Kapitel 13

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In meine Sporttasche warf ich gemütliche Kleidung sowie Schlafklamotten und frische Unterwäsche. Immerhin würde ich das ganze Wochenende bei Ezra verbringen. Auch mein Laptop, Kopfhörer und Schulsachen warf ich hinein. Immerhin musste ich mich ja irgendwie das ganze Wochenende beschäftigen. Hoffentlich ließ er mich bei sich nicht verhungern. 

Da er mich in einer halben Stunde abholen wollte, ging ich noch duschen, um mich danach anzuziehen und zu schminken. Immerhin wollte ich nicht direkt aussehen wie der letzte Penner. Meine Badezimmerprodukte warf ich ebenfalls in die Tasche und setzte mich dann in die Küche, um auf ihn zu warten. 

Ich trug eine enge schwarze Hose sowie ein Oberteil, das nur aus Spitze bestand, sodass man meinen BH sehen konnte. Ich liebte dieses Oberteil, außerdem wollte ich Ezra weiter reizen. 

Mit einer gewissen Unpünktlichkeit hatte ich zwar gerechnet, aber auch eine Stunde nachdem er mich abholen wollte, war er immer noch nicht da. Mehrmals war ich ins Bad gegangen, um dort aus dem Fenster zu schauen, da es zur Straße hin platziert war und ich so gesehen hätte, ob er draußen stand, das war jedoch auch nicht der Fall gewesen bisher. Genervt seufzte ich. Selbst kontaktieren konnte ich ihn nicht, da ich seine Nummer nicht hatte. 

Irgendwann wurde mir das alles zu doof, weshalb ich begann, mir die Kante zu geben und auch über zwei Stunden nach der abgesprochenen Uhrzeit war er noch nicht da. Wir hatten ausgemacht, dass er mich um 7 abholt und nun um halb 10 war er immer noch nicht aufgetaucht. Mittlerweile dämmerte es immer mehr. Dann konnte ich genau so gut auch feiern gehen, wenn er eh nicht auftauchte. Da war ich wenigstens unter Menschen und nicht wie auf dem Präsentierteller wie zuhause. Meine Tasche ließ ich neben der Wohnungstür liegen, bevor ich mich mit gewissem Pegel auf den Weg in meinem Lieblingsclub machte. 

Ich mogelte mich am Türsteher vorbei und begab mich an die Bar, um mir einen Drink nach dem anderen zu genehmigen. Heute hatte ich keine Lust zu tanzen, ich wollte mich einfach besaufen und unter Menschen sein. 


Ezras p.o.v.

Mein Blick fiel auf die Uhr meines Handys. Ich hatte mich noch etwas ausgeruht nach dem Sport, damit ich Lorelei besser ertragen konnte mit ihrer aufgedrehten Art. Eigentlich hatte ich einen Wecker gestellt, aber den hatte ich wohl überhört, denn meine Uhr zeigte mir halb 11 an, obwohl ich eigentlich einen Wecker auf halb 7 gestellt hatte. "Fuck", fluchte ich und sprang direkt aus dem Bett, um mir meine Schuhe anzuziehen und zu meinem Auto zu sprinten. Ich hoffte inständig, dass ihr nichts passiert war, denn wenn ich sie schon beschützen sollte, war sie wohl auch irgendwo in Gefahr. Sie selbst war mir eigentlich vollkommen egal, aber ich hatte wenig Lust, dass mich Lorenzo einen Kopf kürzer machte, wenn ihr etwas zustieß, auch wenn ich nicht wusste, wieso sie ihm so wichtig war. Vielleicht war es, weil sie noch so jung war. Immerhin war sie erst 17, wenn ich mich richtig erinnerte. 

Vor ihrem Haus fand ich recht schnell einen Parkplatz, wo ich mein Auto abstellte. Schnell ging ich zum Haus, dessen Haustür wie immer offen war. Schnell lief ich die Treppen hoch und klopfte an der richtigen Wohnung angekommen kräftig gegen die Tür. 

Eine augenscheinlich drogenabhängige Frau öffnete die Tür und schaute mich überrascht an. "Bitte?", fragte sie vorsichtig. Scheinbar war das Loreleis Mutter, die mich verängstigt ansah. "Ist Lorelei da?", fragte ich so freundlich wie möglich, sie schüttelte jedoch den Kopf. "Sie ist vor eineinhalb Stunden weggegangen. Vermutlich ist sie feiern", erwiderte sie. 

Mist. Wieder bewies Lorelei mir, wie naiv und leichtsinnig sie war. "Ach, dann ist sie schon losgegangen. Hat sie ihre Sachen mitgenommen? Sie wollte bei Will schlafen", dachte ich mir etwas aus, was sie scheinbar glaubte. "Ach du bist ein Freund von Will. Ihre Tasche ist noch hier", sagte sie und drückte mir eine schwarze Sporttasche in die Hand. "Danke", erwiderte ich lächelnd und wünschte ihr einen schönen Abend, bevor ich das Haus verließ. 

Während ich die Tasche in den Kofferraum warf, überlegte ich, wo sie sein könnte. Instinktiv fiel mir der Club ein, in dem ich sie schon mehrmals getroffen hatte. Ich parkte davor und stieg aus. Mit energischen Schritten ging ich auf den Eingang zu, wo der eine Türsteher mit mir einschlug und mich reinließ. Mit meinen Augen suchte ich den Raum ab, fand ihre beinahe weißen Haare jedoch nirgends. 

"War heute Abend ein Mädchen mit silbergrauen Haaren hier?", sprach ich den Barkeeper an, der direkt nickte. "Ich habe sie aber zuletzt vor 10 Minuten gesehen, als sie zu den Toiletten getorkelt ist", antwortete er. Als Dank drückte ich ihm ein Trinkgeld in die Hand und ging direkt zu den Toiletten. Es war mir egal, dass ich als Mann in die Frauentoilette ging, jedoch sah ich sie dort in einer Ecke auf einer Bank sitzen. Sie war kreidebleich. 

"Lorelei", sprach ich sie an und rüttelte an ihrer Schulter. Sie atmete zwar, war jedoch nicht bei Bewusstsein. Wach bekam ich sie auch nicht, jedoch murmelte sie die ganze Zeit unverständliche Worte vor sich hin. Vermutlich hatte sie einfach viel zu viel getrunken. Selbst von einer leichten Backpfeife und kaltem Wasser wurde sie nicht wirklich wach, weshalb ich sie einfach auf den Arm nahm und heraustrug. 

Auf dem Weg nach draußen nickte ich dem Barkeeper noch einmal dankbar zu, bevor ich mit Lorelei auf dem Arm den Club verließ. "Was ist denn mit der passiert?", fragte der Türsteher überrascht. "Hoffentlich hat sie nur zu viel getrunken", erwiderte ich besorgt, worauf er mir half, sie auf den Beifahrersitz zu setzen und anzuschnallen. Kurzerhand bedankte ich mich bei ihm, bevor ich zu mir nach Hause fuhr. Dieses Mädchen brachte mich noch zur Weißglut. 

Bei mir angekommen holte ich zuerst die Tasche aus dem Kofferraum, die ich mir umhängte, bevor ich sie vom Beifahrersitz hob und in meine Wohnung trug. Sie war zwar nicht schwer, jedoch war es trotzdem anstrengend, sie mehrere Stockwerke nach oben zu tragen, da der Aufzug kaputt war. Oben angekommen legte ich sie auf mein Bett und stellte die Tasche vor meinem Kleiderschrank ab. Aus ihrer Tasche holte ich eine Shorts, die mir sehr nach Schlafkleidung aussah und legte sie auf die Bettkante, bevor ich ihr ihre Schuhe und die enge Hose auszog. Sie hatte wirklich makellose Haut. Sanft strich ich über ihren Oberschenkel, bevor ich ihr die Shorts anzog. Sie brummte und drehte sich auf die Seite. Belustigt schaute ich sie dabei an, bevor ich mich selbst neben sie legte. Immerhin musste ich überwachen, ob sie weiter atmete. 

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