Notlügen

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~Kapitel 16~

"White lies for Black guys."

"Bereit"? fragte Zack.

"Nein", erwiderte ich mit einem gezwungenen Lächeln und atmete tief ein und hörbar wieder aus.

"Na dann, auf geht's." Er schaute mich beruhigend an und stach mir spielerisch mit dem Ellenbogen in die Seite.

Ein paar Sekunden später und dank Flohoulver stand ich im Kamin im Haus meiner Eltern. Unser großes Wohnzimmer erstreckte sich vor mir. Ich blickte auf das beigefarbene Ledersofa, auf dem meine Eltern mich bereits erwarteten. Zack wurde vermutlich gerade dieselbe Szene vor sich haben.

Meine Mom war die erste, die auf mich zugelaufen kam und mich in eine herzliche Umarmung schloss.

"Hi Mom", flüsterte ich in ihre dunklen Haare, die ich von ihr geerbt hatte.

"Hallo Liebling, schön, dass du hier bist."

"Dad", meinte ich, als ich mich von meiner Mom löste und mich in seine bereits geöffneten Arme begab.

"Hallo Freya."

"Setz dich doch, ich lasse uns Tee und Gebäck bringen", meinte meine Mom und deutete auf das Sofa. "Dorothea?" rief sie nach unserer Hauselfin, die sogleich angelaufen kam.

"Ja M'am?" Oh, Miss Freya, wie schön Sie zu sehen. Ich hoffe Sie haben eine angenehme Zeit in Hogwarts verbracht."

"Hallo Thea, das habe ich", erwiderte ich freundlich und schüttelte ihre kleine Hand mit meiner. Mit großen Augen sah sie mich an, wo diese Geste ihr schließlich so fremd war. Auch meine Eltern beäugten mich kritisch und ich wusste, was in ihrem Kopf vor ging. Sie hatten mir so oft zu erklären versucht, dass Dorothea eine Angestellte und keine Freundin war, doch Thea begleitete mich nun schon mein Leben lang und gehörte für mich zur Familie. Sehr zum Leidwesen meiner Eltern.

"Bring uns doch bitte etwas Tee, Kekse und Muffins", warf meine Mom ein.

"Natürlich M'am, kommt sofort."

Sofort eilte sie in die Küche, während meine Mom sich neben mich setzte.

"Entschuldigt mich, aber ich muss noch einmal ins Ministerium. Ich wollte dich zumindest kurz gesehen haben Freya, aber ab morgen habe ich frei", erklärte mein Dad und gab meiner Mom und mir zum Abschied einen Kuss auf die Wange. "Bis später ihr zwei, macht euch einen angenehmen Nachmittag."

"Bis später Dad", erwiderte ich und im nächsten Moment apparierte er bereits davon.

Mein Dad arbeitete gemeinsam mit meiner Mom im Zaubereiministerium in der Abteilung für internationale magische Zusammenarbeit. Während Dad sich hauptsächlich mit der Angleichung der nationalen und internationalen Zaubereigesetzte befasste, kümmerte Mom sich um die Geheimhaltung der Magie.

"Also Liebling, wie läuft es in der Schule? Kommst du gut voran?" eröffnete meine Mom das Gespräch.

"Ja, es läuft gut. Ich bereue ein wenig Astronomie gewählt zu haben, aber ich werde das Fach bestehen", erklärte ich.

"Du arbeitest in dem Fach mit diesem Black-Jungen zusammen, richtig?" fragte sie, ohne dass ich in ihrem Gesicht einen Hauch davon entdeckte, was sie darüber dachte.

Dark, Darker, Black - Sirius Black/Rumtreiber Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt