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Das Bild hab ich aus dem Internet: https://www.pinterest.de/pin/782430135263248060/

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y/n's Sicht

Ich sah die Frau abwartend an. In ihren manikürten Händen hielt sie mein Ticket und scannte es ein. Ich verdrehte nur die Augen. Ich wollte hier weg. Tokyo war wunderschön aber anstrengend. Ich hatte es satt, mich immer mit den gleichen Leuten zu beschäftigen. Immer der gleiche schlechte Einfluss, der auf mir lastete. Immer die gleichen Menschen, die irgendwas brauchten und dann zu mir rannten, weil sie sonst niemanden hatten. Ich verstand es nicht, wie jemand lange genug in so einem Leben feststecken konnte. Niemand hielt es lange aus, wenn er geärgert wurde oder sich unwohl fühlte. Die Frau räusperte sich und ich sah ihr direkt in die Augen. Meine Augen waren kalt und sie wurde nervös unter meinem Blick. Ich nahm mein Ticket entgegen und machte mich auf dem Weg. Kaum hatte ich die große Halle verlassen, ertönte ein ohrenbetäubendes Kreischen. Ich sah kurz auf und wich einem Mann aus, der genervt grummelte. Du mich auch. Er lief gehetzt weiter und inzwischen war die Menge so laut, dass man kaum sein eigenes Wort verstand. Desinteressiert lief ich weiter, während alle Ausschau hielten. Wer oder was der Grund war, war uninteressent. Im Endeffekt würde es mein Leben nicht beeinflussen und ich hätte niemanden geholfen, wenn ich mich wie eine Verrückte benahm und nach dem Grund suchte.

Der Mann von gerade eben lief erneut an mir vorbei. Dieses Mal war er etwas schneller und noch gereizter. In seinem Ohr war ein schwarzer Knopf, der kaum auffiel, außer man schenkte diesem Beachtung. Er sprach leise mit sich selber, auch wenn ich bezweifelte, dass er wirklich mit sich selbst sprach. Vermutlich hatte er einen seiner Kollegen angefunkt. Der Mann warf mir einen kurzen Blick zu ehe ich eine bekannte Stimme hörte und aus den Gedanken gerissen wurde. "Kuroo", sagte ich fast gelangweilt. Der hochgewachsene Junge mit der gutaussehenden Bad-Hair-Day-Frisur sah mich schmunzelnd an. Neben ihm stand ein Junge, der fast genauso aussah wie Kuroo, nur, dass dieser braune Haare hatte und diese gestylet waren. (Der Typ ist ausgedacht, ganuso wie der Typ mit dem Knopf im Ohr) "Naw, fliegt das Baby davon?", fragte genau dieser. Kuroo warf ihm einen kurzen Blick zu.

Es war nicht so, dass ich diesen Jungen nicht mochte. Aber er nervte mich tierisch und wenn er nicht das bekam, was er wollte, musste man einstecken können. Er hatte mich lange Zeit auf Schritt und Tritt verfolgt und auf mich eingeredet, ehe ich das erste Mal seine Faust im Gesicht hatte. Inzwischen hatte ich aufgehört zu zählen, wie oft mich dieser Kerl verprügelt hatte und ich hatte aufgehört zu zählen, wie oft ich mich freiwillig verprügeln ließ. Ganze drei Mal landete ich schon im Krankenhaus. Die Ärzte hatten keine Erklärung und ich wollte nichts sagen. Man ließ mich in Ruhe und beachtete mich nicht, solang ich nichts sagte und einfach nur anwesend war. Er war einer der wenigen, die mir Tokyo zur Hölle gemacht haben. Kuroo hatte versucht mir die Zeit schön zu machen, aber irgendwie war er gescheitert. Ich war beim Volleyballclub aber bereits nach nur 6 Monaten hatte ich den Platz abgegeben. Das Team war nett und vergötterte mich, doch ich hatte das Team nie an mich heran gelassen. Vielleicht war ich auch daran Schuld, dass sich der Typ vor mir so viel erlaubt hatte.

"Sie hat ihre Zunge verschluckt", lachte er. Bis heute weiß ich nicht, wie er heißt. Auch wenn mir bereits ein paar Mal gesagt wurde, wie er hieß, schien sich diese Info nicht in meinem Kopf abzuspeichern. Ich zog eine Augenbraue hoch und sah zu Kuroo. Dieser lächelte gequält. Kuroo... er war ein Fall für sich. Er sah sich als Beschützer oder Freund und versuchte mich die ganze Zeit ins Leben zurück zu bringen. Er lächelte und war mal schlecht gelaunt, wie jeder Mensch. Aber er war auch Fake. Wenn er hinter den Rücken anderer Leute fies sprach und denen dann ins Gesicht log. Ich hasste es und vertraute ihm nicht. Der namenlose Junge riss mir das Ticket aus der Hand. "Miyagi?", fragte der Typ. "Und kein Rückflug?", fügte er hinzu. "Seoul war leider ausgebucht", meinte ich trocken und Kuroo schmunzelte. "Kein Rückflug also? Naw, hat das Baby etwa Angst bekommen vor dieser Stadt?", fragte der Kerl. Kuroo boxte ihn in die Seite.

"Ihr solltet das Mädchen in Ruhe lassen", mischte sich der Kerl ein, dem ich schon zwei Mal begegnet bin. Er riss meinem Mobber das Ticket aus der Hand und gab es mir zurück. Er schob mich etwas weg. "Pass auf dich auf", meinte er genervt und lief dann weiter. Er sah sich um, als würde er etwas suchen. Oder jemand? Ich lief wortlos zu meinem Gate. Ich wollte nichts, als weg.

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Das Flugzeug war bereits 20 Minuten in der Luft. Der Junge neben mir hatte eine Makse und eine Cap auf. Man sah kaum sein Gesicht. Es wäre mir egal, wenn er nicht genau neben mir sitzen würde. Denn ich musste mal auf Toilette, doch er saß im Weg. Seine Köpfhörer waren laut und ich hörte die ganze Zeit den nervigen Ton seiner Musik. Ich mochte Musik, sie ließ mich alles vergessen. Aber ich war dabei alleine, in meinem Zimmer, mit meinem Musikgeschmack. Ohne das ein Fremder neben mir saß. Ich tippte ihn an und er sah müde zu mir hoch. "Ich muss durch", meinte ich. Er zog etwas die Beine ein. Mit einer fast schon geschmeidigen und routinierten Bewegung drückte er eine eingehende Nummer weg. Hatte der Junge denn nie etwas von Flugmodus gehört?

Als ich zurück kam, war sein Handy tatsächlich auf Flugmodus geschalten. Die Musik war leiser und die Maske war in seiner Hand. Der Junge kam mir bekannt vor. Ich drehte mein Gesicht weg. Vermutlich hätte ich nie wieder an diesen Jungen gedacht, wenn er mich nicht die ganze Zeit so ansehen würde. Ich spürte ständig seinen Blick auf mir. Genervt sah ich ihn an. Meine Augen bohrten sich in die schokoladenfarbigen Augen des Jungen. Während dieser Blick eigentlich jeden Nervös machte, blieb er ruhig. "Was ist?", fragte ich ihn. Er drehte seinen Kopf weg. Woher kannte ich ihn? Ich erinnete mich an einen Jungen, der dem Jungen neben mir zum Verwechseln ähnlich sah. "Oikawa oder?", fragte ich desinteressiert. Der Junge sah mich erschrocken an. "Woher wusstest du das?", quietschte er. "Bis eben gar nicht", meinte ich und drehte meinen Kopf weg.

"Du willst kein Autogramm oder Foto? Du erkennst mich und dich juckt es nicht?", fragte er ungläubig. Ich nickte und steckte mir die Kopfhörer ins Ohr. Ich wollte nicht unfreundlich sein, aber was würde mir das bringen, wenn ich ein Foto oder etwas der Gleichen bekommen würde? Er war kein Teil meines Lebens und irgendwie war er für mich irrrelveant (das Wort ist richtig geschrieben obwohl es so falsch aussieht) und so konnte ich damit Leben, die Berühmtheit zu ignorieren. "Ähm", begann er und ich zog demonstrativ den Körpfhörer aus dem Ohr. "Du kommst mir bekannt vor", meinte er. Ich nickte. "Du mir auch", meinte ich.

Ich wusste wie er es meinte. Denn Oikawa und ich kannten uns bereits. Ich war im ersten Jahr der Kitagawadaichii gewesen, als er im dritten Jahr war. Und obwohl man es kaum glauben konnte, waren wir sogar Freunde. Oikawa war ein enger Bekannter, aber ich bin im zweiten Jahr bereits nach Tokyo gezogen und Oikawa hatte mich vergessen. Es wunderte mich nicht, auch wenn es etwas weh tat. "Darf ich wissen wie du heißt?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf und schloss die Augen. Wieder spürte ich seinen Blick auf mir. Mir fiel etwas ein und obwohl es mich nicht interessiert, wollte ich doch einen Gedanken weniger haben, der mich nervte. "Oikawa? Wieso bist du auf den Weg nach Miyagi, obwohl morgen ein Konzert in Tokyo ist? Und gehörte der Typ, etwas kleiner wie du, mit nem Knopf im Ohr zu dir?", fragte ich ihn. Oikawa wurde blass. "Shit. Shinji sucht mich wahrscheinlich. Ja, der Kerl gehört zu mir. Nur leider weis er nicht, dass ich mir eine Auszeit gönne", lachte Oikawa falsch auf. Ich verdrehte die Augen, hörte weiter Musik und ignorierte den berühmten Musiker. Sollte es mir doch egal sein. Er war kein Teil meines Lebens und solange er sich nicht weiter in meine Privatsphäre drückte, war es mir auch egal.

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Hey Hey Hey!!!

Ich bin zufrieden damit. Ich wollte y/n zwar noch kühler wirken lssen, aber ich denke, es würde aufdauer den Leser (also euch) ebenfalls runter ziehen. Also hat y/n doch ein bisschen Leben in ihren emotionslosen Charakter bekommen XD
Sie wird sowieso nich ewig so kalt sein :))

Freu mich wie immer über Kommis, Votes, etc.

Schaut bei Jassi_khx vorbei, die sich diese Story mehr oder weniger gewünscht hat. Sie ist eine gute Freundin mit deinem goldenem Herz und sie hat mega gute Storys. Also wenn ihr nicht wisst, was ihr lesen sollte schaut auf meinem und/oder auf ihrem Account vorbei :))

Egal, zu viel geredet. Ich melde mich nicht immer unter den Kapiteln lol
Viel Spaß beim weiter lesen!

~F

𝕋𝕙𝕖 𝕗𝕒𝕝𝕝𝕖𝕟 𝕒𝕟𝕘𝕖𝕝 // Oikawa x Reader (Idol AU oder so)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt