Kapitel 38

87 1 0
                                    

Nachdem mir Sascha alles darüber erzählt hat, wie er in diese Drogen Schiene hereingerutscht ist, schaue ich ihn skeptisch an.
„Und nimmst du selber welche?" Sascha schüttelt den Kopf. „Nein man. Dieses Zeug ist so scheiße für den Körper, das glaubst du nicht. Niemals würde ich mir freiwillig sowas reinziehen." Nickend schaue ich auf meine Fingernägel. „Und wieso kannst du nicht einfach aufhören damit? Ich meine, dass ist doch gefährlich und nicht legal." Sascha seufzt. „So einfach ist das leider nicht. Wenn man einmal da drin ist, kommt man nicht mehr so einfach daraus." Erneut nicke ich. Ich verstehe. Aber will ich das wirklich für meine Zukunft? Unsicher beiße ich mir auf die Unterlippe. Nein, definitiv nicht. Sascha schaut mich an.
„Worüber denkst du nach?" Ich zögere kurz. „Ich weiß nicht, ob ich sowas für meine Zukunft will." Seine Augen haften sich an meine. Die Hoffnung erlischt in ihnen. „Alina-". „Nein. Ich gehe nicht einfach so Beziehungen ein. Keine Ahnung wie es bei dir ist, aber ich führe Beziehungen mit ernsten Absichten, wo ich mir auch eine Zukunft vorstellen kann, also heiraten, Kinder kriegen und so weiter. Und ich will nicht, dass der Vater meiner Kinder irgendwas mit Drogen zu tun hat." Sascha presst seine Lippen aufeinander. „Ich verstehe das. Ich habe ebenfalls ernste Absichten mit dir. Aber noch ist es doch noch nicht so weit, dass wir heiraten und Kinder kriegen. Es ist nicht so leicht, aus dieser Sache da wieder rauszukommen, aber ich verspreche dir, bis wir heiraten bin ich raus aus der Sache." Bittend schaut er mich an. Hin und hergerissen ziehe ich meine Augenbrauen zusammen.
„Alina, bitte. Die Sache stand doch davor auch nicht zwischen uns. Wieso sollte es jetzt eine Rolle spielen?", leicht verzweifelt fährt er sich durch seine Haare.
„Nachdem was du mir alles erzählt hast, hört sich das nicht nach einer harmlosen Sache an. Denkst du, ich habe Lust, dass dir irgendwas passiert? Denkst du, ich habe Lust, dass mir etwas passiert, nur weil du irgendwas verpeilt hast oder sonst was ? Diese Sache ist gefährlich. Für dich selbst, und auch für alle anderen in deinem Umfeld. Und ich glaube, ich möchte so einer Gefahr nicht ausgesetzt sein." Meine Stimme wird zum Ende hin immer leiser. Sascha schaut mir ruhig in die Augen.
„Ich kann mich nicht von dir fernhalten." Ich schlucke. Mein Entschluss steht fest. Ich räuspere mich einmal.
„Das musst du aber." Meine Stimme bricht und ich atme tief ein um mich zu fangen. Jetzt vor ihm zu weinen ist keine gute Idee.
„Alina, bitte. Ich werde rauskommen aus der Sache." Ich schüttele meinen Kopf. „Bis dahin hältst du dich fern." Angestrengt schaue ich auf den Boden und blinzele meine Tränen weg. Er seufzt leise und erhebt sich dann von meinem Bett. Kurz bleibt er stehen und ich bemerke seinen Blick auf mir. Er soll gehen, damit ich in Ruhe weinen kann. Wieso muss ich immer so Pech bei Typen haben.
Sascha gibt mir einen letzten Kuss auf meine Schläfe und geht dann aus meinem Zimmer.
Er ist weg. Ich lasse meinen Tränen endlich freien lauf. Wieso hab ich mich nicht einfach von Anfang an ferngehalten. Nicht einmal kann ich mich auf die Schule konzentrieren. Warum bin ich so? Ich höre, wie die Haustür zuschlägt. Jetzt ist er weg. Immer mehr Tränen laufen mir über das Gesicht und tropfen auf meine Jogginghose. Ich will schreien. Mein Hals schmerzt so. Als ob ein dicker Klos drin steckt. Warum tut es so weh? Ich kenne ihn doch nichtmal so lange, wieso schmerzt mein Herz so ? Ich lasse mich zur Seite fallen und ziehe meine Beine an. Ich will nach Hause. Wieso fühle ich mich hier nicht zu Hause? Weil Sascha weg ist. Ein plötzlicher scharfer Schmerz in meiner Brust lässt mich aufschreien. Was passiert hier? Panisch fasse ich mir ans Herz. Es sticht weiter. Nein, nein, nein, nein. Kein guter Zeitpunkt. Ich muss Sascha anrufen. Hektisch schnappe ich mir mein Handy und rufe ihn an.
„Alina?" Seine Stimme hört sich so schön an. Ich atme schwer.
„Sascha, ich - mein Herz - " Ich breche ab und ringe nach Luft. Ich bekomme keine Luft mehr.
„Alina?", panisch ruft er nach mir, doch ich kann nicht antworten. Ich hab keine Luft mehr. Ich brauche frische Luft. Vielleicht, wenn ich mein Fenster öffne? Langsam und immer noch mit einer Hand auf meinem Herz gehe ich auf mein Fenster zu.
„Alina, bleib sitzen! Steh nicht auf!", schreit Sascha durch mein Handy. Doch ich nehme seine Stimme schon nicht mehr wahr und sinke zu Boden, in ein dunkles, kaltes nichts.

Drugdealer in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt