y/n's Sicht
Ich wusste nicht, was in mir vorging aber mein Herz tat weh und in Dauerschleife hörte ich Oikawa seinen Song. Anders wie bei dem Mini-Konzert für die Sportler war der Song im Album mit den anderen Membern eingesungen und etwas schneller als die Acoustic-Version die Oikawa auf der Bühne geliefert hatte.
Ich seufzte leise, schloss die Augen und genoss es einfach, dass ich meine Ruhe hatte vor den Jungs. Meine Gedanken kreisten und immer und immer wieder fragte ich mich, was in Oikawa vorging, als er mich so angesehen hatte. Und vor allem fragte ich mich, wann mir dieser Idiot so wichtig geworden war. Die letzten Monate, das letzte halbe Jahr, war einfach an mir vorbeigezogen und ich hatte nichtmal bemerkt, wie schnell die Zeit verging und wie eng wir alle miteinander zusammen wuchsen. Jedes Mal, wenn der Song vom neuen startete, brach etwas in mir.
Selbst als mein Handy klingelte, ließ ich es einfach klingeln. Ich hatte keine Motivation dazu, mit jemanden zu reden. Mein gesamter Körper schien endlich sich entspannen zu können und nur meine Gedanken und mein Gewissen ließen mich nicht zur Ruhe kommen. Es klopfte und Yato -er war einer der Bodyguards und hatte mich an dem Tag bleitet, wo Oikawa die Essensschlacht veranstaltet hatte- steckte den Kopf zur Tür rein. "Telefon", flüsterte er und hielt mir sein Handy entgegen. Ich sah ihn emotionslos an und seufzte nur. "Hm?" "Wo bist du?", fragte sofort die Stimme von Sugawara. "Ich bin... äh... in der WG", antwortete ich unsicher. "Und wieso? Hast du Oika-" "Ich habe seinen Song gehört, ja. Ich habe meine Tage bekommen, Suga. Ich wollte einfach nur ins Bett mit einer Wärmflasche", log ich. "Oh, natürlich. Gute Besserung und wenn was ist, ruf an oder frag Yota", seufzte Sugawara. Sofort hatte ich ein schlechtes Gewissen. Aber was hätte ich sagen sollen? 'Habe seinen Song gehört und liege nun mit grundlosem Herzschmerz im Bett'?
"Yota? Wann haben die Jungs ihre Tour? Wann geben sie ihre Konzerte?", fragte ich leise nach. Er sah mich fragend an. "Keine Ahnung, die Termine wurden ja ständig verschoben. Mal, weil das Album zu spät war, dann zu früh. Mal, weil es unter den Membern Stress deswegen gab und so weiter. Der aktuelle Termin ist heute in einem Monat", sagte er. Unsicher nickte ich.
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"Jungs?", fragte ich, als wir zwei Tage später frei bekommen hatten und uns alle ins Wohnzimmer gesetzt hatten. Oikawa hatte mich keinen Blick mehr gewürdigt und ich ignorierte ihn aus Prinzip ebenfalls. Diese Vertrautheit von den Tagen davor war weg. Mein Herz raste, wenn er da war und gleichzeitig schmerzte es. Hunger hatte ich nicht wirklich und wenn ich so darüber nach dachte, wusste ich, dass ich diese Sache hier beenden musste. Es war zum Schutz von uns allen. "Was ist los, du siehst so aus, als würdest du uns gleich eine verdammt schlechte Nachricht sagen", hauchte Terushima, der erstaunlich ruhig ist. Seufzend nickte ich. "Ich... also... in einem Monat beginnt eure Tour und ich will ehrlich gesagt nicht mit dabei sein. Ich bin bereits wieder unsichtbar für alle, da ich weder in Posts noch sonst wo dabei bin. Ich will selber durchstarten", begann ich. Alle starrten mich an, bis auf Oikawa. Dieser hatte seinen Kiefer angespannt und spielte nun mit seinem ausgeschaltenem Handy.
"Ich möchte studieren gehen. Ich habe eine Zusage bereits bekommen und sobald ihr zurück seit, können wir wieder so gut wie jeden Tag zusammen verbringen. Es ist nur so, dass ich nicht abhängig von euch sein will und sollte. Und eure Gruppe besteht aus 5 Membern, nicht aus 6. Ich bin dankbar, dass ich eine lange Zeit hinter den Kulissen mit dabei sein durfte, aber jetzt wird es Zeit, dass ihr wieder eure Wege geht und ich wieder meine", beendete ich meine Rede. Dass ich mir dabei selber unfassbar weh tat, ignorierte ich. Und auch die Tränen die in den Augen der anderen schimmerten wurden ignoriert.
"Du willst uns also alleine lassen?", fragte Akaashi. Es klang, als würde seine Stimme nicht ganz funktionieren und es klang wie ein Krächzen. "Du willst uns im Stich lassen?", kam es von Oikawa. Sofort sah ihn jeder an. "Ich lasse euch nicht im Stich, Oikawa", verteidigte ich mich. Seine Stimme klang rau und alles andere als freundlich. Es kam mir so vor, als würde seine Stimme jedes Mal ein Messer in meine Brust rammen, egal, was er sagte. Oder was er sang. Was war das nur? Wieso tat es so weh? "Doch natürlich. Dann wird es wieder so sein wie vor keine Ahnung wie vielen Jahren. Wir entfernen uns und der Kontakt bricht ab. So war das doch oder? Und das ist das, was du immer wolltest! Die ganze Zeit, während du hier warst, hast du immer eine Alternative gehabt. Du konntest jeder Zeit gehen und-" "Halt mal die Luft an, Oikawa. Wir haben ihr ihre Freiheit genommen. Oder eher du. Wir sollten ihr jetzt die Möglichkeit lassen, ihr Leben zu leben!", fauchte Suna ihn an.
Suna hatte nicht ganz unrecht. Jedes Mal wenn ich gehen wollte, kam Oikawa und hatte mich aufgehalten. Er hatte mich in Miyagi abgefangen. In Toyko mich umgerannt und am Flughafen hatte sein Bodyguard -Shinji- mich eingesammelt. Jedes Mal, wenn ich gehen wollte, durfte ich nicht und jetzt unterstellte er mir, dass ich die Alternative nicht genutzt hatte?
"Komm du mir jetzt nicht so. Von Anfang an war klar, dass sie bei dir am Arsch hängt, Suna. Von Anfang an, hast du auf sie eingeredet und ihr Sachen gesagt, die wir nie sagen konnten. Dieses Mädchen hat viel durchgemacht, sie braucht uns!", keifte Oikawa. "Tooru", flüsterte ich und sofort verstummte er. "Es tut mir leid. Alles. Aber ich kann das nicht", mit diesen Worten verließ ich das Wohnzimmer und für die folgende Tage bis Ende der Woche hatte ich nicht vorgehabt wieder raus zu gehen. Oikawas von Schmerz verzogenes Gesicht verfolgte mich tagtäglich, bis in meine Träume.
Ich hatte bereits alle Vorbereitungen getroffen gehabt. Ich würde gerne meinen Bachlor of Arts machen beim Tanztherapie Studium. Heißt ich würde neben der Uni einen Großteil meiner Zeit im Tanzstudio verbringen. Und da ich bei meiner Bewerbung erwähnt habe, dass ich mehrere Monate mit den Jungs unter einem Dach gelebt habe, hatte ich den Platz schnell bekommen. Ich würde nächste Woche umziehen und wenn die Jungs ihr erstes Konzert haben, würde ich meinen ersten Unitag haben. Ich würde gehen und dieses Mal wirklich.
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"Danke", flüsterte ich, als Suna und Shinji die letzten Kartons in meine Wohnung trugen. Die Wohnung war für den teuren Preis lächerlich winzig, aber wenigstens war ich in der Nähe der Uni und dem Tanzstudio. Eigentlich hatte ich eine gute Lage erwischt und da diese Uni wirklich nur für alle Studien die mit Kunst, Krativität und Schauspiel zu tun haben war, würde ich kaum jemanden treffen, der mich von damals kennen könnte.
"Kein Ding", schnaufte Suna. Er setzte sich neben mich auf die Matratze. Shinji stellte den letzten Karton in die Küche und streckte sich dann. "Ohne dich wird es in der WG wieder komplett kaotisch und gleichzeitig wird es verdammt ruhig", murmelte Shinji. Ich nickte und zog die Beine an, so, dass der Bodyguard sich setzten konnte. "Am Montag geht es los", flüsterte ich und spielte mit meinen Händen. "Ja... versprichst du mir, dass wir uns wieder sehen?", wollte Suna wissen. Ich biss mir auf die Lippe, drehte mich zu ihm um. Das 'Nein' welches ich sagen wollte, würde ich niemals über die Lippen bekommen. Ich nickte also nur. Er holte erleichtert Luft während mich das schlechte gewissen und der eklige Druck in der Brust zerfraß.
Oikawa hatte Recht, ich wollte das abziehen, was er damals getan hatte. Aber es gab drei Unterschiede. Wir waren älter, dieses Mal sind mehrere Person mit hineingezogen worden und außerdem hatte mein Kopf endlich das akzeptiert, was mein Herz schon immer gewusst hatte: ich hatte mich in Oikawa Tooru verliebt. Das würde die schmerzhaftesten Monate meines Lebens werden. Ich hatte 6 Semester, heißt ich würde 3 Jahre meines Lebens in einer Uni verbringen. Ohne den Jungs. Ohne Oikawa. Ohne der Person, die ich liebte. Ohne der Person, die für mich eine Droge war.
"Ich weiß, dass die Jungs dir viel bedeuten und dass vor allem Oikawa dich aus deiner grauen Welt geholt hat. Aber bitte, lass dich nicht zerstören. Lass dich nicht kaputt machen von den Gefühlen, die dich am Anfang alle einholen werden okay? Tooru muss es auch schaffen", erklärte Suna. Dann stand er auf, verabschiedete sich von mir. Er drückte mich fest an sich, so, dass ich jede Muskelbewegung spürte. Die Wärme, die er ausstrahlte. Ich hatte mich an die Umarmungen von den Jungs gewöhnt, sie waren meistens flüchtig und mit Spaß verbunden. Aber diese Umarmung war voller Emotionen, sie sollte mir Schutz geben und sie sollte mir alles sagen, was Suna mit Worten nicht konnte. "Goodbye my beautiful and strong girl", murmelte er. Es brach mir das Herz und Tränen begannen zu fließen, kaum, dass er das ausgesprochen hatte.
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schaut bei Jassi097 vorbei~~
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𝕋𝕙𝕖 𝕗𝕒𝕝𝕝𝕖𝕟 𝕒𝕟𝕘𝕖𝕝 // Oikawa x Reader (Idol AU oder so)
FanfictionY/n sah keinen Sinn darin, irgendwelche Gefühle zu zeigen. Sie wurde bis jetzt immer nur verletzt und sah es nicht ein, erneut das Risiko einzugehen. Als sie dann auf den Weg nach Miyagi war, lief sie am Flughafen in Tokyo dem Bodyguard eines gwisse...