Chapter 11 ~ Stille Beichte

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Noah POV

In den letzten 2 Wochen hatte sich kaum etwas verändert. Der Zustand meines Vaters senkte sich stetig. Er war nicht bei Bewusstsein und seine blöden Papiere machten es uns unmöglich ihn in ein Krankenhaus verlegen zu lassen. Dr. Mill kam alle zwei Tage vorbei, um nach ihm zu sehen. Sie hatte eigentlich daran geglaubt, er würde früher sterben, aber er schien unglaublich lange durchhalten zu können. Seit einigen Tagen hörten wir ein Geräusch aus seiner Kehle kommen. Es hörte sich an, als würde er nicht genug Luft bekommen. Wir wären beinahe durchgedreht, als wir es zum ersten Mal gehört haben. Dr. Mill sagte, es sei normal. Immer, wenn sie kam verschwand ich. Und soweit es Finns Beziehung zuließ, ging ich zu ihm.

Es war mir egal, was wir machten. Meistens schaute ich ihm dabei zu, wie er Videospiele spielte oder über Amelie und ihre Dates redete und versuchte mich damit abzulenken.

„Amelie hat sich total mit der Käsesoße eingesaut. Weißt du, was die da gemacht hat?“, fragte er nach seiner endlos langen Story über eines ihrer furchtbaren Treffen, die so furchtbar langweilig waren und ich befürchtete, dass sie noch lange nicht vorbei war. Ich starrte ihn an, so wie er mich anstarrte.

Wartete er etwa auf eine Antwort von mir? Doch, er wartete drauf. Er hob beide Augenbrauen und schaute mich erwartungsvoll an.

„Keine Ahnung.“, gab ich leicht genervt zurück, damit er endlich fertig wurde.

Ihm zuzuhören war nicht nur langweilig… Es tat mir auch irgendwie weh. Jedes Mal, wenn er ihren Namen mit einem solchen Strahlen in den Augen aussprach, dann zog sich meine Brust zusammen und dieses unangenehme, einengende Gefühl kam wieder.

Und der Druck, der sich die letzten Wochen aufgebaut hatte, drohte mich ebenfalls zum Zerbrechen zu bringen. Ich konnte meine Fantasien nicht zusammen halten. Ich hab einfach nur Lust dir den Mund zu stopfen, wenn du verstehst, was ich damit meine…

Ich räusperte mich und zog die Beine an, um ihn da unten zu unterdrücken.

Finn fing begeistert an zu sprechen, während sich in meinem Kopf ganz andere Bilder abspielten.

Finn kniend vor mir, die Augen nicht von meinen gelassen, einen lust- und liebevollen Blick zugleich in den Augen, während er meinen Bauch, meine Lenden und schließlich mein bestes Stück küsste, streichelte, mich berührte und mir zeigte, was er alles mit mir anstellen konnte.

Unser Kodex besagte, dass wir uns nie küssen würden, unsere Lippen sich nie, an keiner Stelle unseres Körpers, berühren würden. Unsere Hände mussten oberhalb der Gürtellinie sein und niemals in irgendeiner anzüglichen oder zärtlichen Weise an der Brust oder im Gesicht. Keine Blow- oder Handjobs, keine Zärtlichkeiten während des Sex, kein Zuneigung, die es übertreiben könnte.

Ich konnte nicht anders, als mir trotzdem vorzustellen, wie es wäre, wenn.

Wie es wäre, wenn er mir die Hose runterriss und hemmungslos anfangen würde, mir einen zu blasen.

Wie es wäre, wenn er mich mit mehr als nur freundschaftlicher Zuneigung berühren würde.

Wie es wäre, wenn er seine Lippen auf meine legen würde.

Wie es wäre, wenn seine Zuneigung zu mir nicht nur auf freundschaftlicher Basis bestehen würde.

Ich schaute Finn zu, wie er die wildesten Gesten machte, während ich mir vorstelle, wie er mit seiner Zunge von meiner Brust, bis meinem Bauch und zu meinen Lenden fuhr. Und wie er dann mit seiner Zunge über meine Spitze fuhr und mir nicht nur in meinen Gedanken eine Gänsehaut verpasste. Ich stellte mir seine großen Augen vor, die mich voller Ehrfurcht, Lust und Liebe anstarrten.

Schweigekodex [under editing]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt