Kapitel 23

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POV Julian
„Was ist denn?", sprach ich in mein Telefon, ohne vorher zu gucken, wer mich anrief. Ich meine es war erst sieben Uhr und ich war noch komplett müde. Ich war zwar wieder komplett nüchtern, aber noch Sau müde. „Jule, kannst du mich bitte abholen.", es war Kais Stimme, die auf der anderen Seite der Leitung ertönte. „Wo bist du denn?", fragte ich ihn. „Ich schicke dir den Standort komm bitte bitte schnell", sagte er noch bevor er auflegte. Für diesen Jungen würde ich zu jeder Zeit aufstehen und alles tun. Also stand ich auf, zog mich auch nicht um und stieg in meine Auto. Ich gab die Adresse ein, die Kai mir schickte und fuhr los.

Als ich bei der angegebenen Adresse ankam, stand Kai schon am Bürgersteig. Er sah gar nicht gut aus. Wie nach einer absoluten Niederlage in einem Pokalfinale. Am Ende und völlig überfordert mit seinen Gefühlen. Es tat mir weh ihn so zu sehen. Er stieg ein und ohne, dass wir ein Wort wechselten, fuhr ich zu seiner Wohnung. Wie schweigen uns die ganz Fahrt an und irgendwie war es eine unangenehm Stille, die wir sonst nie hatten. Ich fuhr mit dem Auto vor mein Wohnhaus und parkte ein. Wir wechselten immer noch kein Wort miteinander und gingen hoch, wo ich meine Wohnungstür aufschloss. Kai folgte mir und schloss die Tür hinter uns. Ich drehte mich, nachdem ich meinen Schlüssel auf die Komode im Flur legte, langsam zu Kai um. Auch ohne dass er mir in die Augen guckte sah ich, wie seine Augen glasig wurden. Es brach mir das Herz, denn Kai zeigte sehr selten seine Emotionen. Er richtete langsam seinen Kopf auf und wir blickten uns in die Augen. In dem Moment wollte ich es einfach ungeschehen machen, was ich am Abend davor getan hatte. Ich meinte ich wollte ihn ja küssen, aber irgendwie war ich zu feige und das wurde mir nun zum unverhinderbaren Verhängnis. Ohne in dem Moment aber nachzudenken, breitet ich einfach meine Arme aus.

Kai POV

Ich konnte meine Tränen nicht mehr länger zurückhalten und als Jule seine Arme ausbreitete wollte ich nichts mehr als ihn zu umarmen und ihm nah zu sein. Ich ging zwei schnelle Schritte auf ihn zu und er schloss mich eng umschlungen in seine Arme. „Kai ich...", fing er an, doch ich unterbrach ihn. „Jule jetzt nicht". Und er sagte daraufhin nichts mehr.

Torschuss trotz AbseitsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt