Zeit zum Nachsitzen

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~Kapitel 3~

"Today, you have 100% of your life left."

Die erste Woche verging wie im Flug. Was unter anderem daran lag, dass der Unterricht um einiges anspruchsvoller geworden war und die Professoren uns in nahezu jedem Fach einen Aufsatz aufgedrückt hatten.
Umso erfreuter waren wir, als es endlich Freitag war, wir den Unterricht für den Tag hinter uns gebracht hatten und bloß noch die Feier anstand.
Und für mich noch das Nachsitzen.

"Bitte erschlagt mich, ich will den Nachmittag nicht zusammen mit Black beim Nachsitzen verbringen", jammerte ich meine Freunde in der großen Halle beim Essen voll.

"Sieh es doch nicht als Nachsitzen, sondern eher als einen Freitag Nachmittag mit einem hübschen jungen Typen", neckte Lexi mich und zog die Augenbrauen hoch.

"Die Vorstellung, dass ich meinen Freitag Nachmittag freiwillig mit ihm verbringe ist noch tausend mal schlimmer, also nein danke", erwiderte ich.

"Du musst ein bisschen aufgeschlossener und netter werden, wenn ich dich dieses Jahr mit jemanden verkuppeln soll", merkte sie an.

"Wie gut, dass du das nicht sollst. So, ich muss los, wir sehen uns später im Gemeinschaftsraum."
Ich schob mir das letzte Stück von meinem Bagel in den Mund, ehe ich mich auf den Weg zu Professor Slughorn machte.

Er hatte Black und mir gestern mitgeteilt, er wolle uns in der Lagerkammer im Kerker sehen, in der Zutaten für Tränke oder andere Zauber aufbewahrt wurden.

Dort angekommen wartete Black bereits vor der Tür, vom Professor war noch keine Spur zu sehen. Als Black mich bemerkte tauschten wir wortlos einen Blick aus und wandten uns sogleich wieder voneinander ab. Zum Glück dauerte es nicht lange, bis Professor Slughorn schließlich zu uns stieß.

"Schön, dass Sie beide hier sind", begrüßte er uns, als wären wir freiwillig zum Helfen gekommen.

Ich ahnte bereits, was wir hier tun sollten und als er uns den Raum aufschloss bestätigte sich meine Vermutung.
Auf dem Boden befanden sich unzählige Kartons, die mit den verschiedensten Dingen gefüllt zu sein schienen.

"Ihre Aufgabe ist eigentlich ganz simpel. Die ganzen Zutaten und Gegenstände in den Kartons sollen an ihren entsprechenden Platz in den Regalen geräumt werden. Sehen Sie sich ein wenig um, Sie werden schon merken, was wo hingehört. Oh, und da es ja eine Strafe sein soll", er streckte seine Hand aus. "Ihre Zauberstäbe bitte."

"Was?" fragten Black und ich synchron, woraufhin wir uns kurz ansahen.

"Mit Magie wäre das wohl kaum eine Bestrafung. Außerdem habe ich nicht vor Sie die ganze Zeit zu beaufsichtigen und bevor Sie beide sich wieder in die Haare kriegen würde ich es bevorzugen, wenn Sie dabei keine Zauberstäbe bei sich trügen. Also?"

Widerwillig händigten wir ihm unsere Zauberstäbe aus.

"Na dann, ich werde später nach Ihnen sehen. Sollten Sie aus irgendwelchen Gründen viel früher fertig sein finden Sie mich in meinem Büro." Mit den Worten fiel die Tür hinter uns ins Schloss und wir waren allein.

Wortlos ging ich zu einem der Kartons und begann mit der Arbeit. Je früher wir fertig wären, desto eher konnte ich von hier verschwinden. Black tat es mir gleich und fing ebenfalls an, einige Sachen ins Regal zu räumen.
Bei einigen Sachen wusste ich wirklich nicht, wo sie hingehörten und ich war mir sicher, bestimmt schon die Hälfte von all dem Zeug falsch einsortiert zu haben.

Dark, Darker, Black - Sirius Black/Rumtreiber Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt