Chapter VIII

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"Was ist so lustig?" Augenblicklich fährt ein Blitz durch meinen Körper und ich versteife mich.

Das kann doch alles nicht wahr sein.

Draco kommt mit langen Schritten in die Bibliothek und bleibt vor mir steh'n. Es kann doch nicht wahr sein, dass er überall dort auftaucht, wo ich gerade war. Er geht mir so unglaublich auf die Nerven, ich beginne meinen Kiefer zu mahlen. Jetzt war ich wütend.

"Was geht dich das an?", blaffe ich, mein Blick immernoch auf Nic gerichtet.

"Du bist schlecht drauf, was?" Ich sehe von der Seite, wie sein Blick zu Nic streift. Missbilligend mustert er ihn. Dann gleitet sein Blick zurück zu mir und er leckt sich einmal über die Unterlippe. Diese kleine Bewegung löst zu viel in mir aus, soviel war klar.

Ich lege meinen Blick von ihm ab und sehe stattdessen zu Nic, der etwas verwirrt zwischen mir und ihm hin und herschaut. "Scheint als sei da dicke Luft zwischen euch. Wollt ihr, dass ich euch alleine lasse?", fragt er dann.

Wieso wollen mich ständig alle mit Draco alleine lassen?

"Ich dachte schon, du würdest nie verschwinden", höre ich Draco murren. Nic sieht zu ihm, dann beginnt er zu grinsen und verschwindet. Dass die Nachhilfe erst in einer halben Stunde enden würde, ignorierte er wohl.

"Hat er dich angefasst?" Verwirrt sehe ich zu Draco der mich von der Seite mustert.

"Was?" Er rollt seine Augen.
"Und wenn's so wäre, würde es dich nichts angehen."
"Und wie es mich etwas angeht."
"Nein, tut es nicht."

Ich rolle meine Augen und sehe auf den Boden vor mir. Er hat sie doch nicht mehr alle. Ich gehörte nicht ihm.

"Und was ist mit dir? Ich könnte dich das Selbe fragen. Was ist mit dir und diesem schwarzhaarigen Flittchen heute in der Großen Halle?" Ich hätte mir am liebsten selbst gegen das Schienbein getreten. Sofort erhellt sich Draco's Miene und er beginnt zu grinsen.

"Wieso, bist du etwa eifersüchtig?"

"Sicherlich nicht", sage ich, klinge Draco aber wohl nicht überzeugend genug, denn sein Grinsen wird noch größer.

"Harry."

Als er meinen Namen sagt, zucke ich zusammen. Er steht direkt vor mir, hebt seine Hand langsam bedacht auf meiner Wange ab und sieht mir dann in die Augen. Mein Herz beginnt zu rasen und ich muss mich wirklich zusammenreißen, nicht schwach zu werden. Wie ein Bescheuerter, gehe ich in meinem Kopf immer wieder mein Mantra durch. Nicht schwach werden, nicht schwach werden, nicht schwach werden.

"Du merkst es doch auch", flüstert Draco und drückt seinen Körper gegen meinen.

"Ich kann diese Anziehung zwischen uns förmlich spüren und ich kann nicht in Worte fassen, was du mit mir machst. Ganz alleine deine Anwesenheit berauscht mich und ich will nichts sehnlicher, als dich und deinen anbetungswürdigen Körper."

Meine Wangen werden rot. Aber genau das will er doch. Das geht aber nicht. Hier geht es gerade um viel mehr und das scheint er einfach nicht zu kapieren.

Seine Hand verlässt meine Wange, während ich mein Mantra in meinem Kopf immer wieder aufsagen zu versuche. Langsam streicht zu über meinen Hals, wandert meine Taille entlang und legt sich auf meinen Hintern. Mit der anderen Hand umfasst er meine Taille.

"Fuck, ich würde dich so gerne vögeln", raunt er. Bald schon schmecke ich Blut. Ich sollte wirklich aufhören mir so feste auf die Lippe zu beißen.

Dann zieht er mich mit einem beherzten Ruck gegen seine Brust. Sofort betört mich der Geruch seines Aftershave's und macht es mir unmöglich weiter stark zu bleiben. Als seine Lippen dann meinen Hals berühren, kann ich mein Stöhnen nicht mehr unterdrücken und merke sogleich das sichere Grinsen auf Draco's Lippen.

Dieses Grinsen jedoch ist mein Stoß zurück in die Echtheit und sofort drücke ich ihn von mir.

"Verdammt, was stimmt denn nicht mit dir?", will ich wissen und drücke mich an ihm vorbei. Etwas verdattert dreht er sich zu mir um, und für einen kurzen Moment denke ich, dass er wirklich nicht versteht, was hier los ist.

"Dir ist wirklich nicht zu helfen. Du kapierst es immernoch nicht, oder?", frage ich ein weiteres Mal aufgebracht. Draco zieht seine linke Augenbraue nach oben. Das ist mir genug Antwort.

"Hör mir mal zu. Ich gehöre nicht dir. Ich kann reden mit wem ich will, ich kann daten wen ich will und ich kann schlafen mit wem ich will. Das geht dich nichts an und wenn du denkst, dass du ein Anrecht auf mich hast, weil wir uns geküsst haben, dann liegst du falsch. Ich bin kein Flittchen, dass du einmal fickst. Du hast mir keine Vorschriften zu machen und das schon garnicht über mein Leben. Wenn du mich wirklich so sehr willst, wie du es immer sagst, dann musst du dich wohl etwas mehr ins Zeug legen."

Ich schnappe nach Luft, aber bevor Draco etwas erwidern kann, rede ich weiter.

"Und wenn du denkst, dass ich einer von deinen Flittchen sein will, die du einmal fickst, um sie dann fallen zu lassen. Dafür bin ich nicht zu haben. Wenn du mich willst, dann ganz - oder garnicht."

Voller Stolz atme ich auf und versuche es mir nicht anmerken zu lassen, dass meine Beine bereits zitterten. Ich kann selbst nicht glauben, dass ich das alles gerade wirklich gesagt habe, dennoch klopfe ich mir innerlich auf die Schulter.

Ich hätte alles erwartet, nur dich das Draco amüsiert zu lachen beginnt und mich in binnen an das Bücherregal gedrückt hat. Seine Augen scannen meinen Körper als er sich zu meinem Ohr beugt.

"Und jetzt hörst du mir mal zu, Harry. Ich habe schon immer das bekommen, was ich wollte und ich werde auch dich bekommen. Doch was auch immer du darunter verstehst - so wird es nicht laufen. Ich gehe keine enge Bindung mit jemanden ein. Das habe ich nie getan, und das werde ich nie tun. Ich habe kein Blümchensex, gehe Händchen haltend nebeneinander und gebe dir ein Kuss zum Abschied - so bin ich nicht. Und auch wenn du dich dagegen wehrst, es wird passieren und das weißt du. Es wird nurnoch eine Frage der Zeit sein, bis du mich anflehst mit dir zu schlafen. Du wirst betteln, dass ich dir deinen kleinen Hintern versohle. Und bis dahin-" Draco greift beherzt in meinen Hintern und mir entflieht ein weiteres Stöhnen.

"-kannst du ja noch so tun, als würdest du mich nicht wollen."

Damit macht er einen Schritt zurück und geht. Er geht. Und ich kann sein bescheuertes Grinsen förmlich spüren.

"Wir sehen uns, Harold."

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55 days to fall in love with you [drarry]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt