M A Y L A
Ich stand in der Küche und füllte mein Glas mit Wasser auf. Als es gefüllt war, ging ich zurück zur Couch im angrenzenden Wohnzimmer und ließ mich auf dieses fallen. Netflix war an, zeigte mir das ich nur noch zehn Minuten von der Folge hatte. Ich nahm die Vorbedingung in die Hand und machte die Serie wieder an.
"Mayla, was guckst du da?" Maxwell hatte seinen Kopf durch die Tür gesteckt und linste neugierig auf den Fernseher. "Brooklyn Nine-Nine." "Ah warte, ich komme." Maxwell war aus der Tür verschwunden. Ich hörte es kurz poltern und dann schmiss er sich auch schon neben mich auf die Couch.
"Auch welche?" Er hielt mir Chips hin, die ich dankend ablehnte. "Wie gefällst dir hier?" Fragte ich nach einer Weile beiläufig, in der wir zusammen über Sachen gelacht hatten oder einfach nur der Serie still gefolgt hatten. "Bis jetzt echt gut. Wir kommen verdammt gut mit dem Album voran." Das konnte ich mir denken.
Wenn ich gedacht hatte, das sie am Anfang schon viel Zeit im Studio verbrachte hatten so musste ich jetzt sagen, das sie sich jetzt dort Tag und Nacht aufhielten und nur zu essen aus dem Studio kamen. Es war mir recht. So störten sie mich auch nicht bei meiner Arbeit. Wir hatten uns mittlerweile miteinander arrangiert, dass sie oder eher gesagt Alex und ich abwechselnd kochten.
Nachdem wir zusammen ein paar Folgen geguckt hatten, musste ich aufstehen, denn ich war heute mit essen machen dran. Ich hatte gestern noch die Sachen für eine Lasagne gekauft. Freudig summend, mit Musik im Hintergrund stand ich vor dem Kühlschrank und holte das Hackfleisch heraus. Das Hackfleisch stellte ich neben den Herd.
Danach stellte, ich noch einen Topf auf den Herd, bevor ich mich den Zwiebeln zuwendete. Ich atmete nochmal tief durch bevor ich anfing die Haut abzupellen. Den Zwiebeln gegenüber hatte ich eine Hass-Liebe. Ich konnte sie in so gut jedem Gericht essen und war auch immer großzügig, wenn es um Zwiebeln im esse ging, aber ich hasste es sie zu Schneiden. Sofort musste ich weinen, wenn ich anfing, sie zu schneiden.
Mittlerweile hatte ich die äußerste Haut abgemacht und setzte das Messer zu klein schneiden an. Keine zwei Minuten später stiegen mir Tränen in die Augen. Fluchend über mich selbst und die blöde Zwiebel, irrte ich mit tränenden Augen und laufender Nase durch die Küche und suchte Taschentücher.
"Alter alles gut?" Kam die alarmierte Frage von Alex. "Nein" Schnief. "Alles gut" Schnief. "Hier ein Taschentuch." Ich hörte es rascheln, danach erschien etwas Weißes in meinem Blickfeld und ich griff danach. "Danke" Meine Nase ging es, nachdem ich das Taschentuch benutzt hatte schon besser und als ich mir die Tränen aus den Augen wischte, konnte ich auch wieder richtig sehen.
Alex war in der Zeit zum Herd gegangen und beäugte alles kritisch. "Ich dachte, wir wären heute mit Kochen dran?" "Und ich dachte, ich wäre dran?" Ich zuckte mit den Schultern. "Is auch egal. Kann ich dir helfen?" Bot er sich bereitwillig an. "Musst du nicht irgendwie was an eurem Album machen oder so?" Ich wollte ihn nicht unnötig aufhalten und außerdem versuchte ich immer noch ein gewissen Abstand zwischen uns zu waren.
"Mayla du holst mich nicht auf. Ich habe heute nichts mehr zu tun. Sonst würde ich mich nicht freiwillig zur Verfügung stellen." Er zwinkerte mir beim letzten Satz zu. Meine Reaktion war ein Augenrollen. "Na gut, wenn das so ist, wäre es nett, wenn du die Zwiebeln schneiden würdest." Sein Lächeln verrutschte kurz, doch er nickte. "Was soll es denn werden, wenns fertig ist?"
Sein Blick schweifte interessiert über die Sachen, die ich bis jetzt herausgestellt hatte. "Lasagne." "Mhm. Lecker." Die Situation zwischen uns war entspannt. Es hatte ihm anscheinend nichts bedeutet. Ich ignorierte den kleinen Stich im Herzen, der von meiner Erkenntnis getrieben wurde. Aber es war richtig so. Es sollte weder ihm etwas bedeuten noch mir, denn es durfte keinem von uns beiden etwas bedeuten.
Während mein Kochpartner mit der Pflanzenart aus der Gattung des Lauchs kämpfte, suchte ich die Soßenmischung für die Bolognese Soße heraus und die für die Béchamelsauce. Alex hielt sich tapfer, aber ihm liefen auch schon die Tränen die Wagen runter. Ich hatte mittlerweile Taschentücher aus der Vorratskammer geholt und hielt sie ihm hin. Dankend nahm er sich eins.
"Was'n scheiß." Gab er fluchend von sich, während er sein Gesicht trocknete. Zwar flossen immer noch einzelne Tränen aus seinen Augen, aber die Zwiebeln waren jetzt klein geschnitten. Ich entzog ihm vorsichtig das Brett mit der Pflanze darauf. Das Öl, was neben dem Topf stand, nahm ich und schüttete etwas davon in den Topf, nach die Zwiebeln, nachdem ich den Herd angemacht hatte.
"Geht's mit deinen Augen?" Erkundigte ich mich, wobei ich das Hackfleisch in den Topf gab. "Ja passt schon." Seine Stimme klang belegt als er mir antwortete, dann räusperte er sich. Er kam zu mir rüber an den Herd. "Soll ich die Béchamelsauce machen?" Hilfsbereit stand er hinter mir und guckte über meine Schulter. Ich spürte seine Wärme in meinem Rücken und seinen Atem in meinem Nacken. Gänsehaut breitete sich auf meiner Haut aus.
"Klar. Die Sachen stehen dort." Ich zeigte auf die Butter, das Mehl und die Milch, die neben dem Waschbecken auf der anderen Seite der Küchenzeile standen. Er holte sich die Sachen rüber, einen Topf und einen Schneebesen. "Gott ist das lange her, dass ich Lasagne gemacht habe." Murmelte er als er die Herdplatte erhitzte und die Butter in den Topf gab. "Ich mache es so oft wie möglich. Es ist mein Lieblingsessen." "Stimmt. Hast du erzählt."
Er hatte sich also unser Gespräch gemerkt. Mittlerweile hatte ich die Bolognese aufkochen lassen und war mit meinem Part fertig. "Wie weit bist du?" "Bin gleich fertig." Ich holte die Nudeln für das Essen und eine Auflaufform, ich sollte beides auf den Tisch in der Küche und ging wieder zu Alex an den Herd. Neugierig guckte ich in den Topf. Es sah gut aus.
Mit dem Kochlöffel stahl ich mir ein klein bisschen der Soße. "Finger weg." Alex stieß mit seinem Ellenbogen leicht in meine Seite. Durch die Bewegung und unserer Nähe stieg mir sein Duft in die Nase. Gras, Parfüm und noch etwas was ich nicht zuordnen konnte, aber es roch gut, verdammt gut. Ich ließ mich nicht beirren und probierte.
"Schmeckt's?" Belustigt, mit funkelnden Augen schaute er mich neugierig und abwartend an. "Is okay." Ich kassierte wieder einen Stoß mit dem Ellenbogen in meine Seite. "Freut mich, dass es deinen Ansprüchen gerecht wird." Feixte er. "Woher kannst du so gut kochen?" Wurde ich jetzt wieder ernster, denn die Soße schmeckte fantastisch.
"Ich hatte früher nicht viel Geld. Und wollte aber nicht jeden Tag diesen fertig scheiß essen. Also habe ich ausprobiert und irgendwie hat es funktioniert. Außerdem macht es mir Spaß." Er zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Ich liebe es auch zu kochen, dafür kann ich überhaupt nicht Backen. Bei mir scheitert es, schon wenn ich Böden für eine Torte backen möchte." Alex entfloh ein Auflachen.
"Das ist nicht lustig." Brummte ich. Entweder die Böden bekamen eine Gummiartige Konsistenz oder vielen sofort in sich zusammen, wenn ich sie aus der Form rausholen wollte. Aber ich wusste nicht, woran es lang." Schon irgendwie. Es ist doch nicht schwer, eine Torte zu machen." "Ach ja?" Jetzt war ich gespannt. "Ja klar. Ich wette, mit dir, ich kann es dir beibringen." Er lehnte sich weit aus dem Fenster. "Gut bring mir bei wie man eine Torte backt." Wir schlugen ein und machten dann die Lasagnen fertig.
DU LIEST GERADE
Ein Orchester aus Tönen und Wörtern | LX FF
Fanfiction«Ich hatte den Riss in meinem Herzen gerade erst mit Nadel und Faden unter größten schmerzen, ohne Narkose zu genäht, da konnte ich nicht das Risiko eingehen die wunde wieder aufreißen zu lassen. Das Risiko das es danach nicht mehr genesen würde war...