36. Enttäuschung

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–– Nächster Tag ––

Ich war schon auf den Beinen und machte mich und einen kleinen Koffer fertig für den heutigen Tag. Heute stand nämlich was besonderes an, denn ich dachte es wäre mal eine gute Idee meine richtige Mutter kennenzulernen, da ich endlich mal wissen wollte wer mich geboren und dann verlassen hat, vielleicht hatte sie auch gute Gründe, doch das entscheide ich erst wenns Zeit dafür ist. Also buchte ich nachdem ich alle Kerzen, die Karte, das Messer und das ganze Blut was noch da war auf und sagte Briana und meiner Mutter das die beiden für 2-3 Tagen einen Wellnesstag zusammen verbringen werden. Ich dachte es würde beidem mal nicht schaden zusammen etwas zu machen und sich besser kennenzulernen. Und das natürlich im besten Wellnesshotel der Stadt, dem Mandarin Oriental, ich war gestern Abend noch beim Chef von dem Hotel und hab 2 Zimmer für die Damen schon reserviert, er warrecht freundlich als ich ihn manipuliert hatte. Beide waren dann natürlich einverstanden mit der Sache, plus ich bekam von meiner hübschen Freundin einen leidenschaftlichen Kuss bevor ich dann zum Flughafen fuhr. "Wenn du Probleme hast oder sonst was, ruf mich an. Verstanden?" fragte Briana mich und küsste Stück für Stück jeden einzelnen Teil meines Halses, einer der Dinge die sie so sehr liebt zu machen.

Am Flughafen angekommen musste ich 30 Minuten warten, da der Flieger irgendeine Verspätung oder so hatte, also ging ich in den Läden hier mal durch und stöberte in der Schokoladenabteilung, bis ich dann Trüffelpralinen fand und dachte ich könnte es meiner Mom geben, wenn sie ihren Sohn nach etwa 23 Jahren wieder sieht.
Danach holte ich mich nen Kaffee und setzte mich neben eine junge Dame die am telefonieren war. "- keine Sorge, es wird niemand wissen das ich schwanger bin, ich habe sogar eine Größe extra gekauft um es besser zu verstecken. Was denkst du denn was mein Vater sagen würde wenn ich-" "entschuldigen sie, dürfte ich mich hierhin setzten?" fragte eine kindliche Stimme, als ich mich dann umdrehte sah ich ein Paar mit einem Kind, ich nickte und lächelte das kleine Kind an. Was mein Lächeln erwiderte, süß.
Gut das ich davor jagen war und etwas gegessen habe, sonst hätte ich das Bedürfnis das Kind jetzt im Nu auszutrocknen und das wollte ich nicht den Eltern UND dem Kind tun.

Nach ein paar Minuten kam dann auch schon die Aussage das der Flieger bereit wäre, alle neben mir standen sofort auf und flitzten rüber zum Steward der schon auf die Fahrgäste wartete und checkte bei jedem die Ausweise und die Tickets ab. Bis dann fast niemand mehr dort anstand stand ich auf und ging ebenfalls dahin um endlich in den Flieger einzusteigen.

Während dem Flug konnte ich irgendwie nicht still sitzen, denn allein der Gedanke das ich in 8 Stunden meine Mutter sehen werde, die Frau die mich wirklich geboren hat und leider aber auch verlassen. Doch es gab bestimmt Gründe weswegen sie mich als Baby schon verlassen hat, denn eine Mutter kann doch logischerweise nicht so einfach sein eigenes Blut und Fleisch verlassen. Oder vielleicht doch? Es kann ja sein das sie mich einfach nicht wollte, vielleicht waren ja 2 Kinder aufeinmal zu anstrengend und ich war vielleicht das anstrengendere Kind gewesen.
Aber vielleicht machte ich mir auch nur zu viele Gedanken, denn ich weiß ja theoretisch garnicht von meiner Mutter, weshalb ich nicht mehr weiter daran grübelte und stattdessen mein Abendessen verschlingte, man bin ich hungrig, dachte ich und aß dann den letzten Bissen.

Danach schlief ich irgendwann dann doch ein und träumte über meine Mutter. Sie hatte kastanienbraunes Haar und grüne Augen, vermutlich hat mein Vater dann die Blonden Haare die ich von ihm dann theoretisch geerbt habe. Sie erklärte mir eine Geschichte währenddessen wir alle am Tisch saßen, also Risar und meine Mutter, wo mein Vater war wusste ich nicht, aber es hatte bestimmt irgendwelche Gründe weshalb ich ihn nicht sah.
Wir lachten sogar zusammen, als wären wir eine kleine glückliche Familie- "Sir?", eine Stimme fing an mit mir zu reden, doch ich wusste nicht von wo sie kam. Plötzlich rüttelte die ganze Welt und ich erwachte, ich war garnicht in einem Haus gewesen und mit meiner Familie gegessen. Sondern war im Flugzeug oder besser gesagt ich war endlich in London angekommen. Bald werde ich sie sehen, aber, wie sieht sie denn eigentlich aus? Ich überlegte nach, vielleicht ein Lokalisierungszauber? Des wäre das einzig logische jetzt.

