Chapter 7 ~ Bruch Nummer eins

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Ich habe mehr Motivation zu Schreiben, als zu lernen.. Das ist schlecht für mich.. :D

Meinem allerersten Fan Joshiii gewidmet. :D <3

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Finn POV

Käse, reiner Käse. Ich dachte der Film hätte etwas Gruseliges an sich. Ich dachte, es wäre ein Geisterfilm. Naja, streng genommen war er das auch. Aber er war einfach nur ein blöder Frauenfilm. „Baby, dieser Sessel ist hässlich.“

„Ja und?“

„Und er passt zu absolut gar nichts.“

Weib, wo liegt dein Problem?

Ich war relativ froh, dass der Film sich dem Ende zuneigte.

„Ich liebe dich, Molly.“

„Dito.“, hörte ich das Mädel zusammen mit Noah sagen.

Ich schaute ihn irritiert an und er erwiderte kurz meinen Blick, ehe er wieder auf den Bildschirm starrte. Okaaaaay.

Als der Film ENDLICH vorbei war, nahm ich die Fernbedienung in die Hand. „So ein Käse.“, sagte ich und stellte den Fernseher aus. Ich stand auf und öffnete die Vorhänge. Ich war ein wenig genervt. Er hätte mir doch sagen können, dass es ein Weiberfilm war? Und überhaupt! Warum hatte er die DVD in seinem Schrank liegen? Und warum zum Teufel konnte er den Text mitsprechen?

„Warum hast du so einen Weiberfilm hier und warum hast du mir mich gesagt, dass es einer ist?“, fragte ich gereizt und schaute aus dem Fenster. Es ist dunkel geworden. Nicht zu sehr, aber die Straßenlaternen gingen alle nacheinander an.

„Den will ich gucken. Ohne Widerrede. Der wird geguckt. Bis zum Ende.“ Er wiederholte meine Worte und ich schlug mich mental dafür, dass ich das gesagt hatte. „Ach verdammt. Egal, der Film war Käse.“  Ich drehte mich um und setzte mich wieder aufs Bett. Ich schaute Noah an, aber er starrte nur auf seine Finger, die in seinem Schoß lagen. Er sah bedrückt aus. War er jetzt beleidigt, dass ich den Film nicht mochte?

„Warum guckst du denn so?“, fragte ich und piekte ihm mit dem Zeigefinger in die Wange. Sie war weich und gab nach.

Sein Blick wechselte zu einem gequälten Ausdruck, der immer stärker wurde. Er atmete ein wenig schneller. Ich machte mir ein wenig Sorgen. Was zum Teufel war los? Ging es ihm nicht gut? Zur Hölle, rede mit mir, Noah.

„Noah?“ Ich schaute ihn an, aber er reagierte nicht.

Stattdessen wurde sein Ausdruck nur gequälter.

Nach endlosen Sekunden, sprach er endlich. Aber er schaute immernoch nicht auf. „Die Liebe im Innern, die nimmt man mit.“, sagte er plötzlich. Ich wusste sofort, was los war. Er dachte an seinen Vater. Er war traurig. Nein, nicht traurig, sondern als quäle er sich mit etwas tief innen drin. Er rieb mit einem Finger an seinem Auge herum.

„Noah, schau mich an.“ Ich wollte ihm ein aufmunterndes Lächeln schenken oder ihm zumindest in die Augen schauen und ihm sagen, dass alles gut gehen würde. Aber ich wollte ihn nicht belügen. Denn er wusste es besser als ich. Es würde in den nächsten Wochen nicht besser werden und irgendwann würde seine Welt komplett zusammenbrechen.

„Meinst du, er nimmt sie mit?“, fragte er. Er biss die Zähne fest zusammen, sodass sein Gesichtsausdruck noch verkniffener, noch qualvoller aussah. Es brach mir schon fast das Herz ihn so zu sehen.

„Noah.“, sagte ich und legte meine Hand an sein Kinn. Es war warm und sein Gesicht war rot. Er versuchte, die Tränen zu unterdrücken, aber sie liefen ihm direkt die Wangen runter. Selten habe ich ihn so gesehen. Aber immer wieder hatte ich in den Momenten das Bedürfnis ihn an mich zu drücken und ihn zu trösten. Das erste Mal mit 6 Jahren, als er beim Spielen vom Klettergerüst gefallen ist und sich das Handgelenk gebrochen hat. Er hat Rotz und Wasser geheult. Ich hab ihn dann in den Arm genommen und ihn solange getröstet, bis seine Eltern da waren.

Schweigekodex [under editing]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt