Mayla
Mir stiegen Tränen in die Augen. Ich hatte das nicht gewusst. Niemals hätte ich gedacht, dass wenn er es sehen würde, es ihn so verletzten würden. "Ich werde das Buch nicht veröffentlichen." Ina seufzte schwer. Mit verheultem Gesicht saß ich auf der Couch und sah Ina zu, wie sie für mich in der Küche kochte.
"Und er ist einfach kopfschüttelnd weggegangen?" Ich schniefte als Antwort. Ja, er war einfach weggegangen. Nicht nur aus dem Garten oder aus dem Haus. Nein, er war komplett aus meinem Leben verschwunden. Am nächsten Morgen fragte ich die Jungs wo Alex sei und sie antworteten mir, dass er wegen eines wichtigen Vorfalls schon früher abreisen musste. Anscheinend konnte er mir den Vertrauensbruch nicht verzeihen.
Jetzt eine Woche später hatten sich die Jungs vor vier Stunden ebenfalls auf den Weg nach Hamburg gemacht. Sie hatten nicht gefragt, was passiert war, sie hatten es einfach hingenommen und weitergearbeitet. Pascal hatte mich bevor ins Auto gestiegen war in den Arm genommen und mir zugeflüstert das alles gut werden, würde doch ich glaubte nicht daran. Alex war viel zu verletzt gewesen als, dass ich glauben könnte, dass irgendwas wieder gut werden könnte.
Mein Herz war gebrochen. Ina sah mich mitleidig an, während sie mit einer Tasse Tee auf mich zukam. "Hör mir zu. Das ist scheiße, aber ich muss dir ehrlich sagen, dass das Buch ein Meisterwerk ist. Du solltest es veröffentlichen." Meine Augen schlossen sich. Ich wollte dazu nichts hören. "Ina bitte. Lass es." Sie seufzte, setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. "Hast du dich schon für etwas entscheiden für die Zukunft?" versuchte ich mich abzulenken. "Nein, nicht wirklich...Aber ich hatte an eine Ausbildung gedacht. Vielleicht Krankenschwester." "Klingt gut." Antwortete ich. Für Minuten war es still zwischen uns.
"Glaubst du er kann mir verzeihen?" Fragte ich unvermittelt in den Raum. "Aus meiner Sicht gibt es da gar nicht zu verzeihen." Ich zuckte bei ihren Worten zusammen. Wie meinte sie das? "Ich meine, du hast nichts falsch gemacht. Du bist Autorin, erschaffst Werke aber eben nicht aus dem Nichts, sondern natürlich lässt du dich vom leben inspirieren. Dein Buch was ich gelesen habe, war das beste, was du je geschrieben hast. Ja, es gibt parallelen, aber man würde nie darauf kommen, dass Alex es ist, wenn man eure Geschichte nicht mitbekommen hat. Es gibt nicht zu verzeihen." Wiederholte sie sich zum Schluss flüsternd. Eine einzelne Träne ran mir bei ihren Worten über mein Gesicht. Leise flüsterte ich ein:"Danke" bevor ich mich enger in ihre Umarmung kuschelte.
"Du solltest es wirklich veröffentlichen." Sagte Ina nochmals. "Ich bin übrigens derselben Meinung." Antons kam aus dem Flur in die Küche. Er hatte einen wichtigen Anruf annehmen müssen. "Danke." wiederholte ich mich. Er setzte sich auf die andere Seite von mir, nachdem er den Fernseher angeschaltet hatte. "Du hast noch nie Blacklist geguckt, das ist eine Schande." Rechtfertigte er sich achselzuckend.
Ich war froh das meine beiden Freunde hier waren, auch wenn ich in solchen Moment die Sehnsucht nach Finn riesig erschien, war ich dankbar hierfür. Anton wie auch Ina waren vertieft in die Serie, während meine Gedanken wieder bei Alex hängen blieben.
Mein Herz war zerstört. Meine Eingeweide herausgerissen und mein Gehirn spielte den Streit, unsere ganze gemeinsame Zeit nach, nur um noch Sekunden in dieser glücklichen Zeit verweilen zu können.
Mein Kopf lehnte ich an Antons Schulter und genoss die Zeit mit meinen beiden Freunden. Auch wenn mich die Gedanken und der Schmerz nicht losließen versuchte ich das Beste aus meinem Herzschmerz zu machen.
Außerdem betete ich zu Gott und erbitterte eine Chance für Alex und mich noch in diesem Leben.
DU LIEST GERADE
Ein Orchester aus Tönen und Wörtern | LX FF
Fanfiction«Ich hatte den Riss in meinem Herzen gerade erst mit Nadel und Faden unter größten schmerzen, ohne Narkose zu genäht, da konnte ich nicht das Risiko eingehen die wunde wieder aufreißen zu lassen. Das Risiko das es danach nicht mehr genesen würde war...