Vilas hatte das Heer wieder in die Flusslande geschickt und auch die Leiche Maximilians wurde zurück in seine Heimat gebracht. In der Hauptstadt der Waldlande kehrte langsam wieder das Leben ein, doch König Kieran blieb bewusstlos. "Die Heiler sagen, dass seine Wunden wohl noch ein paar Tage brauchen. Sie geben ihm etwa eine Woche, dann sollte er aufgewacht sein." erklärte Serephina, als sie zum Mittagessen in den großen Speisesaal kam. "Was ist mit Katharina?" fragte Michael, doch auch Vincent seufzte. "Sie bleibt bei ihm." sprach Serephina schmunzelnd. "Katharina und Kieran also, ja?" hakte Vilas nach. "Wenn du deine Schwester kennen würdest, wäre das wohl das offensichtlichste gewesen!" fuhr Serephina ihn an. Sie setzte sich neben Michael und so begannen sie alle zu essen.
Katharina stand am offenen Fenster und ließ den Blick über die Stadt schweifen, die bereits der Dämmerung unterlag. Als sie auf die Terrassen unter sich sah, entdeckte sie ihren jüngeren Bruder, wie er mit einem Schwert in der Hand gegen einen jungen Soldaten kämpfte. Sie lachten und stichelten sich gegenseitig an, bis Vincent sein Schwert verlor. Mit erhobenen Händen wurde er von seinem Gegenspieler an eine Wand gedrückt, doch beide schmunzelten. "Und wieder einmal ergibst du dich mir!" sprach der Katharina unbekannte Mann. "Dir bin ich doch immer ergeben!" antwortete Vincent und schob die Klinge des Schwertes zur Seite. "Und ich dachte, du bist der Prinz!" Schmunzelnd beobachtete Katharina das kleine Schauspiel, wandte sich jedoch wieder Kieran zu, als sich die beiden jungen Männer küssten. Gerade, als sie sich umdrehte, sah sie das wunderschöne Augenpaar, welches sie stolz musterte. "Kieran! Oh Gott, du lebst!" entfuhr es ihr und so stürzte sie an seine Seite. Langsam hob er den Arm und strich ihr durch das schneeweiße Haar. "Wie könnte ich dich verlassen?" sprach Kieran schwach und so küsste Katharina ihren Gatten. "Wie geht es dir?" fragte sie und schob die Bettdecke zur Seite. Er hatte eine klaffende Wunde am Oberschenkel und eine seitlich am Oberkörper, der Rest war zum Glück nicht so tief, doch eine Wunde am Handgelenk hatte sich entzündet. Als Katharina die Heiler gerufen hatte, kam auch gleich Serephina mit und fiel ihrem Bruder um den Hals. "Keine Sorge, mir geht es gut und in ein paar Tagen bin ich sicher auch wieder ganz der alte!" meinte Kieran schmunzelnd. Die Heiler sahen sich seine Wunden noch an, doch sie nickten etwas vage, es sah also doch alles ganz gut aus.
Nach der Untersuchung hatte Kieran um etwas Privatsphäre gebeten und so blieb Katharina mit ihm allein. "Sag schon, was habe ich verpasst?" fragte er und so zog die junge Königin sich einen Stuhl heran und strich ihm das pechschwarze Haar aus dem Gesicht. "Michael kam und hat Maximilian ganz schön eingeheizt. Sie haben sich gestritten und letztendlich hat Micha-" Ihre Stimme brach bei der Erinnerung, doch Kieran hielt ihre Hand und gab ihr etwas Kraft. "Er hat Maximilian erstochen." Natürlich war es auch für Kieran ein Schock. Maximilian war einmal sein bester Freund und der König der Flusslande noch dazu. "Das tut mir leid." sprach er nur und strich Katharina über den Handrücken. "Wenn du wieder gesund bist, reiten wir in die Flusslande und beerdigen ihn, in Ordnung?" Der junge König nickte nur und so sprach Katharina weiter. "Serephina und Michael haben sich nach meinem Einverständnis um die Wälder gekümmert, ich wollte dich nicht allein lassen. Ich hoffe, das war in Ordnung?"
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Des Königs verhasste Kinder
Ficción históricaMaximilian, Michael, Kaden, Vilas, Katharina, Vincent. Die sechs Kinder des Königs werden auf die Probe gestellt. Michael scheint verschollen, Kaden frisch getraut, Katharina begeht ein Verbrechen und zieht Vincent mit hinein. In einer Zeit von K...