Chapter XIV

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Als ich in meinem Schlafsaal ankomme, überrascht es mich nicht, dass noch Licht brennt. Auch nicht überraschen tut es mich, dass Ron auf noch immer wach ist. Er sitzt auf seinem Bett und hat ein Buch - aufgeschlagen - in seinem Schoß liegen, dass er jedoch sofort zuschlägt als er mich bemerkt. Grinsend legt er das Buch zur Seite und sieht mich mit purer Neugierde im Gesicht an.

"Und?", fragt er und klopft neben sich auf die Matratze. Langsam durchquere ich den Raum und lasse mich müde neben ihm auf das Bett fallen. Erschöpft fahre ich mir über das Gesicht, denn jetzt war ich noch verwirrter als zuvor schon. Ich wusste nicht, was ich machen sollte.

Falsch, ich wusste genau, was ich machen sollte, aber ein kleiner Teil in meinem Kopf weigerte sich dagegen und ich wusste einfach nicht wieso.

"Es war echt nett, er war nett", sage ich und zucke meine Schultern.

"Nett ist die kleine Schwester von Scheiße." Seufzend sehe ich zu Ron, welcher mich mit erhobenen Augenbrauen mustert.

"Wir waren essen und er hat mir ein Angebot gemacht-"

"Was für ein Angebot?", unterbricht mich Ron und ich seufze erneut.

Dann erzähle ich ihn alles. Vom Abendessen, zum Wein und schlussendlich über Draco's Angebot und seinem Versprechen.

"Verstehe", sagt Ron, als ich fertig bin und ich recke meinen Hals, um ihn anzusehen.

"Und was ist daran so schlecht?" Ron zieht eine Augenbraue nach oben und mustert mich.

"Nichts, das ist es ja."

"Wieso zögerst du dann? Ich meine, klar - Malfoy war nie Gesprächsthema Nummer Eins bei uns, und vielleicht hatte er diese Interesse an dir zuvor nicht, aber wenn er es jetzt tut, worauf willst du dann noch warten?"

Ich nicke unbehaglich und wiege meinen Kopf von links nach rechts.

•°•°•°•

"Gutes Spiel, Potter." Hannah Abott gibt mir die Hand und ich nehme sie nickend entgegen. Gryffindor gewann mit zwei Punkten. Den Schnatz hatte ich nicht gefangen Die ganze Nacht über hatte ich mir Gedanken über Draco's Worte gemacht - zum Schlafen bin ich nicht wirklich gekommen. Ich hatte schlechte Laune und die lies ich an jedem Mitmenschen, die mir an diesem Morgen begegnen, deutlich spüren.

Und alles nur, weil Draco mit mir schlafen will. Gott, wie das klingt.

Ich laufe den Gang zur Umkleide ab und befördere angekommen, meine Handschuhe in die nächstgelegene Ecke.

"Du sieht- müde aus", begrüßt mich Ron und ich funkele ihn an.

"Ach was, wie kommst du denn darauf?" Ich ziehe die Riemen meiner Knieschoner und befördere diese ebenfalls auf den Boden.

"Du hast also nicht viel Schlaf?" Er zieht sich ebenfalls die Schoner von den Armen.

"Naja, ganz offensichtlich nicht." Meine Stimme klingt nach wie vor aufgebracht.

Als ich die Umkleide verlasse, kommt Blaise mir entgegen und bleibt neben mir zum Stehen.

"Draco will dich sehen, er wartet im Slytheringemeinschaftsraum auf dich." Ich rolle meine Augen. Ernsthaft? Jetzt schickt er bereits seine Kommpasen, um mir solche unnötigen Dinge zu sagen?

Irgendwie bin ich jetzt wütend. Der Schlafmangel bringt mich noch jemanden um.

Als ich an Draco's Tür klopfen will, wird diese von innen geöffnet und Pansy kommt mir entgegen. Sie lächelt und ihre Augen glänzen.

"Na, da sieht aber jemand müde aus." Ich zeige ihr den Mittelfinger, bevor ich an ihr vorbeigehe. Sie kichert, bevor sie die Tür hinter sich zuzieht. Sofort herrscht Totenstille und als Draco seinen Kopf hebt, beginnt er zu grinsen.

"Morgen." Unweigerlich kribbelt es in meinem Bauch. Das kann doch alles nicht wahr sein. Draco erhebt sich von seinem Bett, auf dem er bis gerade noch gesessen hatte und kommt langsam auf mich zu. Er bleibt dicht vor mir stehen. Langsam hebt er eine Hand an meine Wange und ich lehne mich seiner Berührung entgegen. Erst jetzt sehe ich die tiefen Augenringe, die einen dunkele Kontrast zu seiner bleichen Haut wirken.

"Hast du das Bett nur gestriffen?", frage ich und sein Blick scannt mich.

"Ich könnte dich das Selbe fragen." Eigentlich hätte ich geantwortet, aber die Augen meines Gegenübers halten mich gefangen. Langsam streichen seine Finger über mein T-Shirt nach unten, während dich andere Hand noch immer an meiner Wange liegt. Überrascht schnappe ich nach Luft, was Draco zum grinsen bringt.

"Ich kann immernoch nicht fassen wie dein Körper auf mich reagiert, bei den einfachsten Berührungen." Ich kann nicht antworten, denn ich bin zu sehr darauf konzentriert nicht aufzustöhnen. Draco genießt es, das wusste ich. Dann verlässt mich seine Hand an meinem Bauch aber wieder und fast hätte ich genervt geseufzt.

"Harry?" Ist seine Stimme rauer geworden? Ich sehe langsam auf und sofort empfängt mich das tiefe Grau. Weil ich unfähig bin, zu antworten nicke ich nur.

"Hast du über mein Angebot nachdenken können?" Nachdenken können? Ich habe an nichts anderes denken können. Seine Hand liegt immernoch auf meiner Wange, als ich zu nicken beginne.

Neugierig zieht Draco eine Augenbraue nach oben und sein Daumen streift weiter über meine Wange.

"Und?"
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Ist mir zu kurz, aber wir brauchen nun mal Cliffhänger, nicht wahr?

55 days to fall in love with you [drarry]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt