~Kapitel 27~
Manchmal beneidete ich die anderen Häuser darum, dass sie von ihrem Gemeinschaftsraum oder dem Schlafsaal nach draußen blicken konnten.
Die Gryffindors hatten eine fantastische Aussicht auf den See, die Hufflepuffs hatten alle möglichen Blumen und Pflanzen vor ihren Fenstern, dessen himmlische Düfte in ihre Räume gelangten und die Ravenclaws hatten von ihrem Turm einen unglaublichen Ausblick.Doch jedes Mal, wenn ich vor unseren hohen Fenstern saß und in das Herz des großen See's blicken konnte, verflog jeglicher Neid. Ob tagsüber oder nachts, man sah immer wieder die verschiedensten Fische vorbeischwimmen, mit Glück sogar manchmal ein paar scheue Seemenschen oder den großen Kraken. Das Wasser dämmte jegliche Geräusche, weswegen unser Kerker stets etwas friedliches und ruhiges ausstrahlte.
Auch an jenen Abend, nachdem Black und ich uns voneinander verabschiedet hatten, genoss ich jenen wunderbaren Ausblick und ließ die kürzlichen Ereignisse noch einmal in meinem Kopf ablaufen.
Wir hatten uns geküsst, Black und ich hatten uns tatsächlich geküsst. Ich blickte hinab und umfasste den Anhänger, der sich noch immer unter meinem Wappen befand. Automatisch bildete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht. Wir hatten nicht weiter darüber gesprochen, hatten nicht beschlossen, was wir nun waren, oder wie es weitergehen sollte. Nein, wir haben einfach den Moment geschehen lassen, frei von jeglichen Problemen.
Ein Blick auf meine schlafende Freundin rief mir jedoch ins Gedächtnis, dass die Probleme durchaus noch bestanden. Man sah keinerlei Verletzungen mehr, niemand hätte Lexi ansehen können, was vor wenigen Tagen mit ihr geschehen war und dennoch würde es niemand von uns je vergessen können, besonders sie nicht.
Ob meine Eltern ebenfalls so weit gehen würden? Ob sie mich von der Schule nehmen, zu einer Entscheidung drängen und letzten Endes sogar foltern würden? Ich fand keine Antwort auf diese Fragen, wusste jedoch, dass ich es nicht herausfinden wollte. Früher oder später musste ich mir wohl doch die Frage stellen, wie es weitergehen sollte, doch in jener Nacht war genug geschehen.
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Im zweiten Schuljahr hat unser Mitschüler Simon den Trank in seinem Kessel zum explodieren gebracht. Mehr noch, die herausspritzende Flüssigkeit, die sich wie eine Fontäne im gesamten Raum ausbreitete, landete in den umliegenden Kesseln. Ein einziger Tropfen seines selbst gebräuten Unglücks reichte aus, dass auch die anderen Tränke exlodierten. Slughorn war noch immer traurig, dass Simon sich nicht daran erinnern konnte, wie er diesen Trank versehentlich hergestellt hatte, doch er breitete sich so aus, dass am Ende jeder einzelne Kessel betroffen war und explodierte. Es war eine riesige Sauerei und ein höllischer Lärm.
Doch jener Lärm war wie das lese Zirpen einer Grille, verglichen mit dem Geschrei von Ophilia und Lexi, als ich Ihnen in der großen Halle erzählt hatte, was zwischen Black und mir vorgefallen war. Zwischen ihrem Schreien stellten sie mir tausende Fragen, wovon ich kaum eine einzige beantworten konnte. Ein Glück, dass die Halle bis auf uns leer war.
"Ich hab doch gesagt, dass das unser bestes Jahr wird", rief Lexi völlig aus dem Häuschen. "Jetzt müssen wir nur noch dich mit Zack zusammenbringen."
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Dark, Darker, Black - Sirius Black/Rumtreiber
Fanfic¬from enemies to lovers-story¬ Viele mächtige Zaubererfamilien legen einen großen Wert auf ihren Status als Reinblüter. So auch die Familien von Freya Ivry und Sirius Black. Letzterer hat sich von seiner Familie mitsamt ihren Weltanschauungen entf...