Chapter X

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"Bist du sicher?", flüstert Nic und ich nicke schnell. Seine haselbraunen Augen sind vom Alkohol leicht rot und liegen auf mir. Seine Lippen leicht geöffnet. Bevor ich ein Rückzieher mache, beuge ich mich vor und ein paar Sekunden später spüre ich seine Lippen auf meinen. Sie sind warm und schmecken nach dem Wodka, den wir in den letzen Minuten getrunken hatten. Dennoch fühlte es sich nicht so an, wie bei Draco. Nicht so intensiv, nicht so gut.

Stop.

Ich versuche Draco so gut es geht aus meinen Gedanken zu verbannen und beginne meinen Mund zu öffnen. Nic löst sich von mir und ich beiße mir auf die Unterlippe.

"Der war filmreif", kichert Pansy. Ich drehe meinen Kopf von Nic ab und sehe in die Runde. Draco sieht aus, als würde er jeden Moment in die Luft gehen. Gut so. Dann treffen meine Augen auf seine und ich bekomme kein gutes Gefühl.

"Warheit oder Pflicht, Jess", bestimmt Draco laut, obwohl er nicht einmal an der Reihe war. Jess legt ihre eine Hand ans Kinn, bevor sie zu grinsen beginnt.

"Pflicht!"

"Dann-", er macht eine Pause und sein Augen treffen auf meine.

"Küss mich." Ich nehme aus dem Augenwinkel klar, wie Jess rot wird. Mir wird übel. Seine Hände finden ihre Hüfte und er zieht sie näher zu sich. Dann treffen seine Lippen auf ihre. Mein Magen dreht sich um, nur fand ich keinen Grund dafür.

Er war nicht mein Freund, er konnte küssen wen er wollte. Wem mache ich hier was vor?

Ich sehe weg.

"Warheit oder Pflicht, Harry?" Ertönt eine Stimme an meinem Ohr, welche sich kurz darauf als die von Draco herausstellt. Ich sehe auf. Was hatte er vor?

"Warheit." Er grinst mich an, als wäre es genau das, was er erwartet hatte.

"Mit wie vielen hattest du es?" Bloßstellung also. Was hatte ich auch anderes erwartet.

"Ich passe." Meine Stimme ist fest. Draco beugt sich vor, um Jess etwas in ihr Ohr zu flüstern. Etwas wohl ziemlich Amüsierendes, denn sie beginnt zu kichern.

Er will spielen? Fein, das kann er haben. "Wobei"- alle Blicke liegen auf mir. "Zählen Jungs auch?" Draco entgleiten alle Gesichtszüge.

"Dann war es Einer." Lüge. Ein Raunen geht durch die Runde.

Ich merke garnicht, dass Draco aufgestanden ist. Erst als er meine Hand greift, und mich quasi von meinem Platz auf die Füße zerrt, merke ich, dass er vor Wut schäumt.

"Lass mich los", sage ich mit aufgebrachter Stimme, aber Draco ignoriert mich und zieht mich ungeirrt weiter. Bald erreichen wir das obere Stockwerk. Draco geht auf eine Tür zu, welche er aufreißt, um mich kurz danach mit dem Rücken dagegen zu drücken.

"Was willst du?", frage ich entsetzt. Jetzt war auch ich wütend.

"Was ich will?!" , blufft Draco. Seine Augen sind fast schwarz.

Er beugt sich zu mir runter herunter, durchbohrt mich mit seinem Blick und jagt mir so einen Schauer über den Rücken.

"Du fragst was ich will?", knurrt er und kommt meinem Gesicht noch ein Stück näher. Beklommen nicke ich. Gleich darauf beginnt mein Herz zu rasen. Scheiß Verräter.

"Ich habe dir bereits gesagt, dass ich nicht teile, Harry!" Es geht also wirklich um die Lüge mit dem Sex. Ich lasse ihn jedoch in dem Glauben und verschränke meine Arme vor der Brust. Dann sehe ich an ihm vorbei.

"Ich kann schlafen mit wem ich will." Seine Augen verengen sich und der Griff um mein Handgelenk wird etwas fester. Mit einem Ruck zieht er mein Gesicht zurück zu ihm und hält mein Kinn fest, sodass ich keine Chance habe meinen Kopf wegzudrehen.

55 days to fall in love with you [drarry]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt