Kapitel 16

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Emilia POV

Niedergeschlagen kam ich endlich zu Hause an. Nachdem ich meine Jacke und meine Schuhe ausgezogen hatte, schmiss ich mich auf das Sofa. Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare und spürte wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. Ich hatte Kai schon wieder angelogen, weil ich es einfach nicht schaffe mit ihm zu reden. Seit dem Kuss, war mir klar, wie sehr ich Kai liebe, aber ich konnte einfach nicht mit ihm reden. Es ging einfach nicht. Ich hatte so große Angst davor, dass ich wieder verletzt werden könnte, wenn ich mich auf Kai einlassen würde. Nach der Trennung hatte ich mir geschworen, dass dies nicht mehr passieren sollte und ich wollte auch eigentlich erstmal keinen Freund oder eine Beziehung. Aber dann kam Kai und ich hatte mich in ihn verliebt und das, obwohl er mein bester Freund war. Der Kuss hatte mich einfach total überfordert, weshalb ich einfach weggerannt bin. Warum musste immer alles so kompliziert sein? Wieso kann ich denn nicht einfach mit Kai reden? Mal abgesehen davon, dass ich in ihn verliebt bin, vermisste ich einfach meinen besten Freund. Selbst mit Jule konnte ich nicht mehr reden, weil ich wusste er würde mich auf Kai ansprechen. Immerhin war er sein bester Freund. Aber ich konnte und wollte einfach nicht über Kai sprechen. Die Einzige, die davon wusste, war Leo. Sie versuchte mich in den letzten Tagen immer wieder zu überreden, mit Kai zu sprechen. Sie verstand zwar, dass ich Angst hatte, verletzt zu werden, aber trotzdem versuchte sie mir klarzumachen, dass ich mit Kai sprechen musste. Eigentlich hatte sie ja recht, aber ich konnte es einfach nicht. Ich stand auf, um mir in der Küche etwas zu trinken zu holen. 

Gerade als ich den Kühlschrank aufmachen wollte, klingelte es an der Tür. Ich ging hin und öffnetet sie. Davor stand Jule. „Hey, Lia. Darf ich reinkommen?" Kurz überlegte ich. Ich wusste ganz genau, warum er gekommen war. Aber ich konnte ja schlecht nein sagen und ihm die Türe vor der Nase zu schlagen. Dann nickte ich und ließ ihn eintreten. „Willst du was trinken?", fragte ich. Er schüttelte den Kopf. „Nein, danke." Daraufhin ging ich trotzdem in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen, was ich ja vorher schon tun wollte. Ich trank ein Schluck und stellte dann mein Glas vor mir auf den Tisch, während ich mich neben Jule setzte. „Du weißt bestimmt, warum ich hier bin, oder?", fragte Jule vorsichtig. Doch ich antwortete nicht, sondern versuchte stattdessen seinem Blick auszuweichen. „Lia, bitte rede mit mir." „Man Jule, was willst du denn hören?", fragte ich etwas lauter als beabsichtigt. Ich schrie schon fast. „Das weißt du ganz genau. Sag mir was los ist?" „Ich kann nicht.", antwortete ich knapp und spürte schon wieder Tränen in meinen Augen. „Okay, aber dann sag es wenigsten Kai. Er macht sich Sorgen und vor allem Vorwürfe, dass er mit dem Kuss eure Freundschaft zerstört hat, weil du nicht mehr mit ihm redest. Es geht ihm mindestens genauso scheiße wie dir. Er liebt dich wirklich und du ihn doch auch, oder?" Ich nickte und brach nun endgültig in Tränen aus. Ich konnte es einfach nicht ertragen, dass es Kai wegen mir so schlecht ging. Jule nahm mich in den Arm und versuchte mich zu beruhigen. Eine Weile sagte niemand etwas, bis ich mich dazu entschloss, Jule doch die Wahrheit zu erzählen. „Ich...Ich konnte nie mit i-ihm reden, weil ich A-Angst habe." sagte ich mit zitternder Stimme. „Aber wovor denn?", meinte Jule mit fragendem Blick. „Davor v-verletzt zu werden." Jule schien zu verstehen was ich meinte. „Du meinst, dass sich sowas, wie das mit deinem Ex wiederholt?" Ich nickte: „Ich weiß, dass hört sich scheiße an, aber seit damals habe ich Angst wieder jemanden zu vertrauen. Es tat einfach so weh. Das soll nicht nochmal passieren.", antwortete ich als ich mich wieder etwas beruhigt hatte. Jule strich mir beruhigend über den Rücken. „Wird es auch nicht. Glaub mir Kai liebt dich. Er würde niemals etwas tun was dich verletzt. Er ist nicht so ein Idiot, wie dein Ex-Freund.", meinte Jule. Es tat so gut endlich mit jemandem, darüber zu sprechen. „Du solltest versuchen Kai eine Chance zu geben, dir zu zeigen, dass er es ernst meint. Wenn du es nicht tust, wirst du es vielleicht irgendwann bereuen. Allerdings musst du dafür mit ihm reden.", sprach er weiter und damit waren wir wieder beim Thema. „Ja, ich weiß aber...", wollte ich gerade anfangen, aber Jule unterbrach mich. „Nichts, aber. Du kannst nicht davor weglaufen. Ihr seht euch jeden Tag beim Training. Irgendwann musst du mit ihm reden. Außerdem konntest du gerade mit mir darüber reden, dann schaffst du das auch mit Kai.", sagte Jule und bei jedem Wort, dass er sagte, wurde mir mehr bewusst, dass er recht hatte. Kai und ich sehen uns jeden Tag bei der Arbeit. Ich kann ihm nicht ewig aus dem Weg gehen und um ehrlich zu sein wollte ich das auch nicht mehr. „Vielleicht hast du recht.", sagte ich langsam. „Natürlich hab ich das. Ihr solltet das endlich klären. Du schaffst das. Kai wird dir sicher nicht den Kopf abreißen." Beim letzten Satz fängt er an zu grinsen und auch ich lächelte etwas. „Danke. Das du für mich da bist.", meinte ich zu Jule. „Gerne. Das machen Freunde halt so.", lächelte er und umarmte mich nochmal. Dank Jule war mir nun klar was ich zu tun hatte. Ich wollte mit Kai, sprechen und das so bald wie möglich.

Ready for Love? - Kai Havertz FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt