Frohe Weihnachten. Ich hoffe ihr wurdet Reichlich beschenkt und habt schön gefeiert. Und natürlich hoffe ich, dass ihr einen guten Rutsch ins neue Jahr hattet.
M A Y L A
Zwei Wochen waren vergangen, seitdem Alex und ich in einer Ecke einer Lasertag Halle rumgemacht hatten. Von da an hatte mich ein reines Schreibfieber gepackt und wollte mich nicht mehr loslassen. Immer mal wieder, wenn wir uns im Haus begegneten, zog mich Alex zur Seite und stahl sich küsse, von meinen Lippen.
"Ich finde die Idee gut. Wie weit bis du schon mit dem groben Gerüst des Buches?" Fragte mich meine Lektorin Nikola. Damit riss sie mich aus meinen Gedanken. Schon seit ich mein erstes Buch herausgebracht hatte, arbeiteten wir zusammen. "Ja. Es steht." Murmelte ich. Dabei fuhr ich mir durch die Haare. Ich wollte dieses Buch schreiben und dann doch wieder nicht.
Es war ein Kampf der Gefühle und des Gewissens. Wobei ich mich fragte, warum es so an meinem Gewissen nagte, es war einfach nur eine Buchidee die gut angekommen war im Verlag. "Was ist los?" Fragend kam ihre Stimme aus meinem Handy. "Ich weiß auch nicht. Im Moment habe ich ein Problem mit mir selbst. Ich stehe mir gerade selbst im Weg." Ich zuckte mit den Schultern, auch wenn es Nikola nicht sehen konnte. "Kannst du das Problem näher definieren?" Langsam artete das ganze hier zu einer Art Therapie-Stunde aus, hatte ich das Gefühl. "Ich habe dir doch von den Freunden von Pascal erzählt, oder?" "Ja." Ich hatte Nikola eine beste Freundin neben Ina erzählt, was meine momentane Wohnsituation anging.
"Also...Ähm...zwischen Alex, einer von der Rapper Gruppe und ich sind uns näher gekommen. Ich mag ihn und ich glaube, es könnte auch mehr werden. Stell dir vor, ich kann mir vorstellen eine feste Beziehung mit jemanden einzugehen. Aber mit meiner Buch-Idee, wenn ich die dann herausbringe...Es fühlt sich wie ein Verrat an. Aber gleichzeitig denke ich mir, das es keiner ist. Denn er ist nicht er in dem Buch und ich nicht ich. Es ist auch nicht unsere Geschichte. Keine Ahnung." Beendete ich mein Problem zu definieren.
"Schreib das Buch weiter. Wenn es dir zu viel wird und du dir nicht mehr sicher bist, dann lass es aber schreib es weiter. Denn das, was ich sehe, ist eine unglaublich gute Geschichte." Nikolas Stimme war ruhig und einfühlsam. Sie verstand, was ich meinte, respektierte es aber versuchte trotzdem keine Zweifel aufkommen zu lassen. "Das ist eine gute Idee." Meine Stimme hörte sich niedergeschlagener an, als ich eigentlich war.
"Ich schick dir gleich den Rohr-Entwurf rüber, okay?" "Klar. Immer her damit. Ich gucke es mir in der nächsten Woche an. Ich schreibe dir dann zwischendurch, wie ich es finde." Wir telefonierten noch eine knappe stunde, bevor ich auflegte.
Keine zehn Minuten später kam die nächste Freundin. Ina riss ganz in ihrer Manier die Tür auf, ohne zu klopfen. Stöhnend schleppte sie sich durch das Zimmer, bevor sie sich mit dem Bauch auf meinen kleinen Sitzsack fallen ließ. Lächelnd beobachtete ich meine verzweifelte Freundin. Kurz darauf ging die Tür ein zweites Mal auf.
