert durch die schokoladenbraunen Haare. „Alles okay bei dir?" fragte ich gerade laut genug, dass er mich hören konnte, er zuckte erschrocken zusammen und drehte sich zu mir um. Ein Räuspern dann sprach er: „Ja... Alles okay." Er log. Es stand ihm ins Gesicht geschrieben, dass es ihm nicht gut ging. Ohne ein weiteres Wort, ohne Nachzudenken ging ich auf ihn zu und zog ihn in eine Umarmung. Er umarmte mich zurück und vergrub sein Gesicht an meiner Schulter. Ein Kribbeln ging durch meinen Körper und in meinem Bauch breitete sich eine wohlige Wärme aus. Verdammt wo kommt das denn jetzt her? Ich war klug genug zu wissen, was das zu bedeuten hatte, auch wenn ich noch nie selber verliebt war. Ich will das nicht! Ich brauch das nicht! Luke ist echt cool und ein toller Typ und er ist wirklich gutaussehend und heiß und... Halt! Ich konnte nicht in ihn verliebt sein! Verliebt sein ist ein viel zu großes Wort für ein bisschen Bauchkribbeln! Ich war höchstens ein bisschen verguckt? Wenn ich mich einfach weigere verliebt zu sein, dann kann ich es auch gar nicht sein! Oder? Ach Mist. Genau deshalb wollte ich mich nie vergucken oder verlieben, einfach viel zu anstrengend! Zack konzentriere dich! Luke hat Probleme! Kümmre dich darum!
„Willst du darüber reden?" fragte ich ihn vorsichtig. Er schüttelte seinen Kopf bevor er sich von mir löste.
„Tut mir Leid. Ich muss dann mal gehen. Man sieht sich." Und schon ging er davon. Irgendetwas stimmte bei ihm nicht, da war ich mir sicher. In diesem Moment, als ich ganz allein auf dem verlassenen Schulhof stand und dem ersten Junge, der es geschafft hatte ein wenig durch meine Fassade zu gelangen, hinterher sah, schwor ich mir eins: Ich würde heraus finden was Luke versuchte zu verheimlichen!
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Liebe stirbt nicht!
Romance-Wird überarbeitet- Wie viel würdest du aufgeben um deine Familie zu beschützen? Vor dieser Frage steht der siebzehn jährige Luke. Seit seine Mutter an Krebs erkrankte, muss es sich um sie und seine zwei Schwestern kümmern. Für ihn ist klar, dass...