Kapitel 5

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POV Kai
Ich wurde von den Sonnenstrahlen in meinem Gesicht geweckt, da ich vergessen hatte meine Rollläden runterzufahren. Ich schaute auf mein Handy und stellte fest, dass es erst 8 Uhr war, also für mich sehr früh um aufzustehen. Mir fiel kurze Zeit später auf, dass mein bester Freund immer noch angekuschelt an mich schlief und ich musste lächeln. Er sah so friedlich aus beim Schlafen und seine etwas längeren blonden Haare lagen ihm im Gesicht. Ich konnte dem Verlangen, ihm die Haare aus dem Gesicht zu streichen nicht wiedersehen, hoffte aber gleichzeitig, dass ich ihn damit nicht weckte, aber es gelang mir nicht. Er öffnete langsam seine Augen und guckte mir direkt in die Augen. „Morgen Harvey. Du bist echt bequem", begrüßte er mich und auch er fing an zu lächeln. In diesem Moment kam es mir so vor, als würde die Welt stehen bleiben und sich nur um uns drehen. Ich empfand keinerlei Sorgen und musste auch in diesem Moment wieder feststellen, was ich für ein Glück hatte, ihn meinen besten Freund nennen zu können. „Hast du Hunger?", fragte ich ihn und er nickte leicht. „Wollen wir nicht trotzdem einen Augenblick liegen bleiben, ich will noch nicht aufstehen", und gegen Julians Vorschlag hatte ich nichts einzuwenden.

Von einem klingelnden Handy wurde ich ich aus meinen Gedanken gerissen und ich musste feststellen das es meins war. Zum Glück lag es neben mir und ich musste Julian nicht von mir schieben um den Anruf entgegen zu nehmen. „Ja bitte", nahm ich das Gespräch an und stellte auf Lautsprecher, damit Julian mithören konnte. „Jo Harvey, die Jungs und ich wollten heute an den See fahren und ein bisschen chillen, hast du vielleicht Lust mitzukommen?, ertönte die Stimme von Mitch auf der anderen Seite der Leitung. „Du kannst auch Julian noch fragen wenn du magst, bei seiner momentanen Stimmung habe ich mich nicht getraut ihn selber zu fragen." Julian verdrehte die Augen und ich erinnerte mich daran, das Julian mir den eigentlichen Grund für sein momentanes Verhalten immer noch nicht anvertraut hatte. Ich schaute ihn fragend an und Julian signalisierte mir mit Blicken, dass er mitkommen würde. „Ich denke er kommt mit", sagte ich mit einem breiten Lächeln. „Ok dann treffen wir uns um 13:30 Uhr am See.", beendete Mitch das Gespräch.

„Boah, so schlecht drauf war ich jetzt auch nicht", sagte Julian. Doch ich entgegnete ihm, dass er in letzter schon sehr komisch zu unseren Teamkollegen und vor allem zu mir war. „Willst du mir nicht endlich sagen, was los ist Juli?", fragte ich ihn, doch er stand einfach auf ohne was zu sagen und verschwand im Badezimmer.

POV Julian
Nun stand ich in Kais Badezimmer und schaute verzweifelt in den Spiegel. Ich konnte ihm einfach nicht sagen, welche Gefühle mich seit mehreren Wochen plagten. Ich wollte unsere Freundschaft nicht zerstören. Außerdem hatte ich Angst was nach meinem Geständnis passieren würde und ich war mir ja selbst nicht sicher, was meine Gefühle bedeuteten. Ist es nur eine Schwärmerei oder doch mehr? Dass meine Gefühle die freundschaftliche Basis überschreiten, dessen war ich mir schon bewusst. „Alles in Ordnung Juli?", ertönte Kais Stimme auf der anderen Seite der Badezimmertür. „Ja alles ok!", beantwortete ich seine Frage.

Ich deutete seine Schritte so, dass er sich wieder von der Badezimmertür entfernte und ich konnte durchatmen. „Meine Güte Julian", dachte ich mir, „wieso musst du immer so ein kompliziertes aus deinem eigentlich perfekten Leben machen." ich wusch mir mein Gesicht und machte mich auf den Weg in die Küche, wo Kai schon am Herd stand und wie ich erkennen konnte Rührei kochte. Zu meinem Beunruhigen hatte Kai natürlich kein Oberteil an und ich konnte nicht anders als ihn von hinten zu umarmen. „Na toll, das hat ja super geklappt mit dem Gefühle unterdrücken", dachte ich leise vor mich hin.

POV Kai
Ich bereitete gerade Frühstück für uns vor als mich zwei starke, trainierte Arme von hinten umarmten. Und ich bekam eine Gänsehaut auf meinem freien Oberkörper. Wieso löste der Ältere nur auf einmal solche Gefühle in mir aus und dass er so eine Kontrolle über meinen Körper und mich hatte, gefiel mir überhaupt nicht. Ich würde wahrscheinlich alles für ihn tun ohne mit den Wimpern zu zucken. Ich drehte mich langsam um, sodass ich ihm direkt in seine eisblauen Augen gucken konnte. Unsere Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, da er meinem Gesicht verdächtig nah rückte. Er lächelte und ich hatte so ein großes Verlangen seine leicht rot gefärbten Lippen mit meinen zu berühren, doch bevor ich meinen Gedanken ausführen konnte stoppte er ganz knapp vor meinem Gesicht, wandte sich von mir ab und kramte zwei Teller aus dem Schrank. Was fällt ihm eigentlich ein diesen Moment zu beenden. Ich wollte mir aber nichts anmerken lassen und tat, genau wie er so, als wäre nichts passiert.

Wir frühstückten zusammen, ich lieh ihm danach eine Badehose und wir stiegen zusammen in mein Auto um uns auf den Weg zum See zu machen, ohne auch nur ein Wort über den vorhin fast passierten Kuss zwischen uns zu reden.

Torschuss trotz AbseitsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt