18. Kapitel

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Mich würde mal interessieren, ob jemand Zack mag? Ich hatte bis jetzt das Gefühl er ist nicht wirklich soo beliebt...

Zack's P.o.V.

Die Straßen waren leer, die Nacht hatte sich schon lange über die Stadt gelegt und die Luft war ziemlich abgekühlt. Ich beobachte meinen Atem, der sich vor meinem Gesicht in weißen Wölkchen kringelte, während ich mit Luke an meiner Seite schweigend durch die schlafende Stadt ging. Wir waren einfach losgelaufen, ohne wirklich zu wissen wohin. Seit dem, schwiegen wir, jeder in seinen eigenen Gedanken vertieft. Es war jedoch keineswegs ein unangenehmes Schweigen, bei dem jeder krampfhaft versuchte irgendetwas zu sagen, damit diese unangenehme Situation verging, er war eine angenehme Stille. Ich genoss er mal nichts sagen zu müssen, ich redete zwar meistens viel und oft, doch auch ich wollte manchmal nur die Stille genießen. Diese Situation erinnerte mich an ein Chinesisches Sprichwort, das ich mal in einem Glückskeks gefunden hatte: ‚Wenn das was du sagen möchtest, nicht schöner ist als die Stille, dann schweige!' Ich mochte diesen Spruch, wie viel schöner wäre die Welt, wenn sich mehr Menschen daran ein
Beispiel nehmen würden...

‚I'm a Barbie girl in a Barbie world
Life in plastic, it's fantastic
You can brush my hair, undress me everywhere
Imagination, life is your creation
Come on Barbie, let's go party!'

Erschrocken blickte ich mich um, auf der Suche nach dem Übeltäter dieses fürchterlichen Krachs, doch wir waren die einzigen hier.
Ich drehte mich zu Luke um und wollte ihn gerade fragen, woher dieses scheußliche Lied kam, als ich bemerkte wie er mit hochrotem Kopf aus seiner Jackentasche sein Handy hervor kramte. Bitte sag mir, dass das nicht sein Klingelton ist, dachte ich noch. Meine Befürchtung wurde jedoch bestätigt, als er den Anruf annahm und die Musik stoppte. Von dem Gespräch, das Luke nun mit dem Anrufer führte bekam ich nicht wirklich etwas mit, da ich den Lachanfall meines Lebens erlitt. Der ach so coole Luke hat, das wohl Tussi haftest Lied das jemals produziert wurde, als Klingelton. Aus meinen Augen liefen schon Lachtränen, mein Bauch schmerzte doch ich konnte nicht aufhören. Die Vorstellung wie Luke zuhause in seinem Zimmer stand und mit einer Haarbürste als Mikrofon ‚I'm a Barbie girl in a Barbie world' mitsang, war einfach zu köstlich. Noch Stundenlang hätte ich so weiterlachen können.

Als ich mich langsam, aber sicher doch wieder beruhigt hatte, bemerkte ich, dass Luke seinen Anruf beendet hatte und mit mürrischen Gesicht grummelte: „Hast du's dann bald?" Ich gluckste immer noch leicht, weshalb ich einmal tief durchatmete und mir anschließend die Tränen wegwischte. „Ja alles wieder gut. Mein kleines Barbie Girl!" Dieser Spitzname würde auf ewig an ihm hängen bleiben.
„Das war meine Schwester! Sie findet es lustig meinen Klingelton zu ändern und lacht sich dann immer halb Tod!" erklärte er mir immer noch angepisst. „Jaja. Ist klar! Du brauchst dich nicht zu schämen." grinste ich ihn frech an. „Aber deine Schwester muss ich unbedingt mal kenne lernen. Sie scheint einen guten Sinn für Humor zu haben!" Luke verdrehte bloß die Augen und wechselte dann das Thema „Das gerade am Telefon war Vanessa. Sie, Max, Mirex und Robin sind in einer Bar gleich hier um die Ecke. Sie hat gefragt, ob wir vorbeikommen wollen. Was meinst du?" fragend sah er mich aus seinen grauen Augen an. „Ich bin dabei!" stimmte ich zu und wir setzten unseren Weg fort. Von einem plötzlichen Übermut gepackt, begann ich lautstark zu singen: „Come on Barbie, let's go party!" Luke quittierte meine Gesangseinlage mit einem einfachen „Idiot!".

_____

Es war bereits früher Morgen, als wir sechs die Bar wieder verließen. Max hatte sich schon vor einer Stunde verabschiedet da er zuhause sein musste, bevor seine Eltern aufstanden. Wir hatten alle etwas getrunken, doch ich konnte, im Gegensatz zu Vanessa, noch gerade aus laufen. Robin und Alex waren auch noch einigermaßen nüchtern, Alex trug die schlafende Miriam im Brautstile durch die Gegend. Sie hatte genau wie Luke und Vanessa eindeutig zu viel getrunken, doch bei ihr bewirkte der Alkohol, dass sie müde wurde, bei den anderen beiden eher das Gegenteil. Sie sprangen singend vor uns her und lachten die ganze Zeit über.
„Hey, ihr Beiden, könnt ihr Mal etwas leiser sein? Sonst weckt ihr Miriam noch auf!" rief Alex den beiden zu. Wie erwartet half es nichts.
Plötzlich stoppte Luke, drehte sich zu uns um und sah uns mit gläsernen Augen an: „Ist euch schon mal aufgefallen, dass Mirex sich wie eine Kondommarke anhört?" Dann begann er zu Kichern wie ein kleines Mädchen. Es hörte sich echt ziemlich putzig an. Vanessa begann ebenfalls zu kichern „Du hast recht! Sie sind Kondomwerbung auf zwei Beinen!" dann liefen sie weiter. Betrunkene konnten echt anstrengend sein.
Als wir an einer Kreuzung ankamen, verabschiedete sich Alex von uns, da er in der Nähe wohnte und Miriam ins Bett bringen wollte.

„Wo wohnt Luke eigentlich?" Fragte ich Robin. Irgendwie musste ich die kleine Suff Nase ja nachhause bekommen. „So ziemlich am anderen Ende der Stadt. Nimm ihn doch einfach mit nachhause,  du wohnst doch hier gleich um die Ecke!" Zwinkerte er mir zu und grinste verschwörerisch. „Scheiße!" rief er aus und rannte schnell an mir vorbei. Ich drehte mich um und erkannte was er meinte, Vanessa balancierte auf einer kleinen Mauer, strauchelte und fiel genau in Robins Arme. Puh! Gerade nochmal gut gegangen! Aber halt! Wo zum Teufel war Luke? Panisch drehte ich mich im Kreis und suchte die Umgebung ab. Fuck! Wo war er bloß hin? Wenn man einmal nicht aufpasst...
Und dann sah ich ihn. Er saß am Fuße eines Baumes, der den Straßenrand säumte, und schlief. Wie ein kleiner Engel sah er aus, seine braunen Strähnen fielen ihm ins Gesicht.
„Ich bring dann mal Vanessa nachhause! Bis dann." verabschiedete sich Robin von mir. Ich hob mein Hand als Abschiedsgruß, doch nahm meinen Blick nicht von der schlafenden Silhouette am Boden. Langsam ging ich auf ihn zu, schob vorsichtig meine Arme unter seinen Körper und hob in vorsichtig hoch. Er war leichter, als er aussah. Ich trug ihn, genau wie Alex zuvor Miriam, nachhause. Sein Kopf an meine Brust gekuschelt, in der mein Herz unaufhörlich und viel zu schnell klopfte.

Liebe stirbt nicht! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt