~IX~

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Ich landete direkt vor den beiden Werwölfen und riss dabei den ersten Vampir mit mir um, währenddessen stürzten sich die anderen vier Lycans sofort mit in den Kampf. Zusammen fegten wir durch die vielen Vampire und töteten einen nach den anderen. Es waren erschreckender Weise sogar recht viele und immer wieder kamen neue aus den Bäumen hervor geschossen, aber kaum einer konnte richtig kämpfen. Deshalb folgerte ich, dass sie vielleicht erst vor kurzen verwandelt wurden und ohne richtiges Training hier hin geschickt worden sind. Als ich kurz eine kleine Pause hatte, schaute ich mich nach den Hexen um und sah vier von ihnen, die sich hinter den ganzen Vampiren befanden. Sie fassten sich an den Händen und murmelten leise etwas in einer anderen Sprache, doch durch meine Unachtsamkeit wurde ich an der Seite meines Kopfes von einem der Blutsauger getroffen. Langsam knurrend wandte ich mich zu ihm um und sah wie er ängstlich einen Schritt zurück trat- Gerade als ich seinem Leben ein Ende setzten wollte, riss ein gewisser hellbrauner Werwolf ihn um. Ich nickte nur dankend mit dem Kopf, auch wenn ich die Hilfe nicht gebraucht hätte, uns sah wie ungefähr zwanzig weitere Werwölfe in den Kampf stürmten. Das hieß, dass ich mich jetzt den Hexen widmen konnte. Ohne weitere Gedanken zu verlieren, preschte ich in die Richtung von ihnen und einen Meter davor durchdrang mich auf einmal ein gleißender Schmerz im Kopf. Knurrend blieb ich stehen und drehte meinen Kopf leicht zur Seite, während es allen anderen ähnlich zu ergehen schien. Was für einen Zauber verwendeten sie? Aus zusammengekniffenen Augen sah ich mich einmal kurz um und stellte fest, dass kaum noch Vampire übrig waren, aber alle Wölfe kämpften mit den Schmerzen und konnten sich somit nicht mehr gegen die Blutsauger verteidigen konnten. Ich versuchte mich zu konzentrieren, gegen die Schmerzen an zu kämpfen und schnell merkte ich, dass es tatsächlich etwas brachte. Langsam richtete ich mich wieder komplett auf und öffnete meine Augen wieder. Mit einem weiten Sprung riss ich die Hexe, die mir am nächsten war, von den Füßen und tötete sie ohne zu zögern. Die übrigen drei versuchten alles, damit der Zauber weiter aufrechterhalten werden konnte. Doch sie scheiterten, als ich die nächsten aus ihren Reihen umbrachte und nun den letzten beiden gegenüberstand. Die Rechte sah mich erschrocken an, doch die Linke sah sich kurz um und schubste danach die Rechte in meine Richtung. Ehe diese überhaupt ihr Schicksal erkennen konnte, trennte ich ihren Kopf ab und trat mit langsamen Schritten auf die letzte Hexe zu, die gerade ihre Zirkel Schwester geopfert hatte. Vielleicht dachte sie, ich würde sie deshalb verschonen. Die Kampfgeräusche hinter mir waren verklungen und ich spürte die Blicke der ganzen Anwesenden auf mir, während ich mich ihr gemächlich näherte. Wie als würden Ace und Damian meine Gedanken lesen, näherten sie sich mir und schirmten mich damit von allen ab. Denn im nächsten Moment verwandelte ich mich zurück und umschloss mit einer flüssigen Bewegung den Hals der letzten Hexe. Man könnte sich nun fragen, warum die beiden Lycans mich abschirmten. Doch sobald wir uns zurück verwandelten, sind wir nackt und so mussten die Werwölfe mich nicht sehen. Ich konzentrierte mich wieder gänzlich auf die Frau, deren Hals ich in meiner Hand hielt, als sie versuchte mit ihren Händen meine zu lösen. Langsam drückte ich meine langen, schwarzen Krallen in ihre weiche, verletzliche Haut am Hals und zog sie näher zu mir heran. "Wer hat euch hierher geschickt, Hexe?", wollte ich wissen und drückte meine Krallen noch ein wenig tiefer, als sie nicht gleich antwortete. "Hexenkönigin Evanora hat uns vier geschickt", äußerte sie leise und vermied es in meine goldenen Augen zu sehen. Wenn Lycans einen Teil ihrer Kräfte verwendeten, nahmen ihre Augen die Farbe von flüssigem Gold an. "Und we hat die Vampire gesendet, das war sicherlich nicht Evanora", fragte ich danach und wurde ein wenig ungeduldig. Um uns herum war alles leise, als sie mir die nächste Antwort gab:"Castor hat sie, soweit ich weiß, verwandelt und Vampirkönig Arktur hat es ihm befohlen, aber ich bin mir da nicht so sicher. Wir hatten kaum Informationen im voraus bekommen." "Dann kommen wir zu meiner letzten Frage, warum habt ihr angegriffen?", wollte ich als letztes von ihr wissen. "Wir sollten dein Mate gefangen nehmen und zu unserer Königin und dem König bringen", flüsterte sie ganz leise, so dass es hoffentlich nur Damian, Ace und ich verstanden hatten. Kaum hatten diese Worte ihren Mund verlassen, schloss ich mein Hand noch fester um ihren Nacken und schnitt ihr damit die Luftzufuhr ab. "Bitte, ich habe dir alle Antworten gegeben, die du haben wolltest", flehte die Hexe, starrte mich mit angsterfüllten Augen an und fing langsam an nach Luft zu schnappen. Jedoch schien sie nach und nach zu begreifen, dass ich sie nicht verschonen würde und sah förmlich wie die Hoffnung aus ihren Augen verschwand. Ohne meine Miene zu verziehen, drückte ich komplett zu, brach ihr damit das Genick und ließ ihren leblosen Körper anschließend zu Boden fallen. "Lasst uns zurück gehen, die Sache hier ist erledigt", verkündete ich und verwandelte mich wieder. Bewusst ließ ich die anderen alle ein wenig vorlaufen, denn ich drehte meinen Kopf nochmals leicht zurück und innerhalb weniger Sekunden wurden die ersten toten Blutsauger von schwarzen Flammen verschluckt. Dieses Mal rannten wir in einer Geschwindigkeit, mit der auch die Werwölfe mithalten konnten. Deswegen war kurz darauf Nate an meiner Seite und sah einmal zu mir hoch. Außerdem drückte er kurz seine Seite an meine als ein Zeichen der Verbundenheit. Es dauerte nicht all zu lange bis wir wieder am Haupthaus ankamen und ich sah schon Pandoria und ein paar andere Frauen dort warten. Die Elbe hielt ein paar Kleidungsstücke in der Hand, die sie uns auch sofort entgegen schmiss, als wir in die Nähen kamen. Leicht belustigt von ihrem offensichtlichen Ärger darüber, dass wir sie nicht mitgenommen hatten, verwandelte ich mich zurück und zog mir schnell das große Shirt über den Kopf und schlüpfte in ein Paar Unterwäsche. Um mich herum hörte ich ich auch wie der Rest sich anzog und danach fast direkt verschwand, so dass nur noch wir Lycans, Pan und mein Mate vor dem Haus standen. Noch bevor die Elbe überhaupt ein Wort sagen konnte, warf ich ihr einen Blick zu und ließ sie damit verstummen. "Musstest du die letzte Hexe auch noch umbringen. Sie hatte doch sogar alle deine Fragen beantwortet", sagte Nate wie aus dem Nichts von hinter mir und ich hörte eine gewisse Enttäuschung in seiner Stimme. Langsam wandte ich mich ihm zu und antwortete: "Ja, musste ich. Sie wäre ein zu hohes Risiko gewesen und hat es nicht anders verdient." "Es hätte auch einen anderen Weg gegeben", versuchte er mich umzustimmen. Ohne wirklich Emotionen erwiderte ich: "Du hast wohl vergessen, wer vor dir steht. Ich bin offensichtlich keine Person, die einfach jemanden leben lässt. Und bevor diese sinnlose Diskussion jetzt weiter geht, gibt es wichtigere Sachen zu regeln. Wir müssen nämlich so schnell wie möglich von hier verschwinden und damit meine ich nur dich und nicht dein komplettes Pack. "Erschrocken und verwirrt argumentierte mein Mate: "Warum soll ich bitte mein Rudel hier alleine zurücklassen und mit dir irgendwo hingehen. Nenne mir einen validen Grund, um mich umzustimmen. "Kurz schloss ich meine Augen und spürte wie Ace mir beruhigend eine Hand auf die Schulter legte. "Sie wollten dich gefangen nehmen, um an mich heran zukommen, Nate. Du warst das Ziel hinter diesem Angriff und dementsprechend auch von den vorherigen Attacken, das bedeutet verschwinden wir von hier, wäre dein Rudel in keiner Gefahr mehr. "Mit geweiteten Augen blickte er mich an, ehe er langsam nickte und ohne Worte im Haus verschwand. Ich nehme an, um seine Sachen zu packen und den Rest zu regeln. Seufzend rieb ich mir über die Stirn, bevor ich mich meinen Freunden zu wandte: "Wir treffen uns hier wieder, nachdem ihr euch umgezogen habt und alle ihr Gepäck zusammengepackt haben. Wir fliegen nach Italien. "Schnell verschwand ich auch im Haus und machte mich auf den Weg zu meinem Zimmer, um zu duschen und zu packen. Mir war bewusst, dass die anderen dachten, Italien wäre keine gute Idee. Aus dem Grund, dass ich noch immer diesen einen Ort mit Ihm verband. Ich konzentrierte mich wieder auf das Wichtige und stellte mich unter die Dusche, um das ganze Blut von mir zu waschen.

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