Kapitel 37

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Als ich zu Hause ankomme, habe ich bereits 7 verpasste Anrufe von Can. Keinen einzigen von Sascha. Ich hätte es besser wissen müssen. Wieso wusste meine Mam aber nichts? Normalerweise weiß sie über solche Sachen am Besten bescheid. Ich zucke mit den Schultern. Egal, jetzt kann ich sowieso nichts mehr ändern. Hätte ich einfach früher mit Can geredet, dann hätte ich es früher beenden können. Ich verdrehe meine Augen. Hätte ich mich einfach an meinen Plan gehalten und mich von Jungs ferngehalten, dann wäre davon jetzt gar nichts passiert. Naja, selbst schuld würde ich sagen. Ich schaue auf mein Handy, da es vibriert. Can ruft wieder an. Zögernd gehe ich ran.
„Hi."
„Alina? Ist alles okay bei dir?" Can macht sich anscheinend echt Sorgen.  Ich streiche mir meine Tränen weg.
„Ja, alles gut." Eigentlich will ich nicht so trocken zu ihm sein, aber was soll ich machen. Am Ende er hat auch irgendein Geheimnis.
„Du hörst dich aber nicht so an." Ich verdrehe meine Augen.
„Mir geht es gut. Mach dir bitte keine Sorgen um mich. Wir sehen uns in der Schule oder so." Ich drücke schnell auf den roten Knopf auf meinem Display, damit er nicht weiter nervt. Eigentlich ist es echt süß, dass er sich so Sorgen macht, aber naja.
Ich sollte langsam mal rein gehen. Hoffentlich merken meine Ma und Max nichts. Lustlos steige ich aus und laufe ins Haus rein. Im Flur ziehe ich meine Schuhe aus und schmeiße meine Tasche in eine Ecke.
„Alina?" Meine Ma ruft mich aus der Küche. Langsam trotte ich dort hin, um ihr hallo zu sagen. Die Tür ist ein Spalt geöffnet und ich höre sie mit jemanden reden. Hoffentlich ist es niemand den ich kenne. Ich habe echt keine Lust noch in der Küche zu chillen. Langsam öffne ich die Türe und betrete die Küche.
„Hi Mam.", sage ich leise.
„Alina Schatz. Guck mal, Sascha ist hier. Er wollte dich besuchen kommen." Ich reiße meine Augen auf und bleibe wie angewurzelt stehen.
„Hi", kommt es von Sascha. Dass er die Eier hat, hier aufzutauchen, mit meiner Ma zu reden und auf Engel zu machen, nachdem was gerade passiert ist.
„Ich hab euch hier Plov gemacht. Ich muss jetzt leider arbeiten gehen. Max ist noch bei einem Freund soweit ich weiß, aber er kommt bald zurück schon. Guten Appetit, Kinder." Sie gibt mir noch ein Kuss auf die Wange und huscht dann aus der Küche raus. Einige Sekunden später knallt die Haustür auch schon zu.
„Alina." Sascha steht auf und kommt auf mich zu. Ich hebe meine Hand.
„Komm mir nicht zu nahe." Sascha presst seine Lippen leicht aufeinander, bleibt aber dann stehen.
„Alina, es tu-"
„Was hast du hier zu suchen.", unterbreche ich ihn und schaue ihn kalt an.
„Ich weiß nicht, was eben mit mir los war, Alina. Wirklich, ich war nur so sau-"
„Woher genau nimmst du dir das Recht so mit mir umzugehen?" Meine Stimme ist unbeabsichtigt lauter geworden und in meinen Augen sammeln sich schon wieder Tränen. Sascha schaut mich ruhig an.
„Ich hatte und habe kein Recht so mit dir umzugehen.", entschuldigt er sich. Ich nicke stark. Wenigstens ist er so schlau und sieht das ein.
„Und wieso tust du es dann? Erst einen auf : wir gehen das langsam an und keine Ahnung was und ich bringe einen Mann für dich um und rette dich und Blabla und dann rastest du unnötig aus, beleidigst mich und dann stellt sich raus du hast mich die ganze Zeit belogen?" Meine Stimme bebt. Ich bin wütend. Sehr wütend. Ich hasse es, wenn mir unrecht getan wird.
„Wieso triffst du dich überhaupt mit dem Wichser, huh? Ich hab dir ganze Zeit gesagt, du sollst dich fernhalten und du hast mir versprochen, dass du das auch tust! Und dann einmal passe ich nicht auf und du gehst mit dem Wichser essen. Was soll das, huh? Würdest du etwa still bleiben, wenn ich mit anderen Weibern essen gehe, obwohl du es nicht willst?" Saschas Stimme wird ebenso lauter.
„Das kannst du gar nicht vergleichen! Ich hab keine Geheimnisse vor dir und verticke auch zum Fick nochmal keine Drogen! Can wollte mich nur vor dir warnen, wofür ich ihm nebenbei auch sehr dankbar bin."
„Das mit den Drogen hätte ich dir schon noch erzählt. Das ist keine Sache, mit der man sich vorstellt. Das weißt du selber." Ich halte inne. Er hat recht. Das ist echt keine Sache mit der man sich vorstellt. Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen.
„Trotzdem, wieso hast du es mir nicht schon erzählt? Ist nicht so, dass wir uns erst seit einer Woche oder so kennen. Außerdem kenne ich ein viel schlimmeres Geheimnis von dir." Sascha nickt leicht.
„Du hast recht. Ich hätte es dir schon erzählen sollen. Ich dachte nicht, dass es so ein großes Thema sein würde." Er kommt einige Schritte auf mich zu, bis er vor mir steht, sodass ich meinen Kopf leicht in den Nacken legen muss.
„Es tut mir leid, dass ich so mit dir geredet habe und dass ich dir nicht schon früher davon erzählt habe. Kannst du mir bitte verzeihen?" Ich murre. Eigentlich wollte ich nicht so schnell nachgeben, aber er verhält sich echt reif.
„Tut mir leid, dass ich mit Can geredet habe.", murre ich und lasse meine Stirn gegen seine Brust fallen. Sascha schlingt seine Arme um mich und zieht mich somit näher.
„Ich verzeihe dir.", murmelt er leise und setzt einen Kuss auf meinen Kopf. Heimlich schmiege ich meine Wange gegen seine Brust. Sascha lacht leise und entfernt sich dann von mir.
„Komm wir gehen hoch und ich erzähle dir alles." Ich nicke und lasse mich von ihm hochführen.

Drugdealer in LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt