T W E E | NEUE BEKANNTSCHAFTEN

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M A Y L A

Heute war übermorgen und den ganzen Tag war ich angespannt und horchte die ganze Zeit, ob es klingelte. Mein Verhalten war meiner Meinung nach zwar völlig unbegründet und idiotisch doch ich konnte mich nicht davon abhalten. Ich lenkte mich einfach mit Arbeit ab, was wirklich gut klappte, obwohl ich so angespannt war. Heute war ein Traumtag.

Es war Ende September, aber die Sonne strahlte stark, es war noch nicht zu kalt und es sehr alles so herrlich im Sonnenschein aus. Das Wasser der Grachten glitzerte und die ganze Statt war wach und gut gelaunt. In den letzten zwei Tagen hatte ich viel mit Pascal hin und her geschrieben. Dabei ging es einfach darum, was in unserem Leben gerade passierte und generell so los war. Die Klingel ertönte und brachte mich so ruckartig zurück in die Realität, dass ich fast von meinem Stuhl flog.

Hastig sprang ich auf, nachdem ich mich wieder gefangen hatte und schlitterte auf meinen Socken über den Parkettboden in Richtung Haustür. Erst als ich am Spiegel vorbeikam fiel mir auf wie ich aussah. Mein dunkelbraunes Haar stand in alle Richtung aus dem Dutt ab. Generell sah ich eher nach gerade aus dem Bett gekrochen aus als nach ich arbeite schon seit drei Stunden und war davor schon meine Erledigungen machen. Vorsichtig und doch mit Selbstbewusstsein öffnete ich die Tür und stand acht Männern gegenüber.

Ich schluckte kurz als ich mir sie alle nach der Reihe anguckte bevor ich ein echtes erfreutes Lächeln aufsetze. "Schön, dass ihr da seid. Kommt doch rein." Ich wies mit meiner Hand ins Innere meines Hauses und die Männer folgten nach und nach meiner Aufforderung wobei sie mir jeder ein Lächeln schenkte, mir dankte und sich kurz vorstellte. Als letzter kam, Pascal, der mich in eine Umarmung schloss, die ich überrumpelt erwiderte.

Es war komisches Gefühl so viele Menschen wieder in diesem Haus zu sehen, doch das Gefühl war keineswegs negativ. Eigentlich war es schön zu sehen wie wieder leben in die Bude kam. Außerdem vertraute ich Pascal und seiner Menschenkenntnis, deswegen machte ich mir nicht großen Sorgen dabei die Männer bei mir aufzunehmen. Pascal führte alle ins Wohnzimmer, das sowohl mit der Küche als auch mit dem Esszimmer verbunden war.

"Also" erhob ich meine Stimme und erlangte somit die Aufmerksamkeit der Gruppe, die sich interessiert im Raum umschaute. "In der Küche könnt ihr euch bedienen, genauso wie am Getränkekeller direkt neben dem Studio." Ich fühlte mich ein bisschen wie eine Herbergsmutter als ich sprach. Pascal schaute mich leicht lächelnd und völlig entspannt an als ich ihm einen kurzen Blick zuwarf. "Nochmals danke, dass du uns dein Studio zu Verfügung stellst." Sagte der größte von allen, mit der schwarzen Cap auf dem Kopf unter das blonde Locken hervorlugten.

Ich glaube, er hatte sich als John vorgestellt, doch sicher war ich mir nicht. Mit Namen merken hatte ich es noch nie gehabt. Die anderen nickten darauf einstimmig, um mir so noch Mals ihren dank auszusprechen. Mein Blick fiel auf die Uhr an der Wand. Schon halb drei gleich. Überrascht das es schon so spät war zog ich meine Augenbrauen in die Höhe. "Ich muss dann auch mal los. Treff mich noch mit Freunden, aber Pascal weiß, wo alles ist." schob ich schnell hinterher bevor ich die Männer allein ließ.

Pascal wusste, wo alles war und wenn hatte er meine Nummer für den Notfall. Anspannt, ging ich durch die Haustür. Holte mein Fahrrad aus dem Garten und fuhr dann durch Amsterdam zu dem Stamm Café von mir und meinen beiden Freunden Ina und Anton. Draußen vor dem Café begrüßten mich gut gelaunte Menschen vertieft in Gespräche oder sie genossen einfach ihr Getränk.

Ganz hinten links unter einem Baum im außen Bereichs des Cafés wanken mir schon meine beiden Freunde fröhlich entgegen. Ich schleuste mich durch die Ansammlung von Tischen und Stühlen bis zu meinem Ziel. Dort angekommen, ließ ich mich auf den freien Stuhl am Tisch fallen und lächelte die beiden an. "Na ihr?" "Na?" kam es von den beiden gleichzeitig. "Wie sind sie? Sind sie heiß?" Ich verdrehte die Augen über Inas Frage.

Allerdings war meine Reaktion auf ihre Frage ein Schulterzucken, was ihre Neugierde natürlich nicht befriedigte. "Ach komm irgendwas.", bettelte sie mich um Informationen an. Ich gab mich geschlagen und seufzte auf "Also..." Kurz überlegte ich, was ich sagen sollte, denn soviel gab es auch nicht wieder zu erzählen.

"Was soll ich denn groß erzählen? Es sind eben achte Männer. Groß, tätowiert" "Das gefällt einem doch!" Meine Freundin beugte sich weiter über den Tisch. "Mehr als, dass sie Musik machen, weiß ich auch nicht." "Das wird ja immer spannender. Kennt man sie von irgendwoher?" Ina hatte ein Funkeln in den Augen. "Keine Ahnung, aber es geht mich auch nichts an." Beendete ich das Thema.

"Ich habe zwar keine achte Männer bei mir zu Hause, aber ich habe den Job bekommen." Sprach Anton in die Stille. "Echt? Das ist... Herzlichen Glückwunsch." Ich freute mich riesig für Anton. Er hatte seinen absoluten Traumjob bekommen. Lange hatte er auf diesen Moment gewartet. Offiziell war er beim besten Architekturbüro der Stadt angenommen. Stolz lächelte er uns an, bevor er seine Tasse Kaffee in die Hand nahm und ans eine Lippen führte.

Ein Orchester aus Tönen und Wörtern | LX FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt