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Bild aus: https://www.wattpad.com/stories/oikawa?locale=de_de

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y/n's Sicht

Der Junge neben mir ließ mich tatsächlich irgendwann in Ruhe. Ich bemerkte immer wieder seinen Blick, aber wieso sollte mich es stören? Ich habe in Tokyo bis jetzt auch jeden Blick ignorieren können. Blicke, die auf mir lasteten, weil mein Gesicht zusammen geschlagen war. Blicke, die auf mir lagen, weil ich völlig zerstört war. Aber ich hatte mich daran gewöhnt, war eine Meisterin darin geworden alles und jeden zu ignorieren und auf Provokationen gab ich auch einen Pfiff. Der Junge neben mir bewegte sich kurz, so, dass meine Aufmerksamkeit kurz zu ihm glitt. Oikawa hatte sich einfach nur gestreckt. Mein Körper hatte gezuckt, sich erschrocken. Er hatte Angst. "Sorry, wollte dich nicht erschrecken", lachte Oikawa. Fand er es lustig, dass er meine Schwäche genutzt hatte? Ich wusste doch, dass Oikawa fake war. Ich hasste es, wie er sich benahm. Als wäre alles auf dieser Welt ohne Sorgen und er belog sich selbst, wenn er uns alles etwas vorspielte. Wortlos sah ich aus dem Fenster und beobachtete dabei, wie die Städte Japans unter uns vorbei zogen. Nach insgesamt 60 Minuten Flugzeit, landeten wir.

Wir applaudierten und standen dann der Reihe nach auf. Oikawa schaltete direkt sein Flugmodus ab und lief neben mir her. Sein Gesicht völlig verpuppt. Oikawa dachte gar nicht erst daran mir von der Seite zu weichen. "Shinji", sagte Oikawa zuckersüß. Ich verzog angewidert das Gesicht. Er war wirklich mehr als nur Fake. Ich kann mir nicht vostellen, jemals mit ihm richtig zu reden, wie Bekannte. Oikawa und ich waren einmal Freunde, in einem anderen Leben. Das was uns jetzt verband, war ein einfacher Flug in einem unbequemen Flugzeug. Wortlos änderte ich meine Richtung, doch Oikawa folgte mir einfach, als wären wir zusammen hier. "Nein. Ich bin in Miyagi. Ja", murmelte Oikawa und man bemerkte, dass er mehr als nur genervt war. Was sollte ich denn dazu sagen? Ich wollte einfach hier weg. Der Brünette stand neben mir und wartete bis der Koffer auf dem Kofferband erschien. Oikawa hatte inzwischen sein Telefonat beendet. Er starrte mich erneut an. "Was?", fragte ich angepisst. Er musterte mein Gesicht und als er mich perfekt mit meinen Namen ansprach, klappte mir die Kinnlade runter. "Ich wusste, ich kenne dich", sagte er zufrieden von sich selbst.

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Oikawa hatte nicht aufgehört mich zu nerven. Ich hatte keine Lust, dass er sich weiterhin in meinem Leben einmischte. Ich war hier, um neu anzufangen und nicht um weiterhin meiner Vergangenheit über den Weg zu laufen. Obwohl ich vielleicht nicht direkt Miyagi hätte nehmen sollen, da ich hier lange Zeit gelebt hatte. Und obwohl ich die ganze Zeit einfach nur weg wollte, saß ich nun hier mit Oikawa in einem Café. Was hätte es mir gebracht, nein zu sagen? Vermutlich hätte er mich einfach mit geschliffen. Lieber verbrachte ich eine Stunde in einem Café mit einem quasi Fremden, als mehrere Stunden ein nerviges Anhängsel zu haben. Und so landete ich in der Gesellschaft des Braunhaarigen.

