Kapitel 15

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Julian POV
Als ich aufwachte, hoffte ich einfach, dass das alles kein Traum war, doch als ich Kai in meinen Armen immer noch friedlich schlafen sah fiel mir ein Stein vom Herzen und all meine Sorgen waren wieder weg. Es fühlte sich gerade genauso an, als würde der Schiedsrichter nach einer langen Diskussion neben dem Platz wieder auf den Platz kommen und verkünden dass das Tor zählte. Kein Abseits und ein weiteres Tor, was auf das Konto deiner Mannschaft geht. Genau so fühlte sich die Situation mit Kai gerade an. Ich habe ihn geküsst, er hat es zwar erwidert, was sich im ersten Moment total toll angefühlt hat, aber diese Unsicherheit danach, bis wir uns endlich ausgesprochen haben und festgestellt haben, dass wir beide das gleiche fühlen, war einfach furchtbar. Doch jetzt ist alles perfekt und schöner als ich mir das jemals vorgestellten konnte. Kein Eigentor, kein Abseits, sondern ein perfekter Torschuss, der trotz holpriger Vorlage perfekt im Netzt landete. Das ich dieses Gefühl aber bei meinem besten Freund hatte, war trotzdem noch sehr ungewohnt für mich.

Weiter konnte ich auch nicht nachdenken, denn Kai wurde langsam wach und öffnete seine Augen. Er gab mir einen leichten Kuss auf die Wange, weswegen ich ihn böse ansah, denn ich hatte mit einem schöneren Start in den Tag gerechnet, als mit einem einfachen Kuss auf die Wange, doch Kai stand daraufhin einfach auf und verließ das Zimmer. Er wusste, wie er mich provozieren konnte es und es ärgerte mich, dass es funktioniert hatte. Langsam schlüpfte ich auch unter der Bettdecke hervor und machte mich auf den Weg in Richtung Badezimmer, da ich hoffte dass auch Kai diesen Weg eingeschlagen hatte und ich lag richtig. Er stand vor dem Spiegel und putze sich die Zähne. Ich stellte mich hinter ihn und umschloss seinen freien Oberkörper mit meinen Armen. Als ich ihm ein Kuss auf seinen Hals geben wollte, was sich ziemlich schwierig herausstellt, da er ein wenig größer ist als ich, blockte der Jüngere wieder ab und spülte seinen Mund aus. Er entzog sich meinen Armen und bevor er das Bad verließ sagte er mit einem schönen und versauten Lächeln im Gesicht, „Das musst du dir schon verdienen Jule."

Es war mir zwar irgendwie super unangenehm, dass er mich unter Kontrolle hatte aber irgendwie fand ich diese Seite von dem Jüngeren unfassbar attraktiv. Ich nahm mir eine neue Zahnbürste aus Kais Badezimmerschrank und putze mir auch kurz die Zähne, dann verließ ich das Bad und machte mich auf den Weg in Richtung Küche. Kai stand am Herd und machte schon wieder Rührei, wie vor wenigen Tage, wo wir uns fast das erste mal geküsst hatte, ich mich aber noch unter Kontrolle haben musste, doch nun wusste ich, wie Kai zu mir stand und ich wusste, dass er dieses Mal nichts dagegen hätte. Mir war aber bewusst was er vor wenigen Minuten zu mir gesagt hatte, nämlich dass ich es mir verdienen musste und ich hatte auch schon eine Idee.

Torschuss trotz AbseitsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt