Noah POV
Ich atmete tief durch.
Gott, war das peinlich vor dieser versammelten Mannschaft.
Aber in diesem Moment, in genau diesem einen Moment wusste ich, dass es nicht falsch war. Ich wusste, dass es nicht falsch sein konnte, weil ich einige Sekunden, nachdem ich wieder vom Tisch gestiegen bin, Finn in meinen Armen hatte.
„Ich hab kein Geschenk für dich.", sagte er, ein wenig peinlich berührt, dass er es wohl vergessen hatte mir was zu besorgen.
„Macht nichts. Ich hab ja jetzt endlich dich.", gab ich zurück. Gott, konnte das noch ein bisschen kitschiger klingen?
Er aber grinste mich an und küsste mich nochmal.
Und in diesem Moment, in dem er mich angrinste und küsste, verschwand dieses einengende und beängstigende Gefühl fast vollständig. Überall im meinem Körper kribbelte es und mir wurde so wunderbar warm.
„Warum hast du mich heute Morgen nicht geweckt?", fragte er, nachdem ich ihn wieder auf seine Füße ließ.
„Du hast so ruhig geschlafen. Und vor allem tief. Glaub bloß nicht, ich hätte es nicht versucht.", meinte ich und erinnerte mich an den Morgen zurück. Finn hatte sich wie ein Affe um mich geklammert. Ich habe ihm sogar ins Ohr geschrien, aber es brachte nichts. Nachdem ich ihn sorgsam von mir abgeschält hatte, zog ich mich an und stellte einen Wecker für ihn. Ich bezweifelte zwar, dass er davon wach werden sollte, aber es hatte wohl geklappt. Ich hätte es ihm am liebsten direkt nach dem Aufstehen gesagt, aber dann fiel mir eine Möglichkeit ein, wie ich es ihm sagen konnte, es allen sagen konnte und das alles, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen.
Er lachte in sich hinein und drückte sein Gesicht gegen meine Schulter.
„Oh! Ihr seid so süß zusammen!", kreischte Janine direkt neben uns. Ich schaute sie an und grinste. Finn drehte seinen Kopf und schaute sie ebenfalls an. Er drückte mich noch fester.
„Finn, ich will dir Noah nicht klauen. Ich habe Elias, außerdem ist Noah auch nicht an Frauen interessiert.", sagte sie und lachte. Elias legte den Arm um ihre Taille und küsste ihre Wange. Ach, was süß!
Finn löste sich von mir und schaute mich mit großen Augen an.
„Gar nicht an Frauen interessiert?", fragte er und schaute tatsächlich irritiert aus der Wäsche.
Ich schüttelte den Kopf.
„Seit wann das denn?" Er klang deutlich schockiert. Ernsthaft, Finn? Ich wollte ihm am liebsten eine Ohrfeige verpassen, entschloss mich aber zu einem Lachen.
„Wahrscheinlich schon immer, aber endgültig wissen tu ich es seit der Beerdigung von Dad." Ich dachte an den Kuss von Max zurück, der mir damals schon ein wenig von diesem einengenden Gefühl nahm.
„Und warum?", fragte er weiter.
Ich haderte kurz mit mir selbst, ob ich es ihm sagen sollte, entschloss mich dann aber für die komplette und vollendete Wahrheit.
„Max hat mich geküsst und ..."
„ER HAT WAS?????????", schrie Finn starrte mich mit offenem Mund an. „Ich wusste es! ICH WUSSTE ES! Er wollte dich mir wegnehmen!"
Ich war leicht irritiert und schaute ihn fragend an. „Was redest du da?"
„Als du damals rot geworden bist, wo ihr euch umarmt habt..." Die alte Geschichte nun wieder... Okay, Zeit ihn zu ärgern.
„Du bist doch auch rot geworden, wenn ich mich recht erinnere.", stichelte ich. Finn schaute mir in die Augen und wurde wieder rot.
„Wolltest du mich da eigentlich nur ärgern?", fragte er und schaute auf den Boden.
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Schweigekodex [under editing]
RomanceFinn und Noah. Noah und Finn. Beste Freunde, die seit ihrem vierten Lebensjahr all ihre Geheimnisse miteinander teilen. Die beiden lassen sich auf etwas ein, was sie tief fallen, aber auch auf den höchsten Ebenen schweben lassen kann. Aber was passi...