Kapitel 1

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Neue Stadt, neue Freunde, neues Leben und ein neues Ich.

Zufrieden seufze ich auf. Ehrlich gesagt, habe ich mich schon lange auf diesen Umzug gefreut. Es war ein guter Grund, um mit allen meinen "Freunden" den Kontakt abzubrechen. Alles Schlangen, die keine Eier haben und ihre eigene Meinung nicht vertreten können. Diese Menschen sehen dich, sie urteilen über dich, lernen dich nie richtig kennen, aber wissen doch alles über dich. Ich schüttele mich. Zum Glück bin ich endlich weg von ihnen.

Meine Mum kommt gerade die Treppe hoch mit einem weiteren Karton in ihren Armen. Schnell gehe ich zu ihr und nehme ihn ihr ab. Sie lächelt mich dankbar an und geht die restlichen Kartons holen. Ich sehe mich solange in unserem neuen Haus um. Es hat drei Etagen und ist relativ großräumig. Auf jeder Etage gibt es jeweils einen Balkon die auf die Straßenseite zeigen. Die Balkons sind ebenfalls groß, fast so groß, wie die Zimmer selbst. Naja, wie auch immer.

Hamburg ist eine Stadt, in der die Menschen aufgeteilt leben. Es gibt ein reiches Viertel, ein armes Viertel, das Drogenviertel und das Viertel in dem wir leben, also das Viertel der Normalen. Das einzige Problem ist, dass das Drogenviertel ganz in der Nähe von uns ist. Aber Mum sagt, dass ich mir keine Sorgen machen soll, weil sie früher hier gelebt hat und gute Kontakte hat, sodass uns hier nichts passiert und wir gut klarkommen werden.

Unser Vater hat sich nach der Geburt von mir und meinem Zwillingsbruder Max verpisst. Ihm hat es nicht gepasst, dass ein Mädchen dabei war. Alleine, wenn ich daran denke bekomme ich Aggressionen. Ich atme tief ein, um mich zu beruhigen und rufe nach Max. Er soll mir mit dem Essen helfen.

"Was?", kommt es genervt von ihm. Genervt verdrehe ich meine Augen.

"Komm runter und hilf mir beim Essen.", rufe ich erneut. Ich höre nur wie er vor sich hin flucht und dann die Treppe runterstampft, wie ein Elefant.

"Kannst du nicht alleine Kochen?", murrt er. Grimmig schaue ich ihn an und suche einen Topf in den vielen Kartons. Als ich einen gefunden habe, drücke ich ihn Max in die Hand und suche weiter nach Nudeln oder irgendetwas anderem essbaren.

"Füll den Topf mit Wasser auf, aber nur die Hälfte.", sage ich zu Max und fange währenddessen schon an, alles für die Soße vorzubereiten.

"Was wollt ihr heute machen?", fragt Mum kauend und schaut uns neugierig an. Ich zucke mit den Schultern.

"Vielleicht kann man die Schule angucken gehen oder so, damit wir uns einen Überblick verschaffen können.", schlage ich vor. Max nickt zustimmend.

"Alina, du musst lernen bestimmte Dinge auch zu machen, ohne dich darauf vorzubereiten. Du kannst nicht immer alles planen." Sie tätschelt meinen Kopf und legt ihren leeren Teller in die Spüle.

"Aber das wird peinlich, wenn ich mich verlaufe oder zu spät in den Unterricht komme." Sie schüttelt ihren Kopf und Max fängt an zu lachen.

"Dann fragst du eben jemanden, wohin es geht. Außerdem hast du noch mich, also kein Stress.", beruhigt mich Max lachend. Mit meinem Ellenbogen stoße ich ihm in die Rippen, woraufhin er zischend aufstöhnt.

"Genau. Vielleicht lernst du so jemanden kennen.", lächelt sie mich aufmunternd an. Ergeben seufze ich.

"Und was sollen wir heute dann machen?" Max und Mum fangen an zu grinsen.

"Shoppen!" Lustlos gucke ich die beiden an. Womit habe ich das nur verdient? Nicht, das ich shoppen nicht mag, aber hier sind zu viele Menschen, vor allem im Zentrum. Aber wer weiß, vielleicht finde ich ja gutaussehende Typen oder so.

"Okay. Ich gehe mich fertig machen, dann können wir los."

Erfreut klatscht meine Mum in ihre Hände.

"Gut, dann mach dich fertig. Ich räume solange noch ein paar Kartons aus.

Mit wenig Motivation gehe ich kurz duschen und schminke mich danach ein bisschen. Einfach Augenbrauen ein wenig ausfüllen, Mascara und Lipgloss.

Meine Haare lasse ich Lufttrocknen, da sie dann ein wenig wellig sind und ich es nicht mag, wenn sie komplett glatt sind.

Jogginghose und Croptop sollten für einen Samstag in der Stadt reichen, wo ich eh niemanden kenne. Auf dem Weg nach unten nehme ich noch eine kleine schwarze Tasche mit, wo ich Handy, Portmonee und Schlüssel reintue und sie dann schultere. Im großen und ganzen habe ich den Pennerlook relativ gut getroffen. Unten schlüpfe ich noch schnell in meine Nike Air Force 1 und sprühe mich mit Parfüm ein.

"Wir können los.", rufe ich laut.

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Hai Leute

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen.

Drugdealer in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt