Kapitel 26

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Wieso sagt der Lehrer nichts? Wieso sind alle Schüler so leise ? Mit Ceydas T Shirt bedecke ich meinen Oberkörper so gut es geht.

"Der Unterricht ist für heute dann vorbei. Nele, du kommst noch zu mir, dein Verhalten ging mal gar nicht. Der Rest kann sich umziehen gehen."

Fassungslos werde ich von Ceyda in die Umkleidekabine geführt und auf die Bank gesetzt. Meine Nase hat zum Glück aufgehört zu bluten, aber sie tut trotzdem höllisch weh.

"Diese kleine Fotze!", regt sich Ceyda auf. "Was denkt sie wer sie ist ?"

"Denkt sie, sie kommt einfach damit durch ?" Zeyna schnaubt. "Die wird noch sehen was die davon hat. Die soll abwarten."

"Ey aber Alina." Ich hebe meinen Kopf langsam und schaue Ceyda an.

"Deine Brüste sehen echt gut aus. Trägst du D Körbchen?" Mein Blut schießt in mein Kopf.

"Sag mir bitte nicht, dass alle meine Brüste gesehen haben." Wieso muss mir sowas passieren?

"Also die sind nicht aus dem BH gesprungen aber man hat schon gesehen halt so.", antwortet sie zögerlich. Ich schüttele meinen Kopf. Das kann doch nicht wahr sein.

"Okay, egal. Danke für das T Shirt." Ceyda lächelt leicht.

Die Mädels haben sich schon fertig umgezogen und warten auf mich, aber ich bin echt nicht im Stimmung mit jemanden jetzt noch zu reden. Ich will einfach nur nach Hause, duschen und endlich weinen. Das Geschehen der letzten Nacht habe ich auch noch nicht verarbeitet und irgendwie lässt mich heute keiner in Frieden.

"Alina soll ich dich nach Hause fahren?", bietet Ceyda mir an. Ich schüttele meinen Kopf.

"Geht ihr ruhig. Ich gehe alleine, will bisschen meine Ruhe haben." Ceyda nickt.

"Ruf an wenn was ist." Ich lächele leicht.

"Danke du auch." Danach verlassen die drei die Umkleide und ich bin alleine.

Alleine mit Ceydas schwarzem T Shirt, bestimmt auch aus der Männerabteilung, und einer wahrscheinlich geprellten Nase. Vielleicht sollte ich Sascha doch anrufen, damit er mich abholen kann. Aber eigentlich will ich echt alleine sein gerade. Egal. Die paar Minuten zu Fuß nach Hause schaffe ich schon.

Langsam schleife ich mich aus der Umkleidekabine und gehe aus der Sporthalle raus. Draußen steht Can und raucht eine. Bitte bitte bitte sprich mich nicht an. Ich will nur nach Hause.

"Wie geht's deiner Nase?" Ich lache kurz auf.

"Beschissen.", antworte ich mit nasaler Stimme.

"Komm ich bring dich nach Hause.", sagt er. Ich schüttele meinen Kopf langsam.

"Nein. Ich will alleine sein" Can guckt mich überrascht an.

"Ich werde dich garantiert nicht alleine zu Fuß nach Hause gehen lassen."

"Can, lass mich bitte einfach." Ich hab keine Kraft mehr zu diskutieren. Ich hab keine Kraft mehr diese Tränen zurück zu halten.

"Alles gut, Alina?" Ich hasse diese Frage. Meine Dämme brechen. Ich nicke.

Er hält mich an der Schulter fest. In diesem Moment kommen einige Jungs aus unserem Sportkurs.

"Alina, zeig uns nochmal deine Titten." Ein Typ bricht im schallenden Gelächter aus. Der andere klatscht mit dem anderem ein, als ob er was gewonnen hat.

"Mert, hat dir eine Faust in deine Hackfresse nicht gereicht oder was ?", schreit Can die Jungs an. Mert lacht nur. Can geht einen Schritt auf ihn zu und holt kräftig aus, um dann sein Kiefer zu treffen. Das Knacken des Kiefers, konnte sogar ich hören.

"Mal sehen, wie weit du deine Fresse mit einem gebrochenem Kiefer aufreißen kannst." Can guckt ihn ein letztes mal an, greift nach meinem Arm und zieht mich mit sich. Meine Tränen sind getrocknet. Bestimmt vor Schock.

Nachdem wir um die Ecke gelaufen sind und auf dem Parkplatz sind, bleibe ich stehen.

"Wieso bleibst du stehen?", fragt Can. Seine Stimme ist wieder normal. Kurz schaue ich in seine Augen und zucke dann mit den Schultern.

"Muss in die andere Richtung." Can zieht seine Augenbrauen zusammen.

"Hast du auf der anderen Seite geparkt oder wie?" Zögernd schwinge ich meinen Kopf hin und her. Ich will ihn nicht anlügen, aber ich will ihm auch keine Umstände bereiten.

"Wo steht dein Auto?" Seufzend schaue ich ihn an.

"Mein Bruder hat das Auto, aber ich will gerne laufen."

"Ich hab doch gesagt, ich werde dich nicht alleine laufen lassen, Alina." Wieso lässt er nicht locker? Ich schüttele den Kopf. Diesmal seufzt er.

"Okay, dann laufen wir halt zusammen." Entgeistert schaue ich ihn an. Ist das sein Ernst ?

"Ist das dein Ernst?" Can nickt leicht.

"Ja, komm jetzt.", sagt er und läuft vor, jedoch in die falsche Richtung.

"Falsche Richtung.", informiere ich ihn. Er kommt grinsend zurück und läuft in die andere Richtung, was ich ihm kopfschüttelnd nachmache.

Drugdealer in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt