Chapter 20 ~ Geburtstagsgeschenk

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Finn POV


„BEEP, BEEP, BEEP!“

Ich stöhnte und drehte mich.

„BEEP, BEEP, BEEP!“

„Noah, stell das aus.“, sagte ich und tastete neben mich, um Noah zu schlagen. Aber da war nichts. Ich öffnete langsam die Augen, damit sie sich an das Licht der Sonne gewöhnen konnten. Ich setzte mich auf und schaute mich um. Noah war weg und ich lag nackt und allein in seinem Bett.

Hat er mir den Wecker gestellt?

„BEEP, BEEP, BEEP!“

Ich stöhnte bei diesem grässlichen Geräusch und suchte den Übeltäter.

„BEEP, BEEP, BEEP!“

„JA, MEINE GÜTE!“, schrie ich und nahm den Wecker, der auf dem Boden neben dem Bett stand in die Hand. Ich stellte ihn aus und schaute auf die Uhrzeiger. Er fiel mir vor Schreck fast aus den Händen. Ich hatte nicht nur verschlafen, ich hatte richtig, richtig übel verschlafen. Es war elf Uhr.

Ich legte den Wecker beiseite und stand auf. Schnell zog ich meine Klamotten an und schaute kurz auf mein Handy. Ich schluckte, als ich ungefähr zehn Anrufe in Abwesenheit und fünf SMS entdeckte, die jeweils den gleichen Inhalt hatten. Zwei von Mum und drei von Dad. „Wo bist du? Melde dich.“ Stand in jeder einzelnen drin.

Ich beschloss anzurufen. Als ich auf den grünen Hörer drückte, wartete ich nicht lange und jemand nahm ab.

„FINN! WO HAST DU GESTECKT?!“, schrie Mum mir entgegen.

Ich räusperte mich. „Ich war bei Noah…“, gab ich kleinlaut zurück. Früher war es meinen Eltern klar, dass ich bei Noah sein musste, aber seit wir uns nicht mehr so häufig sahen, war das auch komplett anders.

„Oh… Okay, dann noch viel Spaß weiter in der Schule.“ Sie nahm wohl an, ich wäre schon längst dort.

„Und gratulier Noah bitte von mir, ja?“, sagte sie und legte auf.

STIMMT JA! NOAH HAT GEBURTSTAG!

Er wurde süße 18 Jahre alt. Circa fünf Monate jünger als ich.

Ich hatte kein Geschenk für ihn und fühlte mich richtig schlecht deswegen. Dann fiel mir aber ein, was ich machen konnte. Naja, falls er das überhaupt hören wollte. Aber nach dem Tag und der Nacht gestern, wusste ich gar nicht, was das zwischen Noah und mir nun war.

Und besonders helfen konnte und wollte er mir dabei wohl auch nicht. Warum sonst war ich wohl alleine in seinem Zimmer? Er ist gegangen ohne ein Wort zu sagen.

Ich atmete tief ein. Diese seltsamen Gefühle in meinem Bauch ließen nicht nach. Sie wurden stärker und stärker, wenn ich daran dachte, was wir getan hatten. Mein Bauch wurde ganz warm, wenn ich mich an Noahs Lippen erinnerte.

Ich schüttelte den Kopf und machte mich auf den Weg aus dem Haus raus. Schnell stieg ich in mein Auto und fuhr zur Schule. Angekommen stieg ich aus und schaute auf mein Handy. In zehn Minuten sollte es zur Mittagspause klingeln.

Ich ging ins Gebäude und wartete an einer Ecke darauf, dass es endlich zur Pause läutete.

Als es das auch endlich tat, wartete ich auf Noah. Er hätte eigentlich hier entlang gemusst. Bevor ich allerdings nach ihm Ausschau halten konnte, griff mich jemand am Arm und drückte mich plötzlich. Ich schaute auf die blonden Haare runter.

„Hi Janine.“, sagte ich und drückte sie kurz. Sie ließ mich los und schaute mich seltsam an.

„Alles klar bei dir?“, fragte sie und deutete damit wohl an, dass sie von meiner Trennung mit Amelie gehört hatte. Ich nickte und sie strich mir über den Oberarm, bevor sie ihr Handy zückte und breit grinste.

Schweigekodex [under editing]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt