~Kapitel 23~
Wir standen noch lange vor den Toren des Schlosses, so als käme Lexi jeden Moment zurück. Doch die Tore blieben zu und unsere Freundin kam nicht zurück.
Dass ich weinend und in Zack's Armen im Eingang stand, genau so wie Ophilia, die noch immer in den Armen ihres Bruders lag, interessierte uns nicht. Auch die neugierigen und verwunderten Blicke der Schüler, die an uns vorbei liefen, kümmerten mich nicht.
Ein paar waren dabei gewesen, als Lexi mit ihren Eltern verschwand. Sie hatten schockiert am Rand gestanden und alles mit angesehen. Vermutlich würde morgen die ganze Schule bescheid wissen, solche Nachrichten verbreiteten sich wie ein Lauffeuer. Doch auch dieser Punkt war mir in jenen Moment mehr als egal.
Meine Augen brannten bereits, als ich mich von Zack löste. Auch er hatte einen traurigen Gesichtsausdruck. Ebenso wie Nick. Als er nach dem Training erfuhr, was los war, mussten wir ihn davon abhalten zu Lexi's Eltern zu stürmen. Es wäre ein netter, doch erfolgloser Versuch geworden. Die beste Möglichkeit die wir hatten war zu warten, bis sie wieder bei uns war.
"Freya, kannst du heute bei mir schlafen?" fragte Ophilia mich.
Es war eine schöne Idee, auch ich hätte sie heute gerne bei mir. Doch ob der Gryffindor-Schlafsaal hierfür die beste Option war?
"Du kannst auch zu mir kommen", schlug ich vor.
"Euer Gemeinschaftsraum ist voll, die Hälfte davon würde über mich herfallen wenn sie sehen, dass eine Gryffindor auch nur einen Fuß in den Kerker setzt", erwiderte sie und lag damit leider völlig richtig.
"Und über mich fällt bei euch keiner her?" fragte ich sie.
"Höchstens ein Viertel", meinte sie und lächelte schwach. Das Lächeln war jedoch nicht stark genug, dass es ihre Augen erreichte und womöglich lag es an ihrem traurigen Blick, oder der Tatsache, dass auch ich keine Kraft hatte, weshalb ich zustimmte die Nacht bei den Löwen zu verbringen.
"Du bist sicher, dass du das tun willst? Wenn wir hier eine Ansage machen wird niemand Ophilia blöd kommen, besonders nicht wenn Nick als ihr Bruder hier ist", meinte Zack, der in der Tür meines Schlafsaals lehnte, als ich meine Decke und mein Kopfkissen schnappte.
"Schon okay, es ist nur für eine Nacht. Für Ophilia mache ich das gerne. Und ehrlich gesagt will ich nicht hier liegen und auf Lexi's leeres Bett starren. Nicht heute."
"In meinem Bett ist jederzeit Platz für dich", scherzte er und versuchte mir ein Lächeln zu entlocken, wofür ich ihm dankbar war. "Ich würde ja anbieten dich bis in den Schlafsaal zu begleiten, aber ich glaube, wenn ich heute einen Fuß in die Höhle der Löwen setze endet es in einer Prügelei."
"Das macht nichts, Ophilia meinte sie warnt die Leute vor, dass ich heute bei ihr übernachte und sorgt dafür, dass niemand seinen Senf dazugibt."
Und sie hielt ihr Wort. Als ich gemeinsam mit Ophilia den Gemeinschaftsraum betrat lagen zwar alle Blicke auf mir, allerdings sagte niemand ein Wort. Ich konnte auch keines ertragen, nachdem wir geschlagene zehn Minuten versuchten, die fette Dame davon zu überzeugen, eine Slytherin erneut in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors zu lassen. Sie wollte partout die Tür nicht öffnen, obwohl Ophilia das Passwort gesagt hatte. Erst, als ich drohte, ihr eine Ladung Insekten ins Bild zu zaubern, gab sie klein bei. Drohungen waren manchmal eben doch ein effektives Mittel.
"Komm, wir gehen nach oben. Marlene liegt heute wegen ihrem gebrochenen Knöchel noch auf der Krankenstation und Dorcas bleibt dort, damit sie nicht so alleine ist. Wir haben also unsere Ruhe.
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Dark, Darker, Black - Sirius Black/Rumtreiber
Fanfiction¬from enemies to lovers-story¬ Viele mächtige Zaubererfamilien legen einen großen Wert auf ihren Status als Reinblüter. So auch die Familien von Freya Ivry und Sirius Black. Letzterer hat sich von seiner Familie mitsamt ihren Weltanschauungen entf...