In einem Hotel angekommen wo ich mich kurz mal gebucht habe, ging ich ins Zimmer und lächelte als ich sah das es hier Kerze gab. Ich nahm mir alle zu Hand und machte damit einen Kreis, von der Rezeption hatte ich auch noch nach einer Londoner Karte gefragt und tat sie in die Mitte des Kreises hin. Dann nahm ich mir den Buttermesser der zum frühstücken gedacht war und Schnitt mir mal wieder in die Hand um dann den Zauber auszusprechen. Also "Phasmatos Tribum Nas Ex Veras, Sequita Saguines, Ementas Asten Mihan Ega Petous", das Blut fing an Richtung Osten zu fließen, genau zu einer der bekanntesten Restaurants in London, the Wolseley.
"Was sollte denn meine Mutter dort machen wollen? Ob sie berühmt ist?" dachte ich und räumte schnell alles auf um sie endlich mal zu sehen. Auch wenn ich nicht wusste wie sie eigentlich aussah.
Ich kaufte mir eine U-Bahnkarte und stieg in den nächsten ein. London war voll mit Menschen, es war wohl sehr schlau davor noch etwas Blut zu trinken, denn sonst wäre vermutlich jetzt jeder der hier ist Tod. Ich atmete auch mehrmals durch um das rauschen des Blutes zu ignorieren, auch wenn es meinen Ohren sehr verlockend klingt.
Bis ich an der nächsten Station ankam, überlegte ich nach was ich meiner Mutter sagen könnte, ob ich sie befragen sollte warum sie mich als Baby an wildfremden überließ? Obwohl nein, das können wir auch erst später besprechen, ich würd eher als erstes alles über sie wissen wollen, also ob ich ein Vater habe und ob wir eine Vampirfamilie sind oder eine Hexenfamilie, denn das fragte ich mich irgendwie schon die ganze Zeit, denn Risar war zumindest nur ein Vampir und kein Hexer, aber ob es dann auch bei meinen Eltern genauso ist?

An der Station angekommen stiegen ich und sehr viele Passanten ebenfalls aus der Bahn. Ich sah kurz an mir runter und merkte das ich nichts schickes an hatte, ich kann doch nicht so in ein teures Restaurant gehen. Ich lief hoch an die Oberfläche und sah einen Laden der Anzüge verkaufte. Ich ging rein und manipulierte sofort die Verkäuferin, denn da ich kein Geld zurzeit dabei hatte, musste ich leider mit Manipulation jetzt einkaufen. Ich probierte ein dunkel blaues an das zu meinen Augen passte und ging zum Spiegel, die Verkäuferin sagte zu mir, "Sir, sie müssen sich diesen Anzug holen, der steht ihnen so gut als wäre es nur für sie gemacht worden" ich lächelte sie an und meinte "dann werde ich es mir holen".
Wir gingen beide zur Kasse und als Sie mich abkassieren wollte, sah ich ihr in die Augen und flüsterte ihr "ich werde wieder kommen und das Geld erst später geben, also bezahle es für jetzt für mich", Sie lächelte mich an "Kein Problem!" Und nahm aus ihrem Geldbeute das Geld und legte es in die Kasse. Wir verabschiedeten uns und ich ging mit dem neuen Anzug zu meiner Mutter.

Im Restaurant angekommen wurde ich irgendwie nervös, ich fing sogar an zu schwitzen obwohl es nicht mal warm war, vermutlich lag es wegen der Nervosität das ich sie endlich sehen werde.

Ein junger Mann fragte mich am Eingang ob ich einen Tisch reserviert hätte, doch ich sagte ihm das ich jemanden hier treffen würde. Ich sah mich um und sah wie gutangezogene Menschen an Tischen aßen und lachten.
Doch ich konnte durch meine Fähigkeiten als Vampir hören das ein Tisch in diesem Restaurant über geschäftliches redeten, um Bücher, Roman und einem Deal. Vermutlich verhandelten sie um ein Buch das bald rausgebracht werden? Ich sah mich um von wo die Stimmen kommen könnten und sah direkt in grüne Augen, die meinen sehr ähnlich waren. Es war vermutlich meine Mom, denn eine etwas ältere Dame die mich leicht erschrocken aussah, sah genau wie ich aus. Nur halt weiblicher und etwas älterer.

Wir sahen uns ein paar Sekunden an, und obwohl es nur für paar Sekunden andauerte, spürte ich die Bindung zwischen uns, ihr Herz pulsierte etwas schneller als durchschnittlich. Als ich dann zu ihr laufen und sie in die Arme nehmen wollte, sah sie wieder zurück zu ihrem Tisch und entschuldigte sich bei den 2 Herrschaften die gegenüber von ihr saßen.
Vermutlich die zwei Geschäftsmänner, das müsste doch dann heißen das meine Mutter eine Schriftstellerin oder eine Autorin ist. Doch das war nicht wichtig, das wichtigere war das sie mich einfach ignorierte, ob sie mich erkannt hat? Bestimmt oder, weil ich kann mir diese Bindung doch nicht einfach so vorgestellt haben.
Ich spürte einen Stich in meinem Herzen und ging einfach raus aus diesem Restaurant.

Silence - Witch and Vampire《Pausiert》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt