~XXIX~

204 14 0
                                    

Endlich an der Mansion angekommen, verwandelten wir uns zurück und liefen auf die Eingangstür zu. Doch auf halben Weg dorthin wurden wir von Jordan unterbrochen, der Nate umarmte und ihn erstaunt ansah. Nachdem er ihn wieder losgelassen hatte, äußerte er:"Jon, du lebst. Ich war mir sicher, dass du gestorben bist, weil ich den Alphastatus für das Rudel bekommen habe. Aber du lebst, deshalb werde ich ihn dir wieder zurückgeben. "Ehe der ehemalige Beta etwas tun konnte, legte mein Mate seine Hand auf dessen Schulter. "Es hat sich viel geändert Jordan und ich bin nun ein Lycan. Der Punkt ist, dass du ein wirklich guter Alpha sein wirst und den Status behalten wirst. Versuch erst gar nicht weiter mit mir zu diskutieren. Ich werde mit Ryn nach Norwegen gehen und nicht zurück nach Harpers Ferry kommen", erklärte er dem erstaunten Werwolf, der ihn mit geöffnetem Mund ansah. Im Endeffekt nahm Jordan seine neue Position an und die beiden versprachen sich, in Kontakt zu bleiben und dass Nate ihn in Zukunft besuchen kommen wird.

So schnell wie möglich hatten wir alle unsere Sachen gepackt, nachdem wir in unseren Zimmern angekommen waren. Keiner von uns wollte länger als nötig an diesem Ort bleiben und lieber wieder gehen. Joshua entschloss sich dazu, meinen früheren Rat zu Herzen zu nehmen, und hatte ebenfalls seine eigenen Dinge gepackt. Er würde mit uns mitkommen und an Aces Seite bleiben. Wir trafen uns in unserem Gemeinschaftsraum, sobald wir alle fertig waren. "Ich schlage vor, wir gehen noch einmal für ein paar Tage zurück zu mir und fliegen danach nach Norwegen. So kann man den Flug und alles andere ohne Probleme organisieren", erhob Tamsyn ihre Stimme und wir wollten direkt aufbrechen, nachdem alle zugestimmt hatten. Doch die Tür wurde aufgestoßen und die restlichen Mormonts kamen herein gestürmten, der Lord allen voran. "Wie kannst du es auch nur wagen, daran zu denken mit diesen Monstern zu gehen. DU bist mein Sohn und wirst meinen Platz in der Zukunft übernehmen", schrie er seinen Sohn an und wollte auf ihn zu gehen. Ace schob sich vor seinen Mate und sah ihn drohend an. "Nein, Vater. Ich werde jetzt machen, was ich wirklich möchte. Julian ist mehr als bereit, dein Nachfolger zu werden. Du kannst mich nicht davon abhalten mit meinem Mate zu gehen", antwortete Josh und nahm Ace Hand in seine, während er neben ihn trat und seinem Vater zum ersten Mal die Stirn bot. Bevor der Lord wieder etwas sagen konnte, schritt die Lady Mormont ein: "Er hat recht, James. Julian wollte schon immer deine Nachfolge antreten, während Joshua es noch nie wollte. Lass ihn mit seinem Mate mitgehen und mach es nicht unnötig schwerer. "Dann wandte sie sich ihrem ältesten Sohn zu und schloss ihn in eine Umarmung, wobei sie flüsterte: "Ich bin stolz auf dich, Josh. Und ich werde dich vermissen, melde dich von Zeit zu Zeit. "Anschließend erwiderte der Blonde die Worte seiner Mutter und verließ das Zimmer ohne seinem Vater eines weiteren Blickes zu würdigen. Wir folgten ihm schnell und gingen zusammen aus der Mansion, um zu Tamsyns Haus zu kommen.

Dort angekommen trennten sich unsere Wege und Nate und ich gingen zusammen zu dem Zimmer, in dem wir vorher geblieben waren. Nacheinander gingen wir duschen und legten uns danach ins Bett, auch wenn es theoretisch schon sehr früh morgens war. Nach dem was alles geschehen war, brauchten wir alle einen guten und erholsamen Schlaf. Als wir neben einander auf der weichen Matratze lagen, schaute ich ihn an und sagte leise: "Ich dachte wirklich, dass ich dich verloren hatte. Ohne dich macht meine Welt keinen Sinn mehr, Nate." "Zum Glück habe ich noch eine Chance bekommen, Ryn. Dein Sinn im Leben ist noch hier", antwortete er mir lächelnd und strich mit seiner Hand über meine Wange. Entspannt genoss ich dieses Gefühl und räusperte mich: "Ich weiß unsere Beziehung ist nicht perfekt und unser Start war mehr als nur holprig, aber ich möchte die Ewigkeit mit dir verbringen. Jeg elsker deg [Ich liebe dich]."Daraufhin zog er seine Augen verwirrt zusammen und erwiderte: "Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, was für eine Sprache das überhaupt war, aber es war bestimmt etwas schönes." "Es war norwegisch", gab ich ihm als Erklärung uns kuschelte mich an ihn bevor ich meine Augen schloss. "Du wirst mir nicht sagen, was es bedeutet, oder?", stellte er schmollend fest und hielt mich fester in seinen Armen. "Nein", lachte ich und hörte ihn nur noch beleidigt grummeln.

Diese Nacht war eine der entspanntesten, die ich seit langem hatte. Wir haben tief in den nächsten Tag hinein geschlafen und verließen das Bett nur für die nötigsten Dinge, wie Essen oder Toilette und Badaktivitäten. Das einzige Sinnvolle, dass ich machte, war den Piloten zu verständigen und unseren Flug festlegen. Er würde in drei Tagen gegen Vormittag losgehen, dieses Mal aber an dem offiziellen Flughafen in London und nicht an dem kleinen Flugplatz, an dem wir gelandet waren. Die Zeit bis dahin verbachten wir ähnlich wie den ersten Tag und entspannten eigentlich den gesamten Tag. Ab und zu spielten wir Spiele mit dem Rudel, wobei Caspar immer noch nicht einsehen wollte, dass er schlecht ist und wir nicht schummelten. Der Flug war im Endeffekt sehr ereignislos und wir landeten ohne Probleme an einem kleinen Flughafen in Berlevåg, an dem ich auch zwei Autos stehen hatte. Dieses Mal handelte es sich jedoch um zwei Geländewagen, die besser auf die Umgebung in Norwegen ausgelegt waren. Von dort aus fuhr ich in einem der Wagen voran und führte die anderen zu einem kleinen, verlassen aussehenden Dorf mitten im Nirgendwo, ziemlich weit weg von anderen Dörfern in diesem Bereich. Das Dorf bestand aus einigen Holzhütten und Holzhäusern, die verschieden aussahen. Der Boden war beinahe gänzlich mit einer leichten Schicht Schnee bedeckt, nur an einigen Stellen sah man die grüne Wiese durchscheinen. Es war der Beginn der Schneezeit, was bedeutete, dass bald alles mit Schnee bedeckt sein würde. Mein Rudel sah sich interessiert um und staunte über die gute Kondition, in denen die Häuser waren. Nach einer Zeit der Erkundung trafen wir uns an einer Stelle relativ zentral im Dorf wieder. "Das hier ist oder eher war einmal mein Geburtsort, natürlich habe ich es erst einmal wieder aufbauen müssen. Als ich vor ungefähr 400 Jahren hier her zurückkehrte, war kaum noch etwas übrig, also entschied ich mich dazu es wieder herzurichten. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich es einmal brauchen würde", erklärte ich und lächelte leicht in Erinnerung. Es war das Gefühl von Heimat nach so langer Zeit ohne richtiges und beständiges Zuhause.

SchattenwolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt