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THEO
»Na Jungs, was darf es sein?«, fragte uns Maike freundlich. Sie hatte eine Schürze umgebunden und einen kleinen Notizblock in der Hand. Ich stöberte noch schnell in der Speisekarte umher, während meine Freunde schon bestellten.
»Ich nehme einen Orangensaft und das Tomaten-Sandwich«, kündigte Hektor zufrieden an.
»Ich hätte gerne eine heiße Schokolade und die kleine Frühstücksplatte.« Wei klappte demonstrativ die Speisekarte zu.
»Und bei dir Theo?«, Maike legte ihre Hand auf meine Schulter. Mein Körper kribbelte und ich wurde nervös. Hektisch blätterte ich in der Speisekarte hin und her. »Ich kann auch in ein paar Minuten wieder kommen.«
»Nein, alles gut«, sagte ich. »Ich nehme eine heiße Schokolade und eine kleine Frühstücksplatte.«
»Nachmacher«, protestierte Wei ironisch und lachte.
»Oh... ich... soll ich was anderes nehmen?«, fragte ich nervös.
»Quatsch«, rief er, »nimm doch worauf du Lust hast.«
Maike schaute mich erwartungsvoll an und erkundigte sich erneut: »Also eine heiße Schokolade und die kleine Frühstücksplatte?«
Ich nickte und grinste.
Meine Freunde und ich saßen im Café Mondstübchen, unser Lieblingscafé in Aalwald. Hier kamen wir oft her. Wir waren an einem Holztisch neben einem großen Fenster platziert. Unser Stammtisch. Das Café war sehr rustikal eingerichtet, die Tische waren aus massivem dunklen Holz und die Stühle aus Rattan. In jeder Ecke standen große Zimmerpflanzen. Die Wände waren mit diversen Fotografien vom Mond verziert und die Lampen waren in der Form von Sternen. An der Theke gab es täglich frischen Kuchen und laut meiner Mutter konnte man hier den besten Kaffee im Dorf trinken. Maike arbeitete seit ein paar Wochen hier als Kellnerin.
»Wie waren die letzten Tage mit Alma?«, wollte Wei neugierig wissen.
»Ganz gut«, sagte Hektor nach kurzer Überlegung. »Ihr wisst nicht, was das für eine Aufregung ist, wenn sie auf Toilette gehen will. Ich fühle mich dabei immer wie James Bond.«
»James Bond hat Mädchen in seinem Schuppen versteckt?«, fragte Wei verwirrt und kicherte dabei.
»Man, du weißt, wie ich das meine. Ich muss sie immer unauffällig durch den Garten lotsen«, beschrieb Hektor.
»Seid leise«, flüsterte ich und deutete unauffällig mit einer kurzen Kopfbewegung auf den ankommenden Kellner.
»So Jungs«, Adrian stellte ein Tablett mit den Getränken auf den Tisch. »Wer bekommt was?«
Hektor schnappte sich den Orangensaft. »Den bekomme ich.«
Wei griff nach einer der beiden heißen Schokoladen. »Mist«, er zuckte kurz zusammen, »die ist ja heiß.«
»Hat eine heiße Schokolade so an sich«, sagte Adrian unbeeindruckt. Er stellte uns die Heißgetränke auf den Tisch. »Essen kommt gleich«, kündigte er genervt an und lief zurück in die Küche.
»Habt ihr auch immer das Gefühl, dass Adrian gleich einschläft?«, wunderte ich mich.
»Schläft er nicht schon seit ungefähr fünf Jahren ein?«, scherzte Hektor.
»Ich geh schnell raus zur Pause«, rief Adrian durch das gesamte Café. Er wartete kurz auf eine Antwort. Es kam keine. Er löste seinen Zopf und seine langen braunen Haare offenbarten sich in vollster Pracht. Er öffnete die Tür, wodurch eine kleine Klingel darüber läutete.
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VANITAS
FantasyTheo, 14 Jahre alt, und seine Freunde suchen nach dem perfekten Abenteuer. Tagtäglich bekämpfen sie imaginäre Monster in den Wäldern rund um das kleine Dorf Aalwald. Als sie eines Tages einen schrecklichen Fund machen, ändert sich ihr Leben schlagar...