Ein genervter Anton stapfte in mein Arbeitszimmer. Ebenfalls ohne klopfen oder einem Gruß. Eben wie immer. "Hab ich was verpasst?" Fragend drehte ich mich zu den beiden. Anton hob die Hand und zeigte mit dem Zeigefinger tadelnd auf Ina. "Bitte nimm sie. Ich bin Student! Ich habe weder das Geld noch die Zeit eine wie die unter meinem Dach leben zu haben." "Das stimmt doch gar nicht!" Warf Ina wütend ein
"Du wirst als einziger von uns dreien von deinen Eltern mit finanziert." Hielt sie dagegen "Wäre auch komisch, wenn meine Eltern euch auch finanzieren würden." schmunzelnd kam er weiter in den Raum geschlendert. Ein Kissen flog kurz darauf an mir vorbei und traf Anton direkt ins Gesicht. Ina lächelte selbstzufrieden als ich sie ansah.
"Warum seit ihr eigentlich hier?" Anton richtete seinen Zeigefinger auf Ina. "Wegen ihr. Das war kein Witz als ich gesagt habe, dass ich hier bin um sie abzuliefern." Mit einem festen Blick in meine Richtung und verschränkte armen vor der Brust machte Anton klar, dass das kein Scherz war. "Ich habe im Gegensatz zu dir mehr als einen Gast. Wenn ich es mit acht Männern unter einem Dach hinkriege dann kommst du wohl mit einer Frau aus." Argumentierte ich dagegen.
"Sagt doch einfach, wenn ihr mich loswerden wollt." grummelte Ina aus der Ecke. Anton nahm das direkt als Steilvorlage: "Ich will dich loswerden!". "Ina du hast doch ein eigenes Zuhause. Was is damit?" Versuchte ich die Situation zu klären. Ina warf die Arme frustriert in die Luft. "Geht nicht." Ihre Stimme zitterte leicht und Fahrig strich sie sich übers Gesicht. Jetzt stand ich langsam auf, dabei war ich Anton einen fragenden Blick zu.
Nach wenigen schritten durch Zimmer waren Anton und ich bei Ina angekommen, die mittlerweile in Tränen ausgebrochen war. "Shhh." versuchte ich sie zu beruhigen, während ich mein Arm um sie legte. Anton setzte sich auf die andere Seite von Ina. Wir tauschten kurz Blicke aus, bevor sich Anton an Ina wendete. "Warum sagst du mir nichts, wenn es dir so schlecht geht?" Ina antwortete nicht.
Mehrere Minuten saßen wir schweigend nebeneinander. Keiner sagte etwas, nur Inas schluchzen erfüllte den Raum. "Ich habe mein Studium abgebrochen und mit Nils ist es aus." Das Weinen meiner besten Freundin hatte sich gelegt. "Und dann ist Anton noch so blöd und versteht meine Andeutungen nicht. Typisch Mann!" Anton und ich verdrehten gleichzeitig die Augen. Anscheinend ging es Ina wieder besser.
"Willst du bei mir schlafen?" Fragte ich vorsichtig. Ich war mir nicht sicher, wie stabile meine Freuden wieder war. "Ich will einfach nur nicht alleine sein." Sie fing plötzlich wieder an zu weinen und schmiss sich in meine Arme. Ich umfing sie mit meinen Armen und wiegte mich leicht mit ihr hin her. Anton guckte aus einer Mischung aus Angst und Mitleid auf Ina in meinen Armen herab. Längere Zeit saßen wir einfach nur da und hielten Ina in unserer Mitte. Sie hatte schon viel zulange mit ihren Problemen hinter dem Berg gehalten und jetzt war wohl der Knoten geplatzt.
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Ein Orchester aus Tönen und Wörtern | LX FF
Fanfiction«Ich hatte den Riss in meinem Herzen gerade erst mit Nadel und Faden unter größten schmerzen, ohne Narkose zu genäht, da konnte ich nicht das Risiko eingehen die wunde wieder aufreißen zu lassen. Das Risiko das es danach nicht mehr genesen würde war...