A L E X
Müde fuhr ich mich über die Augen. Danach griff ich nach meiner Cola und aß ein Löffel von Resten von heute Mittag. Reis mit Gemüse. Nicht mein Lieblingsgericht, aber Mayla war heute mit kochen dran gewesen und weder bescherte ich mich über das essen noch schmeckte es schlecht. Ich war der letzte von der Truppe, der unten im Studio saß und arbeitete. Die anderen hatte sich alle schon nach oben verzogen und guckten irgendeine Vorabendsendung wie verdammte Rentner. Seufzend, mit der dem Kopf mit der Hand gestützt ging ich meinen Text zum wiederholten Male durch. Ich las ihn mir durch, setzte dann den Stift auf das Papier, um den Song Text zu vervollständigen, doch dann geschah nichts. Kein Wort, kein Reim fiel mir ein. Nach zehn Minuten immer mit dem selber Ablauf und dem gleichen Endprodukt nämlich nichts, warf ich den Kugelschreiber frustriert von mir. Um mir Inspiration zu holen und auch ein bisschen herunterzukommen, fuhr ich den Computer hoch, der mit zur Ausstattung des Studios gehörte. Als er geladen hatte, öffnete sich sofort eine Datei. Verwirrt verzog ich die Miene. Was war das denn? Das sah nicht nach Musik aus. Ich beugte mich weiter nach vorne. Überschrift war "Every Night At 12". Das half mir allerdings nicht weiter. Wenn überhaupt verwirrte es mich noch mehr. Was für ein scheiß, hatten David und Tim da abgespeichert. Eigentlich war ich nur auf der Such nach ihren Melodien, die sie bis jetzt kreiert hatten. Von Neugier geweckt, scrollte ich weiter nach unten. "Von Mayla Werner" stand unter dem Titel. Fuck. Das musste sie vergessen haben zu schließen, als sie den Computer hier unten heute benutzt hatte, als ihrer nicht funktioniert hatte. Ich wusste, ich sollte es nicht machen, aber ich war einfach viel zu neugierig. Ich fing an, zu lesen. Wort für Wort. Zeile für Zeile. Seite für Seite. Dabei wurde mir von Seite zu Seite schlechter. Meine Faust krampfte sich von Zeile zu Zeile immer mehr zusammen. Und mein Puls stieg in die Höhe von Wort zu Wort. Nach wenigen Seiten war meine Arbeit vergessen und ich schaltete den Computer aus. Die Gefahr bestand, wenn ich weiter lesen würde, dass ich den Computer mit diesem verfickten Dokument gegen die Wand schmeißen würde. Auch wenn wir es nicht machen sollten, holte ich mir einen Joint aus meiner Hosentasche mit dem Feuerzeug und zündete mir einen an. Ich hätte nicht gedacht, dass Mayla auch zu den Schalmpen gehören würde, die mich ausnutzen, hintergehen würden.
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Ein Orchester aus Tönen und Wörtern | LX FF
Hayran Kurgu«Ich hatte den Riss in meinem Herzen gerade erst mit Nadel und Faden unter größten schmerzen, ohne Narkose zu genäht, da konnte ich nicht das Risiko eingehen die wunde wieder aufreißen zu lassen. Das Risiko das es danach nicht mehr genesen würde war...