M A Y L A
Wie ein Blitz bewegterem sich meine Fingerkuppen über die Tastatur meines Laptops. Sie schienen nicht mehr stoppen zu können. Auf dem Weg vom Skaterpark zurück nach Hause war mir eine gute Buchidee gekommen, die ich mir sofort aufschreiben musste, damit ich sie nicht vergaß. Die Zeit verflog, während ich mir Notizen zum Inhalt machte und sich immer genauer und detailreicher die Idee zum Buch herauskristallisierte.
Als ich vom Skaterpark zurückgekommen war, war es schon später Nachmittag gewesen und jetzt ging, die sonne bereits unter. Ich machte die Schreibtischlampe an. Das Licht flutete meinen Schreibtisch und ließ meine Augen etwas entspannen. Müde rieb ich mir meine Augen, dabei streckte ich mich. Mit steifen gliedern vom lagen sitzen stand ich auf und machte mich auf den Weg in die Küche.
Während ich dem Flur entlang ging, kam Pascal die Treppen hinunter aus dem oberen Stock mit den Schlafzimmern. "Mayla!", rief er. Ich drehte mich überrascht zu ihm um. "Ja?" "Für dich ist ein Paket angekommen." Er ging an mir vorbei und holte ein großes Paket neben der Tür hervor. Mir war es gar nicht aufgefallen. Ich streckte meine Arme auffordernd ihm entgegen, daraufhin übergab er mir das Paket. "Danke." Mein Blick wanderte neugierig über den Absender. Mein Gesicht erhellte sich bei einer Vorahnung die mir kam als ich den Absender zuordnen konnte.
"Das ist vom Verlag." gab ich freudig von mir. Pascal hob fragend die Augenbrauen. "Bücher. Ich glaube es könnten Neuauflagen von meinen Büchern sein und vielleicht eines das ich Korrektur gelesen habe." Vorfreude trug ich es in die Küche. Auf dem weg zur Schublade in der sich die Schere befand stellte ich das Paket auf dem Küchentisch ab.
Aus dem Wohnzimmer drangen in die Küche stimmen aus dem Fernseher. Anscheinend sah jemand gerade fern. Ich tippte auf Maxwell. Erwartungsvoll beugten Pascal und ich uns über das Paket. Ich machte es auf und hob ehrfurchtsvoll eins nach dem anderen aus dem Paket. Meine Annahme war richtig gewesen. Drei Neuauflagen von der Büchern waren in dem Paket und zwei Bücher die ich Korrektur gelesen hatte.
"Welche davon sind deine?" "Da wo mein name drauf steht." Gab ich versunken in das inspizieren der Bücher zurück. Pascal musterte die Bücher. "Welches Genre?" "Das.." Ich zeigte ihm mein erstes Buch was ich je bei einem Verlag veröffentlicht hatte. "ist ein Junge Adult Buch." Ich legte das Buch mit dem grün weißen cover auf dem in geschwungenen Buchstaben "Hear me in the dark" stand zurück und nahm meine beiden anderen Bücher in die Hand. "Das sind zwei Fantasy Bücher. Sie sind die ersten beiden einer Trilogie, das dritte habe ich vor drei Monaten beendete. Es muss noch Korrektur gelesen werden und dann muss noch ein cover her. Dauert also noch bis es erscheint."
Interessiert nahm er den ersten Band in die Hand nachdem ich die Bücher zurück auf den Tisch gelegt hatte. "Ich wusste nicht das du es geschafft hast. Ich meine soweit. Du kannst stolz auf dich sein." Beim letzten Satz sah er vom Buch auf und schaute mir in die Augen. "Danke." Hauchte ich. Ich sah den ehrlichen, stolz in seinen Augen glänzen.
"Du hast es aber auch geschafft." Ich setzte mich Pascal am Tisch gegenüber. "Du konntest deinen Traum verwirklichen." Gerührt lächelte er mich an. "Ohne Finn hätte ich es allerdings nie so weit geschafft. Du..Du hast es ganz alleine geschafft. Darauf kannst du wirklich stolz sein." "Bin ich auch." Pascal zog sein Laptop vom Rand des Tisches vor sich. Ich hatte den Laptop völlig übersehen.
"Apropos Buch. Ich habe vor, ein Fotobuch zu veröffentlichen." Er blickte für eine halbe Minute konzentriert auf den Bildschirm, bevor er ihn zu mir umdrehte. Interessiert fiel mein Blick auf das Cover, dass in Schwarz weiß gehalten war. Snapshot Storys stand als Titel vorne drauf. "Ist das in LA?" Fragend blickte ich zu Pascal auf. Dieser stand auf, umrundete den Tisch und stellte sich hinter mich. "Also das.." Er beugte sich ein bisschen nach unten zu mir und streckte den Arm über meine Schulter aus so, dass er mit dem Finger auf das Bild auf der Linken Seite zeigen konnte. ", das ist in LA mit Snoop Dog."
In dem Moment kam Alex in die Küche hinein geschlendert. Verwundert verzog er das Gesicht, dabei blieb er kurz stehen und musterte Pascal und mich eindringlich. Bevor ich Pascal weiter zuhörte, lächelte ich Alex kurz an. Dieser lächelte nicht zurück. Er ging zum Kühlschrank, holte sich Capri Sonne und Chips aus einem Schrank, um sich dann auf den Weg ins Wohnzimmer zu machen, wo laut den Stimmen schon Jonas und Maxwell warteten.
Ich drückte auf den Pfeil auf dem Laptop nach rechts und die nächste Seite wurde angezeigt. Seite für Seite klickte ich mich durch das Buch voller beeindruckender Fotos von Pascal. Es waren keine Fotos, die irgendwas Außergewöhnliches zeigten, doch sie hatten solch eine tiefe, eine Ästhetik dir das Gefühl des Dabeiseins vermittelten. Bei vielen hatte ich die nächste Geste, das nächste Handeln der Person verauslagen können und das machte es so eindrucksvoll für mich.
Lange saßen wir an dem Tisch mit dem Laptop und den Büchern vor uns und redeten einfach miteinander. Über das jetzt, über anstehende Projekte über Träume. Unser Gespräch machte mir wieder klar, wie sehr ich ihn vermisst hatte. Er war einer der wenigen Personen, dir ich mit Finn verband, mit denen ich über ihn reden konnte. Manchmal kam es mir so vor, als wäre die Zeit mit Finn nur ein Traum gewesen, eine Vorstellung. Dann war es gut, wenn ich mit jemanden, der ihn gekannt hatte, über ihn zu sprechen, damit ich an dem Gedanken, an dem wissen festhalten konnte, dass es nicht alles nur ein Traum gewesen war, sondern real.
Die Haustür ging nach einer Weile auf. Pascal und ich saßen immer noch am Küchentisch und redeten. Schwere Schritte waren zu hören, bevor die Tür zu schlug. "Moin. Kommt ihr auch gleich rüber? Wir gucken Top Boy weiter." "Natürlich!" "Worum gehts?", antworteten Pascal und ich gleichzeitig. "Ach, lass dich überraschen." John zwinkerte mir zu und verschwand dann ins Wohnzimmer. "Komm." Neugierig folgte ich dem Rapper und dem Fotografen ins Wohnzimmer.
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Ein Orchester aus Tönen und Wörtern | LX FF
Fanfiction«Ich hatte den Riss in meinem Herzen gerade erst mit Nadel und Faden unter größten schmerzen, ohne Narkose zu genäht, da konnte ich nicht das Risiko eingehen die wunde wieder aufreißen zu lassen. Das Risiko das es danach nicht mehr genesen würde war...