STELL DIR VOR...
「 CLINT DENKT, DU SEIST IN GEFAHR 」
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"Ach Baghira. Du sollst doch nicht auf den Tisch.", ermahnte ich nun gefühlt zum tausendsten Male meine Bengalkatze, die erst seit einigen Monaten die Wohnung mit mir teilte. Baghira war eigentlich die Katze meiner älteren Schwester, doch als herauskam, das ihr Neugeborenes allergisch gegen Katzen war, musste sie für Baghira leider ein neues zuhause finden. Glücklicherweise wusste meine Schwester, dass ich schon immer eine eigene Katze haben wollte und kontaktierte mich daraufhin sofort.
Als ich Baghira hochnahm, gab sie ein lautes maunzen von sich. "Ja ich weiß das das cool ist auf jedem erdenklichen Möbelstück rumzuspringen, aber wir beide haben abgemacht, das du das nicht sollst." Jedes Mal führte ich diese Diskussion mit dieser Katze und jedes Mal glaubte ich, das Sie mich verstehen würde. Vielleicht tut Sie es ja auch, aber dann ignoriert Baghira dies wirklich gekonnt.
Gerade wollte ich Baghira behutsam am Boden absetzen, da sprang plötzlich eine Gestalt aus dem Nachbarzimmer um die Ecke und brüllte meinen Namen. Vor Schreck ließ ich Baghira los und schrie mir die Seele aus dem Leib. Man konnte mich mit Sicherheit in der Nachbarschaft hören, wenn ich Nachbarn hätte. Also sind es nur die Tiere im Wald und die Fische im Fluss, die meinen Schrei der puren Angst und Verzweiflung lauschen durften. Als ich die Person in ihrer schwarzen Montur jedoch erkannte, verstummte ich. "Verdammt Clint, was soll die scheiße!" Ich stützte mich an dem Küchentisch ab und versuchte meinen definitiv zu hohen Adrenalinspiegel wieder in Normalzustand zu bringen. "Geht es dir gut?! Wo ist er? Versteckt er sich?", befragte mich Clint stürmisch hintereinander und blickte sich währenddessen, mit seinem Bogen in der Hand, schützend um. Clint blickte um jede Ecke und öffnete jeden Schrank in Blicknähe. Ich schaute ihm nur verwirrt nach und versuchte mir irgendwie zusammenzureimen, was gerade hier vor sich ging. "Könntest du bitte aufhören mit- dem was auch immer du da tust." "Hat dich wer bedroht? Dir wehgetan?" Er blickte weiter durch die Räume und sogar aus jedem einzelnen Fenster in der offenen Küche, in der wir uns gerade befanden. "Clint. Clint!", schrie ich ihn nun an, weil seine Nervosität gerade sehr ansteckend war und langsam Panik in mir hochkam. Endlich hatte ich seine Aufmerksamkeit. "Könntest du mir Mal bitte erklären, was genau das hier wird?", wollte ich nun endlich eine Antwort auf sein Verhalten, das ich nicht im geringsten erklären konnte. „Du hast den Ich bin in Gefahr Knopf gedrückt und dann bin ich sofort hierher gekommen.", erklärte er mir endlich, blickte sich aber immer noch besorgt um. „Den - was nein, ich hab den Knopf nicht gedrückt. Hier ist keiner, ich war gerade am kochen." „Natürlich hast du den Knopf-." Clint hörte plötzlich auf zu reden, als er Baghira sah, die gerade wieder auf den Küchentisch sprang und wohlig vor sich hin maunzte. „Diese Katze. Ich glaub's nicht. Sie hat schon wieder den Knopf gedrückt.", legte Clint nun entsetzt seinen Bogen am Tisch neben Baghira ab, die sich glücklich direkt an diesen schmiegte. „Unglaublich." „Tut mir leid.", lächelte ich ihn entschuldigend an.
Das war nun das dritte Mal, das Baghira den Notfall-Knopf gedrückt hatte. Als Clint den Knopf in meinem Haus angebracht hatte, hatte ich Baghira noch garnicht. Auch als ich Sie dann aufgenommen hatte, dachte ich nicht daran, das Baghira den Knopf je finden würde. Naja irgendwie hatte Sie es dann doch geschafft.
„Wir bringen einfach den Knopf woanders an. Es wird dann nicht mehr vorkommen, versprochen." Ich blickte kurz sauer zu Bahira, die mir jedoch einen unschuldigen Blick zuwarf. „Sie ist eine verspielte Katze. Das ist eben ihre Natur ."
Ich ging zurück in die Küche und durchblätterte das Kochbuch, das ich eigentlich eben schon nach meinem Lieblingsrezept durchsuchen wollte. „Naja. Wenn ich ja schon Mal hier bin, könntest du wenigstens für mich mit kochen. Das bist du mir schuldig. Wir könnten aber auch-." „Clint!" „Ok ok schon gut. War ja nur ein Witz. Für mich mit kochen tust du aber trotzdem."
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