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「 IHR BEIDE KOMMT ZU SPÄT 」
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Völlig außer Atem lehnte ich mich gegen einer der Eingangstüren um erstmal wieder meine Lungen mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Meine Beine fühlten sich mittlerweile an wie Pudding und ich danke dem Universum, das genau heute unsere Sportstunde ausfiel.
Heute schrieben wir unsere Chemie Arbeit, die ich auf keinen Fall verpassen durfte. Ein Blick auf meine analoge Armbanduhr werfend stellte ich fest, dass ich verdammte 20 Minuten schon zu spät war. Frustriert atmete ich nochmals aus. Wäre mein Morgen normal verlaufen, säße ich genau jetzt ganz beruhigt im Unterricht und würde diese Arbeit schreiben. Das war jedoch nicht der Fall. Alles hat damit angefangen, das ich vergessen hatte, mein Handy über die Nacht aufzuladen. Blöderweise hat somit mein Wecker nicht geklingelt und ich habe verschlafen. Glücklicherweise war meine Mutter heute morgen etwas später zu Arbeit gefahren und hat gesehen, das meine Schultasche, die ich jeden Abend schon bereit neben die Haustür stelle, immer noch da war. Ich hatte also nur noch 10 Minuten um mich fertig zu machen und zur Bushaltestelle zu kommen. Das hätte ich tatsächlich geradeso geschafft, wenn ich nicht mein Glas Saft umgeworfen hätte und mich daraufhin komplett neu einkleiden musste. Es war eine Kettenreaktion des Grauens.
Naja und jetzt stehe ich hier. Ich hatte mich mit meinem Schicksal abgefunden und betrat dennoch mit leichter Hoffnung darauf, diese Arbeit irgendwie noch bestehen zu können, die Schule. Mitschreiben durfte ich bestimmt, jedoch war die Frage ob die Zeit ausreichen würde, um eine ansatzweise zufriedene Note noch zu bekommen.
Eigentlich hatte ich damit gerechnet, das die Flure der Schule Menschenleer waren, doch anscheinend war ich nicht die einzige, die sich verspätet hatte. "Peter?", sprach ich ihn etwas überrascht an. Daraufhin drehte er sich zu mir um. Erst war er genauso überrascht wie ich, jemanden zu sehen. Also nicht das es etwas total ungewöhnliches ist, das sich Schüler verspäten, doch ich war nicht davon ausgegangen das Peter einer dieser war und er dachte anscheinend genau das gleiche über mich in diesem Moment.
Wir gingen nun gemeinsam in Richtung unseres Chemieraums. "Auch den Bus verpasst?". Er lies ein zustimmendes Geräusch aus seinem Mund und lachte danach kurz auf. "Verschlafen. Ich hatte-", er stoppte kurz in seiner Erklärung, als würde er sich eine Ausrede einfallen lassen müssen. "- einiges zu tun gestern. Naja somit kam ich dann erst spät ins Bett und naja jetzt stehe ich hier mit dir. Was ist deine Ausrede?", fragte er mich etwas belustigt.
Ich musste zugeben, es war ganz angenehm mich mit ihm mal in Ruhe unterhalten zu können. Natürlich war das hier kein ausgiebiges Gespräch über irgendwelche Hausaufgaben oder sonstige Themen, dennoch, auch wenn wir beide in der gleichen Klasse waren und er eine Reihe vor mir saß, hatten wir beide nie wirklich viel miteinander zu tun. Etwas schade, denn ich mochte ihn wirklich sehr.
"Sagen wir so, es war eine Kettenreaktion an Ereignissen um es kurz auszudrücken." "Und die lange Version?", fragte er mich tatsächlich neugierig. Bevor ich ihm antwortete, fiel mir auf, das wir schon vor unserem Raum standen. "Ähm, das kann ich dir gerne nach der Arbeit sagen. Wir können gerne Reden auf dem Weg zum Mathe-Klassenzimmer reden. Natürlich nur wenn du willst.", machte ich ihm den Vorschlag. "Klar, gerne.", lächelte er mich daraufhin sanft an, das mich leicht rot werden ließ. "Sag mal hörst du das auch?", kam es nach einer unangenehmen Stille plötzlich von Peter. Erst jetzt fiel mir auf, dass wir Gerede aus dem Raum hören konnten. Komisch. Eigentlich sollte man keinen Mucks hören können.
Ich öffnete also die Tür und betrat den Klassenraum. Alle unterhielten sich gelassen miteinander und von einem Lehrer war weit und breit nichts zu sehen. Eine gute Freundin von mir, Claire, drehte sich zu mir um, als sie mich sah und kam zu mir. Peter und ich standen immer noch ziemlich verwirrt im Türrahmen des Raumes. "Wo hast du gesteckt? Ich hatte schon Angst du würdest mich alleine lassen.", scherzte Claire herum und schmollte spielerisch. "Wo ist denn der Lehrer? Ich dachte wir schreiben heute die Arbeit." "Habt ihr es nicht gesehen? Am Infobrett steht, das die verschoben wird. Aus gesundheitlichen Gründen des Lehrers oder so."
Peter und ich sahen uns anschließend gleichzeitig an und musste einfach nur lachen.
