Teil 13: Wei und der Auftrag

14 1 4
                                    

WEI

»Das schmeckt ja wunderbar.« Kako schaufelte die gebratenen Nudeln in sich hinein und seufzte. »Ich habe schon lange nicht mehr so tolles Essen verputzt.«

Wir saßen mit Kako und Alma auf einer grauen Stoffdecke in einer Lichtung. Nach der Schule hatten wir aus dem Restaurant meiner Eltern etwas Essen geholt. Gebratene Nudeln mit Gemüse, Frühlingsrollen und frittiertes Hähnchen.

Die Nachmittagssonne erhellte uns. Gänseblümchen verzierten die Wiese. Das Rauschen des Baches war zuhören. Ein paar Fliegen schwirrten um das Essen herum. Ein perfektes Picknick.

Alma knabberte an einer Hähnchenkeule und leckte sich das Fett von den Lippen. »Das Hähnchen ist fantastisch.«

Ich kicherte und biss von einer Frühlingsrolle ab.

»Wie war die Schule?«, wollte Kako wissen und schmiss Wilbur etwas Gemüse vor die Schnauze.

»Langweilig«, riefen Theo und Hektor im Chor.

»Mit der Antwort hätte ich rechnen müssen. Wie war die Schule, mein Kleiner?« Er wandte sich mir zu.

»Ich muss den beiden zustimmen. Der Unterricht war tatsächlich äußerst eintönig. Es gibt nichts Weltbewegendes zu berichten.«

Alma kicherte und schüttelte den Kopf. »Ach, Wei«, murmelte sie.

»Das stimmt. Nichts zu berichten«, sagte Hektor. »Können wir jetzt über die wichtigen Themen reden? Also die Waldprinz-Themen?«

»Ich hatte gehofft, ihr gebt uns noch etwas Zeit bis wir über ernste Sachen reden.« Kako schob sich eine Hähnchenkeule in den Mund. »Verdammt. Die ist gut«, flüsterte er.

»Wir haben mit den Nymphen gesprochen«, Alma schaute zu Theo. »Wenn du das, was du gestern gesagt hast, ernst meinst. Dann können wir dich zu der Waldprinzessin bringen. Wir kennen den Weg.«

Theo schluckte. »Ich meine es ernst. Bringt mich zu ihr.«

»Werden wir dann den Waldgott sehen?«, wollte ich wissen.

»Vermutlich nicht.« Kako schluckte das Essen in seinem Mund herunter. »Shivaros zeigt sich nur sehr selten.«

»Zum Beispiel, wenn er meine Mutter tötet?« Hektor runzelte seine Stirn.

»Ja.« Alma seufzte.

»Wo lebt denn die Waldprinzessin?«, fragte ich.

»Sie lebt in einer Höhle nicht weit von hier. Sie wird natürlich gut bewacht, aber mit dem Amulett kommt ihr auf alle Fälle zu ihr«, antwortete Alma.

»Aber wir haben leider auch schlechte Nachrichten, die wir euch mitteilen müssen.« Kako wurde leiser. »Der Waldgott hat sich angeblich sein nächstes Opfer ausgesucht. Das haben uns Runa und Aurela heute früh bestätigt.«

»Wer? Wer ist es?«, rief Theo. Er riss seine Augen auf und starrte in Kakos Gesicht.

»Es ist Maike.« Alma seufzte. »Es tut mir so leid.«

Theo sprang auf. »Es tut dir leid? Was tut dir leid? Wir müssen ihr helfen! Was sollen wir tun?«

»Theo, bitte beruhig dich.« Kako stand auf und legte eine Hand auf Theos Schulter. »Der Waldgott kann nur gestoppt werden, wenn ein neuer Waldprinz gefunden wird.«

»Ich... aber... verdammt... wieso ist Maike das nächste Opfer?«, Theo schossen Tränen in die Augen.

»Die Nymphen haben etwas gesehen. Maike hat eine Sünde im Wald begangen und das ist nicht akzeptabel in den Augen des Waldgottes.«

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 04, 2022 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

VANITASWo Geschichten leben. Entdecke jetzt