"Danke, Kunimi", sagte Oikawa gerade zu der jungen Bedienung. Kunimi? Er ging auch auf die Kitagawadaichii soweit ich mich erinnerte. "Er sorgt dafür, dass man uns hier in Ruhe lässt. Ich hasse es von meinen Paparazzi und Fans überall belästigt zu werden", sagte er seufzend. Sein Lächeln wich ihm dabei aber nicht vom Gesicht. Er sah mich glücklich an und ich rümpfte nur die Nase. Es war nicht so, dass ich Oikawa nicht mochte, aber es kotzte mich an, wie er sich benahm. Ich ignorierte den Fakt, dass ich ihn mal kannte. Und da haben wir es: KANNTE. Also Vergangenheit. Woher sollte ich wissen, wie er jetzt war? Darauf gab es keine Antwort, zumindest jetzt noch nicht.

"Du siehst so angepisst aus", sagte der Sänger vor mir und drückte mir seinen Zeigefinger in die Wange. Wenn Blicke töten könnte, wäre er bereits tot. Er wich unsicher zurück und zum ersten Mal an diesem Tag bemerkte er, dass er in meiner Anwesenheit etwas getan hatte, was mich störte. "Sorry", murmelte er. Ich seufzte nur tief. "Warum hast du mich hier her geschleppt? Wieso bist du hier und nicht in Tokyo? Und warum lässt du mich nicht einfach gehen?", fragte ich. Geduldig sah ich mein Gegenüber an. Dieser schien gründlich nach zu denken. Langsam verschwand sein Lächeln und er sah mir in die Augen. Das Glänzen wurde blasser, verschwand allerdings nicht komplett. Sein Lächeln verflog, aber sein Mundwinkel sank nicht nach unten. Er behielt eine neutrale Maske aufrecht.

"Wir haben uns seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen, Prinzessin. Wir waren mal Freunde, schon vergessen? Wir haben so viele tolle Sachen erlebt. Ich dachte, dass-" "Es ist Vergangenheit", unterbrach ich ihn. Er nickte und trank einen Schluck seines bitteren Getränkes. "Ich bin hier, weil ich eine Auszeit brauche. Ich liebe es mit den Jungs auf der Bühne zu stehen. Sugawara ist ein unglaublicher Sänger, Terushima tanzt besser wie jeder den ich kenne, Suna hat die perfekte Tonlage für tiefe Töne und-" "Du rennst also weg?", fragte ich nach. Oikawa nickte und sah zur Seite. Ich wollte ihm sagen, dass er nicht alleine ist und ich ebenfalls einfach nur wegrenne. Aber Oikawa war einfach nur ein Fremder für mich. Jemand, der mich zufällig angesprochen hatte. Es war Zeit, dass ich ging. "Man sieht sich, Oikawa. Bitte lass mich gehen okay? Und deine Fans sollten nicht enttäuscht werden. Meine Schwester würde ALLES dafür tun, dich nur sehen zu können", meinte ich. Oikawa sah einfach nur auf den leeren Teller. "Oikawa?", fragte ich leise nach.

Ich machte mir keine Sorgen und sicherlich würde ich auch ziemlich bald den Brünetten vor mir vergessen, aber ich wollte ihn nicht so geknickt sitzen lassen. Das war nicht fair. Obwohl... das Leben ist eben nicht fair. Mädchen wurden Vergewaltigt, weil sie im Sommer eine kurze Hose tragen und mussten sich rechtferitgen, wegen ihrer Unterwäsche. Sowas war nicht fair. Die Welt war ein ekelhafter Ort und jeder, der dachte, unsere Politik und diese ganzen Regeln wären alle fair und gut, der belog sich selber. (Ich sage hier NICHT meine Meinung. Ich finde es gut, dass es Regeln gibt, auch wenn ich nicht alle befürworte und vieles nicht ganz gerecht finde) Oikawa sah auf und zwang sich zu einem Lächeln. "Man sieht sich bestimmt, Prinzessin", murmelte er. Er bezahlte für mich und brachte mich nach draußen. Wortlos verschwand er und ich blieb kurz wie versteinert stehen. Was zur Hölle war das?

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Schaut bei diesem (wunserbaren) wunderbaren Menschen vorbei: Jassi_khx

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𝕋𝕙𝕖 𝕗𝕒𝕝𝕝𝕖𝕟 𝕒𝕟𝕘𝕖𝕝 // Oikawa x Reader (Idol AU oder so)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt